Helsana: Geschäftsjahr 2009 im Zeichen der Gegensätze
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Zürich (ots)
- Hinweis: Die CEO-Präsentation und CFO-Präsentation können kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100004725 heruntergeladen werden -
2009 war ein anspruchsvolles Geschäftsjahr für die Helsana-Gruppe. Während die Prämieneinnahmen mit 5,49 Mrd. Franken praktisch auf Vorjahresniveau verharrten, stiegen die Versicherungsleistungen um 3 Prozent auf 5,14 Mrd. Franken. Daraus resultierte ein versicherungstechnischer Verlust von 189 Mio. Franken. Die Combined Ratio lag bei 103,4 Prozent. Dank sehr starker Kapitalanlagen schloss das nicht versicherungstechnische Ergebnis mit einem Überschuss von 153 Mio. Franken. Dennoch verblieb ein Unternehmensverlust von 58 Mio. Franken, durch den die Eigenkapitalquote auf 13,8 Prozent sank. In den nächsten Monaten erfolgen bei Helsana die angekündigten Wechsel an der Spitze von Verwaltungsrat (Ende März) und Konzernleitung (Anfang Juli). Parallel dazu wird die Strategie erneuert sowie die Management- und Kostenstruktur überprüft. Damit will das Unternehmen seine führende Marktposition weiter festigen.
Das Geschäftsjahr 2009 der Helsana-Gruppe war von den erwarteten Gegensätzen geprägt. Im Kerngeschäft schrieb das Unternehmen aufgrund anhaltender Defizite in der Grundversicherung wie im Vorjahr Verluste. Das nicht versicherungstechnische Ergebnis drehte 2009 nach einem starken Jahr bei den Kapitalanlagen wieder deutlich ins Plus. Dies geht aus dem heute veröffentlichten und von der Revisionsstelle Ernst & Young testierten Jahresabschluss hervor (Details www.helsana.ch).
Gesunde und ungesunde Entwicklungen
Die Ertragslage hat sich 2009 bei den einzelnen Sparten gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert. Die Sozialversicherungssparte (KVG) verharrte im erwarteten Defizit. In den Sparten nach Versicherungsvertragsrecht (VVG) und in der Unfallversicherung (UVG) resultierten positive Ergebnisse. Es zeigte sich erneut, dass sich die Sparten mit einer weniger dichten staatlichen Regulierung wirtschaftlich gesünder entwickeln.
Die KVG-Sparte schloss mit einem versicherungstechnischen Verlust und einer Combined Ratio von 106,2 Prozent. Das Zusatzversicherungsgeschäft nach VVG entwickelte sich wiederum positiv; die Combined Ratio liegt bei 96,4 Prozent. Im Unfallgeschäft wurde dank eines positiven Ergebnisses die Eigenkapitalsituation weiter gestärkt. Dass die Combined Ratio mit 103,1 Prozent leicht über der 100-Prozent-Marke lag, ist für die Unfallsparte typisch.
Der Betriebsaufwand der Helsana-Gruppe konnte 2009 mit total 568 Mio. Franken auf dem Niveau von 2008 gehalten werden. Die Betriebsaufwandquote beträgt 10,3 Prozent.
Die Grundversicherung krankt an Kostenschüben
Weil die Helsana-Gruppe ihre Prämien in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (Grundversicherung nach KVG) per Anfang 2009 insgesamt nur um 0,2 Prozent erhöht hatte, verharrte der Prämienertrag im Geschäftsjahr 2009 praktisch auf dem zu tiefen Niveau des Vorjahres. Die Prämien hinkten der Teuerung (+5%) erneut hinterher. Mittlerweile vergütet die Helsana-Gruppe ihren Versicherten im Durchschnitt Kosten im Umfang von 100 Mio. Franken pro Woche, drei Viertel davon in der Grundversicherung.
Wie schon im Vorjahr wuchsen in der Grundversicherung die ambulanten Spitalleistungen (+5%) am stärksten. Die drei grössten Kostenblöcke in der Grundversicherung der Helsana-Gruppe bilden die stationären Spitalkosten (+6,1%), die Arztpraxen (+2,5%) und die Medikamente (+4,5%). Per Anfang 2010 hob die Helsana-Gruppe ihre Prämien deshalb um durchschnittlich 9,3 Prozent auf ein kostendeckendes Niveau an. Diese notwendige Korrektur resultierte in einem Nettorückgang von rund 165'000 Versicherten in der Grundversicherung. Mit knapp 2 Millionen Versicherten insgesamt und einem Prämienvolumen von 5,5 Mrd. Franken ist und bleibt die Helsana- Gruppe der führende Kranken- und Unfallversicherer der Schweiz.
Geringerer Kostenanstieg in den Sparten VVG und UVG
Bei den Zusatzversicherungen war die Kostensteigerung weniger ausgeprägt. Einzig bei den Spitalzusatzversicherungen war ein klarer Kostenanstieg feststellbar, weshalb auch hier per 2010 die Prämien angepasst werden mussten. Im Bereich Krankentaggeld und Unfall (Firmenkunden) waren die Auswirkungen aus dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld spürbar. Allerdings entwickelten sich die Kosten in diesem Bereich weniger stark wie zwischenzeitlich befürchtet. Hier kam es per 2010 je nach Schadenverlauf zu selektiven Prämienanpassungen.
Bei den Zusatzversicherungen nach VVG vermochte die Helsana-Gruppe die Prämien im Jahr 2009 zu steigern. Das Wachstum geht primär auf zusätzliche Versicherungsabschlüsse zurück, weil die Prämien 2009 auch bei den meisten Zusatzversicherungen stabil blieben. Im Firmenkundensegment (Krankentaggeld und Unfall) nahm das Prämienvolumen ebenfalls zu.
Sehr starkes Kapitalanlagenergebnis
Die Kapitalanlagen entwickelten sich 2009 sehr erfreulich. Es resultierte ein Plus von 278 Mio. Franken (2008: -229 Mio.). Die Performance auf dem Anlagevolumen von 4,5 Mrd. Franken betrug 11,9 Prozent (2008: -7,7 Prozent) und übertraf den Vergleichsindex (9,1 Prozent) mit 2,8 Prozent deutlich. Mit einem Teil des Kapitalanlagegewinns wurden die im Zuge der Finanzkrise geschrumpften Wertschriftenschwankungsreserven gestärkt. Die Anlagestrategie wird beibehalten. Die Helsana-Gruppe verfügt über ein gut diversifiziertes Portfolio. Damit schafft sie Sicherheit für Geschäftspartner und Kunden.
Überprüfung von Strategie und Kostenstruktur
Im Zuge der Nachfolgeregelungen an der Spitze von Verwaltungsrat und Konzernleitung hat die Helsana-Gruppe letzten Herbst die Überprüfung der strategischen Ausrichtung für die Jahre 2011-2013 eingeleitet. Das Strategieprojekt wird im Mai abgeschlossen und steht unter der Leitung von CFO Daniel H. Schmutz, der am 1. Juli die Nachfolge von CEO Manfred Manser übernimmt. Ins Projekt einbezogen ist auch der designierte Verwatungsratspräsident Thomas D. Szucs, der an der GV vom 24. März als Nachfolger von Eugen David vorgeschlagen ist.
Parallel dazu steht auch die Kostenstruktur auf dem Prüfstand. Obwohl der Betriebsaufwand der Helsana-Gruppe verglichen mit dem Versicherungsaufwand klein ist und bei Weitem nicht dieselbe Hebelwirkung auf die Entwicklung der Kosten im Gesundheitswesen hat wie die Kosten für Spitäler, Medikament, Ärzte etc., wird das Unternehmen dieses Jahr seinen Betriebsaufwand kritisch durchleuchten. Ziel ist die Erhöhung der Kosteneffizienz zugunsten der Versicherten.
Die Helsana-Gruppe
Die Helsana-Gruppe ist der führende Schweizer Personenversicherer. Sie steht Privat- und Firmenkunden bei Gesundheit und Vorsorge sowie im Fall von Krankheit und Unfall umfassend zur Seite. Mit Prämieneinnahmen von 5,5 Milliarden Franken belegt das Unternehmen eine Spitzenposition im Schweizer Versicherungsmarkt. Die Helsana- Gruppe ist in allen Landesteilen präsent und beschäftigt über 3000 Mitarbeitende an 70 Standorten. Sie ist eine nicht an der Börse kotierte Aktiengesellschaft und als Holding organisiert. Zur Helsana- Gruppe gehören Helsana, Progrès, Sansan, Avanex, Aerosana und Maxi.ch. (Für Details: www.helsana.ch)
Im Privatkundenbereich schützt die Helsana-Gruppe knapp 2 Millionen Menschen in der Schweiz gegen die finanziellen Folgen von Krankheit, Unfall, Mutterschaft und Alter. Im Firmensegment, wo das Unternehmen ausschliesslich unter der Marke Helsana auftritt, versichert es knapp 57'000 Unternehmen und Verbände (mit mehr als 700'000 Versicherten) gegen die wirtschaftlichen Folgen von Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeitenden aufgrund von Krankheit und Unfall. Dienstleistungen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement runden das Helsana-Angebot ab.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch im Mediencorner unter: www.helsana.ch/media
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