Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft
Freudenberg auf Konsolidierungskurs
Weinheim (ots)
Nach einer Phase außergewöhnlicher Akquisitions- und Investitionstätigkeit hat die Unternehmensgruppe Freudenberg das Jahr 2005 zur Konsolidierung und Stärkung der Bilanz genutzt. Dank eines verbesserten Working Capital Managements, sparsamer Haushaltsführung und einem starken operativen Cash Flow konnte die Nettoverschuldung um 27 Prozent auf 580 Millionen Euro gesenkt und die Eigenkapitalquote auf 45 Prozent gesteigert werden.
In einem insgesamt positiven Jahr wirkten sich die hohen Rohstoffpreise, die schwierigen Rahmenbedingungen im Welttextil- und im deutschen Baumarkt sowie die weiter gestiegene Wettbewerbsintensität im Automobilzulieferbereich negativ aus. Die betroffenen Geschäftsgruppen haben die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet.
Höchste Mitarbeiterzahl und niedrigste Unfallrate in der Geschichte Zum Ende des Geschäftsjahres 2005 beschäftigte Freudenberg weltweit 33.385 Mitarbeiter, das sind 1.381 mehr als im Vorjahr und der höchste Mitarbeiterstand in der 156-jährigen Unternehmensgeschichte. Die Personalzahl stieg in allen Regionen, in denen Freudenberg tätig ist. Die mit Abstand meisten Mitarbeiter sind in Deutschland beschäftigt. Hier gab es einen Zuwachs um 69 Stellen auf 11.904. Hinzu kommen noch 552 junge Menschen, die in den deutschen Werken von Freudenberg eine Ausbildung absolvieren. Prozentual stieg die Zahl der Mitarbeiter in Asien am stärksten, der Anstieg betrug 24 Prozent auf jetzt 2.791 Mitarbeiter.
Der Unternehmensgruppe Freudenberg ist es gelungen, die Zahl der Unfälle pro 1.000 Mitarbeiter weiter drastisch zu senken. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Unfälle pro 1.000 Mitarbeiter von 16 auf aktuell 5 gesunken. Dieser Erfolg ist unter anderem der Initiative "We all take care" zu verdanken, mit der weltweit Projekte zur Verbesserung des Umwelt- und Arbeitsschutzes angestoßen und umgesetzt werden.
Bilanz gestärkt
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Unternehmensgruppe Freudenberg einen Umsatz von 4,837 Milliarden Euro erzielt, das entspricht einer Steigerung von rund 10 Prozent. Mit einem Umsatzanteil von 33 Prozent war die Europäische Union (ohne Deutschland) der mit Abstand größte Absatzmarkt von Freudenberg, auf Deutschland und Nordamerika entfielen jeweils 25 Prozent des Umsatzes. In Asien erzielte Freudenberg rund 7 Prozent seines Umsatzes. Durch die Kooperationen, insbesondere mit den japanischen Partnern NOK Corporation und Japan Vilene Company Ltd., ist der überwiegende Anteil der Freudenberg-Asienaktivitäten im Umsatz nicht konsolidiert. Bezieht man die Umsätze der japanischen Partner in Höhe der Beteiligungen von Freudenberg mit ein, so erzielte die Unternehmensgruppe rund 20 Prozent ihres Umsatzes in Asien.
Der Konzerngewinn stieg auf 202 Millionen Euro, das entspricht dem Umsatzanstieg. Gegenläufig zu dem positiven Beitrag aus dem höheren Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit wirkten sich geringere Erträge von assoziierten Unternehmen sowie höhere Ertragssteuern aus. Die Gewinne verteilten sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Weltregionen, vor allem in Deutschland war das Umsatz-/Gewinnverhältnis schwach.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 554 Millionen Euro, 213 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Dadurch konnte die Nettoverschuldung um knapp 30 Prozent reduziert werden. Beim Cash Flow aus der Investitionstätigkeit kam es zu einem Rückgang von 329 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf 289 Millionen Euro, da im Jahr 2004 mehrere Großinvestitionen getätigt wurden. Die Integration der zugekauften Unternehmen in die Freudenberg-Gruppe war eine der wesentlichen Aufgaben des Jahres 2005.
Burgmann übertrifft Erwartungen
Die im Jahr 2004 akquirierte Burgmann Industries mit Hauptsitz in Wolfratshausen/Bayern wurde im vergangenen Geschäftsjahr reibungslos in die Unternehmensgruppe Freudenberg integriert. Das Unternehmen, das in erster Linie Gleitringdichtungen herstellt, erwirtschaftete im Jahr 2005 einen Umsatz von 343 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen. Burgmann Industries arbeitet außerhalb Deutschlands in einer globalen Allianz mit dem japanischen Gleitringdichtungshersteller Eagle Industry zusammen. Im April 2005 wurden der gemeinsame Jointventure-Vertrag unterzeichnet und eine globale Strategie mit unterschiedlichen regionalen Ausrichtungen für USA, China, Indien und Osteuropa entwickelt.
Chem-Trend stärkt Freudenberg Chemical Specialities
Der us-amerikanische Hersteller von Trennmitteln Chem-Trend mit Hauptsitz in Howell/Michigan wurde erfolgreich in die neue Geschäftsgruppe Freudenberg Chemical Specialities integriert. Diese besteht nun aus Klüber Lubrication, OKS und Chem-Trend und ist eine wesentliche Säule der Unternehmensgruppe. In einem schwierigen Umfeld für Schmierstoffe und Trennmittel konnte Freudenberg Chemical Specialities Marktanteile hinzugewinnen. Der Umsatz konnte um rund 7 Prozent auf 427 Millionen Euro gesteigert werden.
Schwingungstechnische Kompetenz ausgebaut
Ende 2004 hat Freudenberg die Anteile seines Partners Phoenix an dem Jointventure Vibracoustic übernommen und ist nun alleiniger Eigentümer. Darüber hinaus erwarb Freudenberg das Phoenix-Luftfedergeschäft für Nutzfahrzeuge in Ungarn. Vibracoustic ist Komplettanbieter innovativer schwingungstechnischer Lösungen für PKW und NKW. Das Unternehmen erwirtschaftete in Europa im Jahr 2005 einen Umsatz von rund 450 Millionen Euro. In einer globalen Allianz mit japanischen und amerikanischen Partnern verfügt das Unternehmen über 24 Produktionsstandorte und fünf Entwicklungszentren. Der Umsatz der Allianz beträgt rund 800 Millionen Euro. Mit der Tochter Vibracoustic ist Freudenberg Technologieführer bei Schwingungstechnik für Automobile.
Internationale Partnerschaften
Internationalisierung und Expansion von Freudenberg wären ohne das Konzept der Partnerschaft nicht möglich gewesen. Die erste, noch heute bestehende Partnerschaft ging Freudenberg bereits 1936 mit dem italienischen Unternehmen Cosso ein. Die italienischen Partner erhielten von Freudenberg die Lizenz zur Herstellung von Simmerringen. 1960 gründete Freudenberg zusammen mit zwei japanischen Unternehmen die Japan Vilene Company und beteiligte sich an der NOK Corporation. Mit diesen Unternehmen hat Freudenberg inzwischen eine Reihe von Jointventure-Unternehmen gegründet, darunter 1989 die Freudenberg-NOK General Partnership in den USA, die inzwischen einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2005 haben Freudenberg und NOK ihre bereits seit Mitte der 90er Jahre in Singapur gebündelten Aktivitäten im Bereich Dichtungs- und Schwingungstechnik in China in die neue Geschäftsgruppe NOK-Freudenberg Group China überführt. Das Unternehmen verfügt derzeit über drei Produktionsstandorte in Wuxi, Changchun und in Taicang sowie über mehrere Vertriebsgesellschaften und erwirtschaftet einen Umsatz von 56 Millionen Euro. Ein Beispiel für Know-how-Transfer ist die neue Fabrik für O-Ringe am Standort Oberwihl. Mit einem innovativen Produktionskonzept, in das in hohem Maße Erfahrungen des japanischen Partners NOK eingeflossen sind, soll bei diesen Dichtungen in der neuen Fertigungseinheit ein extrem hohes und in Europa einmaliges Qualitätsniveau erreicht werden. Die Mitarbeiter wurden intensiv von ihren japanischen Kollegen geschult. Insgesamt wurden 2,5 Millionen Euro in die neue Fabrik investiert.
Innovationsoffensive fortgesetzt
Die Unternehmensgruppe Freudenberg hat ihre Innovationsoffensive fortgesetzt, um die Zahl der Innovationen und die dadurch generierten Zusatzumsätze deutlich zu steigern. Im Geschäftsjahr 2005 gab Freudenberg 193 Millionen Euro für Forschung & Entwicklung aus und beschäftigte in diesem Bereich 2.344 Mitarbeiter. Der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten liegt in Deutschland, hier arbeiten 1.507 Forscher und Entwickler.
Vorsichtiger Optimismus
Freudenberg geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Dynamik in Europa im laufenden Geschäftsjahr weiter beschleunigt, China und Indien wiederum stark wachsen und die USA nur eine leichte Abschwächung des Wachstumstempos erfahren. Vor diesem Hintergrund rechnet die Unternehmensgruppe mit einer positiven Entwicklung. Die Ergebnisse der ersten Monate des Jahres 2006 bestätigen den vorsichtigen Optimismus.
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Wolfgang Orians
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