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Beromünster wird erstmals «Kinderfreundliche Gemeinde»

Beromünster wird erstmals «Kinderfreundliche Gemeinde»
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Zürich, 15. Juni 2024 – Am Samstagvormittag erhielt die Gemeinde Beromünster von UNICEF Schweiz und Liechtenstein erstmals das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Damit gehört sie zu einer der elf Gemeinden im Kanton Luzern, die dieses Label tragen.

Gestern Vormittag überreichte Arthur Wolfisberg, Delegierter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, das UNICEF-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» (KFG) an die Gemeindepräsidentin von Beromünster, Manuela Jost-Schmidiger. Die Auszeichnung wurde während des allerersten Kinder- und Jugendfestes verliehen, das die Gemeinde organisierte. Zahlreiche Attraktionen wie Essensstände, Hüpfburgen, Bastelateliers, Sportspiele und eine Kinderdisco schmückten das Fest. Diese Veranstaltung ist Teil des Aktionsplans, den die Arbeitsgruppe aus Beromünster im Rahmen des KFG-Prozesses entwickelt hat. Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» unterstützt UNICEF Schweiz und Liechtenstein Gemeinden bei der Umsetzung der Kinderrechte auf der kommunalen Ebene und zeichnet sie für dieses Bekenntnis aus.

In seiner Rede bei der Verleihung des Labels hob Arthur Wolfisberg, der selbst im Kanton Luzern wohnt, hervor: «Sie haben in den letzten Jahren mit unermüdlichem Engagement die verschiedenen Prozessschritte hin zur Auszeichnung erfolgreich durchlaufen. Dafür möchte ich allen involvierten Personen meine Wertschätzung und Achtung ausdrücken». Wolfisberg betonte zudem die Bedeutung der Auszeichnung: «Zugute kommt das nicht nur den Kindern und Jugendlichen selbst, sondern auch den Erwachsenen. Denn starke Kinder sind ein Zeichen für eine gute Gesellschaft und Gemeindeentwicklung».

Aktionsplan umfasst neun Ziele

Der Aktionsplan ist ein zentraler Bestandteil des KFG-Prozesses und zielt darauf ab, die Kinderfreundlichkeit in den kommenden Jahren nachhaltig zu steigern. Die Gemeinde hat ihn auf Grundlage einer Situationsanalyse sowie anschliessender Workshops mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Im Fall von Beromünster umfasst der Aktionsplan neun Ziele, die in drei Themenbereiche gegliedert sind:

1: Partizipation als Querschnittsthema

  • Sensibilisierung der Kinder für ihre Rechte und altersgerechte Beteiligung an gemeindebezogenen Themen
  • Vielseitiges Angebot für Kinder und Jugendliche aller Altersstufen

2: Professionalisierung der vorschulischen Förderung und schulischen Rahmenbedingungen

  • Chancengerechtigkeit und Förderung insbesondere im Hinblick auf Sprachkompetenzen
  • Integration und Partizipation in Schulen
  • Nutzung der Schulhofanlagen in der Freizeit
  • Einheitliche und nachvollziehbare Regeln der Lehrpersonen und Hauswartung (Strafen, Kleiderregeln etc.

3: Aufenthaltsräume von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum

  • Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Bauprojekten und der Gestaltung öffentlicher Räume
  • Unterstützung der Kinder und Jugendlichen bei der Nutzung öffentlicher Räume
  • Sichere und altersgerechte Schul- und Spielplatzwege sowie Radwege

Konkrete Massnahmen zur Umsetzung der Ziele

Zur Umsetzung dieser Ziele hat die Gemeinde konkrete Massnahmen formuliert, unter anderem:

  • Die Überprüfung der Schaffung eines Jugendrats oder anderer Beteiligungsmöglichkeiten
  • Die Prüfung der einkommensabhängigen Unterstützung für Familien bei KiTa- und Spielgruppenbesuchen
  • Die Einführung eines Schlüsselpersonensystems, um Eltern mit Migrationshintergrund für die Wichtigkeit von Vorschulangeboten zu sensibilisieren und Unterstützung zu bieten
  • Die Nutzung der schulischen Infrastruktur in der Freizeit
  • Die Prüfung der Schaffung von überdachten, flexibel gestaltbaren Treffpunkten

Nachdem eine Arbeitsgruppe den Aktionsplan erstellt und ihn daraufhin mit einer Echogruppe gespiegelt hatte, erfolgte die Genehmigung des Plans durch den Gemeinderat. Die Schwerpunkte von Beromünster sind darauf ausgerichtet, die Gemeindeentwicklung nachhaltig kinderfreundlich zu gestalten und die Jüngsten aktiv einzubeziehen.

Im Kanton Luzern ist Beromünster die elfte Gemeinde, die UNICEF Schweiz und Liechtenstein mit dem Label auszeichnete. Neben Beromünster zählen noch Wauwil (erste KFG in der Schweiz), Hitzkirch, Triengen, Knutwil, Sursee, Wolhusen, Kriens, Luzern, Neuenkirch und Adligenswil dazu. Luzern ist der Kanton mit den meisten «Kinderfreundlichen Gemeinden» in der Schweiz. Dies liegt daran, dass der Kanton schon seit einigen Jahren Gemeinden unterstützt und einen Teil der Prozesskosten gegenüber UNICEF übernimmt.

Hier finden Sie weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde».

Kontakte für Medien:

UNICEF Schweiz und Liechtenstein, Jürg Keim, Medienstelle, 044 317 22 41, j.keim@unicef.ch

Über UNICEF

UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat über 75 Jahre Erfahrung in Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe. UNICEF setzt sich in mehr als 190 Ländern und Territorien für die Einhaltung der Kinderrechte ein. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Umsetzung von Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Wasser und Hygiene sowie Kinderschutz. UNICEF finanziert sich ausschliesslich durch freiwillige Beiträge und wird in der Schweiz und Liechtenstein durch das Komitee für UNICEF Schweiz und Liechtenstein vertreten.

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