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Braunbärin nach 17 Jahren als Zirkus- und Restaurantattraktion in der Ukraine gerettet
VIER PFOTEN fordert Nachschärfung von Tierschutzgesetzen

Braunbärin nach 17 Jahren als Zirkus- und Restaurantattraktion in der Ukraine gerettet / VIER PFOTEN fordert Nachschärfung von Tierschutzgesetzen
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Braunbärin nach 17 Jahren als Zirkus- und Restaurantattraktion in der Ukraine gerettet

VIER PFOTEN fordert Nachschärfung von Tierschutzgesetzen

Zürich, 1. September 2021 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN rettete am 30. August die 17-jährige Bärin Martha von einem geschlossenen Restaurant nahe Stryi in der Westukraine und brachte sie in ihren BÄRENWALD Domazhyr bei Lwiw. Martha wurde in Gefangenschaft geboren und bis 2008 als Zirkusbärin ausgebeutet. Danach kauften Restaurantbesitzer die Bärin und hielten sie 13 Jahre lang als Gästeattraktion. Ähnlich wie Martha fristen aktuell geschätzt 80 Bären ein trauriges Dasein in Privathaltung in der Ukraine obwohl die Regierung die Nutzung von bestimmten Wildtierarten – darunter auch Bären und Grosskatzen – für die meisten Unterhaltungszwecke ab November verbietet.

VIER PFOTEN begrüsst zwar dieses wichtige neue Gesetz, solange die Tiere jedoch weiterhin nicht registriert werden, die Zucht unkontrolliert abläuft und Wildtiere legal im Zirkus auftreten, gibt es noch viel Handlungsbedarf.

In einer eintägigen Rettungsmission holte das VIER PFOTEN Team Bärin Martha aus dem Restaurant und brachte sie in ihr neues, artgemässes Zuhause. Sobald sie sich im BÄRENWALD Domazhyr eingelebt hat, wird sie umfangreich untersucht. Ihre ehemaligen Besitzer haben Martha in einem leeren Betongehege mit ausgetrocknetem Pool gehalten. «Martha hatte keine Beschäftigungsmöglichkeiten und konnte weder ihre Umwelt erkunden, noch schwimmen oder Winterruhe halten. Aus Langeweile kaute sie ständig an den Gitterstäben ihres Geheges. Das und die vorwiegend süssen Lebensmittel, mit denen sie gefüttert wurde, haben ihre Zähne schwer beschädigt», sagt Barbara van Genne, verantwortlich für Wildtierrettungen bei VIER PFOTEN. Die Besitzer gingen sogar in Marthas Gehege, um mit ihr zu kuscheln. «Bären sind gefährliche Wildtiere, die ihre natürlichen Instinkte nie ausleben können, wenn sie in Gefangenschaft gehalten und für Unterhaltungszwecke missbraucht werden. Wenn man sie auch noch wie Haustiere behandelt, leiden sie nur noch mehr. Zum ersten Mal seit ihrer Geburt kann Martha nun endlich ein bärengerechtes Leben führen», so Van Genne.

Ukraine setzt erste Schritte für verbesserten Wildtierschutz um

Angesichts der Einführung des strengeren Wildtierschutzgesetzes im November 2021, fordert VIER PFOTEN die ukrainischen Behörden auf, das neue Gesetz nachhaltig und streng durchzusetzen. «Es ist noch unklar, wie das Gesetz mit Bären in Privatunterkünften umgehen wird, aber wir schätzen, dass nach dem Inkrafttreten die Haltung von mindestens 30 Bären illegal sein wird. Die Regierung muss zeitgerecht dafür sorgen, dass diese Bären artgemäss untergebracht werden. Ausserdem müssen die zuständigen Behörden alle betroffenen Bären und Einrichtungen registrieren, damit die Bären nicht getötet oder verkauft werden. Um noch mehr illegale Bären zu verhindern, müssen die Behörden auch die Fortpflanzung der Tiere einschränken», sagt Taras Boiko, Direktor von VIER PFOTEN in der Ukraine. VIER PFOTEN bietet der ukrainischen Regierung an, sie bei der Abschaffung der illegalen Haltungen zu unterstützen.

29 gerettete Bären in ukrainischem Tierschutzzentrum

VIER PFOTEN eröffnete den BÄRENWALD Domazhyr im Oktober 2017 für Besucher. Mit Neuankömmling Martha leben mittlerweile 29 Bären auf 7,7 Hektar, die VIER PFOTEN aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet hat. Mit der Errichtung des BÄRENWALD Domazhyr hat VIER PFOTEN ein artgemässes Zuhause für gerettete Bären geschaffen und unterstützte ursprünglich so die ukrainische Regierung bei der Durchsetzung des Verbots von Bärenkämpfen im Land. Dabei werden angekettete Bären misshandelt, um Hunde für die Jagd abzurichten. Mittlerweile bietet das Bärenschutzzentrum aber auch einzelnen Tieren aus anderen grausamen und nicht artgemässen Haltungsformen ein Zuhause.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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Medienkontakt:
Chantal Häberling, Kommunikation Schweiz
VIER PFOTEN Schweiz
Enzianweg 4
8048 Zürich
Tel. +41 43 311 80 90
 chantal.haeberling@vier-pfoten.org
 www.vier-pfoten.ch
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