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COP27: «Eklatantes Problem» der Nahrungsmittelsysteme kein Thema der Verhandlungen

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COP27: « Eklatantes Problem » der Nahrungsmittelsysteme kein Thema der Verhandlungen

VIER PFOTEN zeigt sich entsetzt über die fehlende Diskussion des Problems

Zürich/Scharm el-Scheich, 21. November 2022 Nach zwei Wochen intensiver Verhandlungen wurde am Ende der COP27 eine bahnbrechende Entscheidung getroffen: Ein Fonds soll finanzielle Unterstützung für den globalen Süden bereitstellen, der am stärksten von der Klimakrise betroffen ist. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüsste das Ergebnis, stellte jedoch fest, dass die Regierungen auf der COP27 immer noch nicht das «eklatante Problem» des Zusammenhangs zwischen nicht nachhaltigen Nahrungsmittelsystemen und der Umwelt angegangen sind, das im Zentrum dieser Klimakatastrophe steht. VIER PFOTEN war zusammen mit 15 Partnern aus aller Welt Gastgeber des ersten Pavillons, der dem Thema Lebensmittelsysteme gewidmet war.

Josef Pfabigan, Vorstandsvorsitzender von VIER PFOTEN, ist sich sicher, dass ohne eine Auseinandersetzung mit den Lebensmittelsystemen auf UN-Ebene die globalen Klimaziele, wie sie im Pariser Abkommen festgelegt sind, nicht erreicht werden. «Wir brauchen sofortige und konkrete Massnahmen zur Milderung des Klimawandels, die auf früheren, als auch auf dieser COP nicht diskutiert wurden. Wir benötigen einen grundlegenden Systemwechsel in unseren Lebensmittelproduktionszyklen.» Nur ein globaler Übergang zu mehr pflanzlichen Proteinquellen könne die Emissionen langfristig und nachhaltig senken, ohne die Ernährungssicherheit zu gefährden.

«VIER PFOTEN begrüsst die historische Einigung auf die Einrichtung eines Fonds für Schäden und Verluste, der einen grossen Beitrag zur Behebung der finanziellen Diskrepanzen in den Entwicklungsländern leisten wird», sagt Pfabigan. «VIER PFOTEN ist auch erfreut, dass die Parteien auf der UN-Klimakonferenz die Notwendigkeit eines Übergangs zu nachhaltigeren Konsummustern anerkannt haben. Aber wieder einmal haben es die Mitgliedsstaaten versäumt, die Nahrungsmittelsysteme, die für ein Drittel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, als Priorität bei der Bewältigung des Klimawandels zu benennen.»

Für Pfabigan ist es ein wichtiger erster Schritt, dass bei den Verhandlungen Einigkeit darüber erzielt wurde, dass mehr Klimamassnahmen für die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit erforderlich sind, aber es müsse unbedingt noch mehr geschehen. «Die letzten acht Jahre waren die acht wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, da genügt es nicht, lediglich Randthemen zu bearbeiten», betont der Vorstandsvorsitzende von VIER PFOTEN und mahnt: «Der Mensch macht 0,01 Prozent des gesamten Lebens auf der Erde aus, doch unser Handeln bestimmt das Schicksal der anderen 99,99 Prozent. Immer wieder haben wir einen Mangel an Führung und politischem Willen in diesen für uns alle so wichtigen Frage erlebt. Die Zeit ist nicht mehr auf unserer Seite. Dieses Rennen zu verlieren, kann sich niemand von uns leisten.»

HINTERGRUND

Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2022 oder Konferenz der Vertragsparteien des UNFCCC, besser bekannt als COP27, ist die 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Sie fand vom 6. November bis 18. November 2022 m ägyptischen Scharm el-Sheich statt. Lebensmittelsysteme sind für bis zu einem Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich, während die Tierhaltung zwischen 14,5 Prozent und 16,5 Prozent aller von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen weltweit ausmacht.

VIER PFOTEN Klimabericht (englisch): «Warum das Ende der Massentierhaltung diskutiert werden muss»

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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