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VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Statement von der Stiftung für das Tier im Recht und der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zur Gesetzesänderung in der Türkei

Statement von der Stiftung für das Tier im Recht und der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zur Gesetzesänderung in der Türkei
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Statement von der Stiftung für das Tier im Recht und der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zur Änderung des Tierschutzgesetzes in der Türkei

Um die Anpassungen hinsichtlich des Umgangs mit Streunertieren im türkischen Tierschutzgesetz zu verhindern, haben die Stiftung für das Tier im Recht und VIER PFOTEN letzte Woche gemeinsam einen offenen Brief an das Parlament in der Türkei gerichtet.

Wir sind zutiefst enttäuscht über die Entscheidung des Parlaments, das Tierschutzgesetz dahingehend zu ändern, dass die Entfernung der Tiere von den Strassen und ihre Unterbringung in Tierheimen sowie die Tötung kranker und aggressiver Streunerhunde vorgesehen sind. Es ist zu befürchten, dass dies Spielraum für Massentötungen birgt oder die Tiere in überfüllten und unterversorgten Tierheimen landen.

Die Stiftung für das Tier im Recht und VIER PFOTEN verurteilen die Tötung sowie die langfristige Unterbringung von sämtlichen Streunern als Mittel zur Populationskontrolle nicht nur wegen des Leids, das den Tieren dadurch zugefügt wird, sondern auch, weil dies ein ineffektiver, grausamer und kostspieliger Weg ist, die Zahl der Streuner langfristig zu reduzieren. Es ist belegt, dass solche unhaltbaren Methoden nicht zum Ziel führen. Rumänien ist ein prominentes Beispiel dafür, dass die Tötung und die umfangreiche Unterbringung von Streunerhunden deren Zahl nicht verringert hat.

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die einzige Möglichkeit, die Populationen streunender Hunde auf humane und nachhaltige Weise zu kontrollieren, in der Umsetzung eines vielschichtigen Ansatzes zum Populationsmanagement besteht, wobei der Schwerpunkt auf der CNVR-Methode liegt: Einfangen - Kastrieren - Impfen - Zurückbringen. Zudem ist es wichtig, dass durch Engagement auf Gemeindeebene eine verantwortungsbewusste Tierhaltung gefördert wird, um zum Beispiel das Aussetzten von Haustieren zu verhindern oder Tiere mit Freigang zu kastrieren, damit sie keinen Nachwuchs zeugen können. Diese Methoden werden von VIER PFOTEN in mehreren Projekten in Europa und Südostasien angewandt, um streunende Hunde und Katzen auf ethische und effektive Weise human und nachhaltig zu managen.

Auch die präventive Sensibilisierung für einen sicheren Umgang mit Tieren und den verantwortungsbewussten Erwerb eines Haustieres ist entscheidend und sollte bereits bei Kindern beginnen. Die konsequente Identifizierungs- und Registrierungspflicht aller Hunde sowie eine Bewilligungspflicht von Zuchtstätten dient ebenfalls dem Ziel der Reduktion von ungewolltem Nachwuchs und der Rückverfolgbarkeit von ausgesetzten Tieren. Auch die Regulierung des Imports und des Handels mit Tieren trägt zur Bekämpfung des Problems bei. In diesem Zusammenhang ist es ebenso wichtig, dass Verstösse gegen diese Pflichten von den Strafverfolgungsbehörden konsequent geahndet werden.

Wir fordern den türkischen Präsidenten auf, das Gesetz nicht zu ratifizieren und von der Tötung oder Massenunterbringung unschuldiger Tiere abzusehen sowie sich für humane Methoden zu entscheiden, die sich bei der Bewältigung von Streunerpopulationen bewährt haben.

Über Tier im Recht
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) ist eine gemeinnützige und unabhängige Tierschutzorganisation, die sich seit 1996 beharrlich für eine kontinuierliche Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung engagiert. Sie fokussiert dabei vor allem auf juristische Aspekte. Um die Hebelwirkung des Rechts auszunutzen, erarbeitet die TIR solide Grundlagen für tiergerechte Gesetze und ihren konsequenten Vollzug. Auf diese Weise hilft sie nicht nur in Einzelfällen, sondern generell und allen Tieren. Unter anderem hat sie massgeblich dazu beigetragen, dass Tiere im Schweizer Recht nicht mehr als Sachen gelten und der Schutz ihrer Würde auf Verfassungs- und Gesetzesebene verankert ist. Mit ihrer umfangreichen publizistischen Tätigkeit und ihrem breiten Dienstleistungsangebot hat sich die TIR schweizweit wie auch auf internationaler Ebene als Kompetenzzentrum für Fragen zum Tier in Recht, Ethik und Gesellschaft etabliert.  https://www.tierimrecht.org/de/
Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichen Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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Medienkontakte:
Mag. iur. Bianca Körner
Rechtswissenschaftliche Mitarbeiterin
Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
Tel. +41 43 443 06 43
 koerner@tierimrecht.org
 www.tierimrecht.org
Oliver Loga
Press Manager Schweiz
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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