Zur Rose Gruppe erzielt erneut Umsatzrekord
Frauenfeld (ots)
Die Zur Rose Gruppe setzte den Wachstumstrend im Geschäftsjahr 2006 fort. Mit CHF 388,7 Mio. erreichte der Umsatz ein neues Rekordniveau. Insbesondere die Versandapotheke (B2C) und das Generika-Geschäft (Helvepharm) verzeichneten eine stark steigende Nachfrage. Der Bereich Ärztegrossist (B2B) hat seine Stellung im wettbewerbsintensiven Umfeld behauptet. Das grössere Gewicht der margenstarken Geschäftsbereiche B2C und Helvepharm wirkte sich positiv auf die Rentabilität aus.
Zur Rose erzielte 2006 einen konsolidierten Umsatz von CHF 388,7 Mio. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 6 Prozent (2005: CHF 367,7 Mio.). Damit steigerte Zur Rose den Umsatz zum dreizehnten Mal in Folge. Im Geschäftsbereich Ärztegrossist (B2B) lag der Umsatz mit CHF 276,6 Mio. unter dem Niveau des Vorjahrs (2005: CHF 288,5 Mio.). Die Ursachen dafür sind die flexiblere Preisgestaltung in der Ärztebelieferung, rückläufige Medikamentenpreise, auch dank vermehrter Nachfrage nach Generika. Erneut ein starkes Wachstum verzeichnete der Bereich Versandapotheke (B2C), der den Umsatz um 41 Prozent steigerte. Mit CHF 105,6 Mio. überschritten die B2C-Verkäufe erstmals die 100-Millionen-Schwelle (2005: CHF 75,1 Mio.). Die Versandapotheke in der Schweiz erreichte einen Zuwachs von 20 Prozent auf CHF 74,6 Mio., während der Medikamentenversand in Deutschland einen Umsatzsprung um 140 Prozent auf CHF 30,9 Mio. erzielte. Helvepharm erzielte einen Umsatz von CHF 15,2 Mio., eine Steigerung um 124 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2005: CHF 6,8 Mio.).
Margen deutlich verbessert
Der Betriebsgewinn (EBIT) der Zur Rose Gruppe nahm im Geschäftsjahr 2006 um 44 Prozent auf CHF 3,5 Mio. zu (2005: CHF 2,4 Mio.). Damit verbesserte sich die Betriebsgewinnmarge auf 0,9 Prozent, gegenüber 0,7 Prozent im Vorjahr. Der Gewinn beläuft sich für 2006 auf CHF 3,1 Mio. (2005: CHF 2,5 Mio.), was einer Gewinnmarge von 0,8 Prozent entspricht (2005: 0,7 Prozent). Die Rentabilitätssteigerung widerspiegelt vor allem das grössere Gewicht der margenstarken Bereiche B2C und Helvepharm. Zudem hat Zur Rose ein erfolgreiches Effizienzsteigerungsprogramm umgesetzt. Der Bereich Versandapotheke, der Retourenprozess im Bereich Ärztegrossist sowie die Logistik konnten weiter optimiert werden, was sich zusätzlich positiv auf die Rentabilität auswirkte. Solide Eigenkapitalbasis Das Eigenkapital der Zur Rose Gruppe betrug per Ende 2006 CHF 57,9 Mio. (2005: CHF 52,5 Mio.). Das von der Generalversammlung 2006 verabschiedete Beteiligungsprogramm für das Management und den Verwaltungsrat führte zu einem Mittelzufluss von CHF 4,7 Mio. Mit einer Eigenkapitalquote von 30,5 Prozent verfügt Zur Rose über eine solide Finanzbasis, um die weitere Unternehmensentwicklung voranzutreiben.
Wachstumsverlangsamung bei Originalmedikamenten, Boom bei Generika
Der Medikamentenmarkt in der Schweiz umfasste 2006 ein Volumen von CHF 4,2 Mrd. gemessen an den Abgabepreisen der Hersteller (Quelle: IMS Health, Hergiswil). Das Wachstum hat sich von 2,9 Prozent im Vorjahr auf 1,9 Prozent verlangsamt. Die politischen Eingriffe zur Kostendämpfung erzielten somit die gewünschte Wirkung. Die Verkäufe über den Selbstdispensationskanal erreichten im vergangenen Jahr ein Volumen von rund CHF 1,0 Mrd. Mit einem Anteil von 24 Prozent behauptet sich Zur Rose in diesem Marktsegment weiterhin als eines der zwei führenden Unternehmen in der Schweiz. Mit einer Zuwachsrate von 18 Prozent entwickelte sich das Versandgeschäft 2006 weiterhin dynamisch. Mit 44 Prozent Marktanteil ist die Zur Rose Versandapotheke einer der beiden dominierenden Anbieter.
Das Verkaufsvolumen von Generika erhöhte sich 2006 auf Basis der Fabrikabgabepreise um 46 Prozent auf CHF 381,2 Mio. (Quelle: IMS Health, Hergiswil). Der Anteil der Generika am gesamten Medikamentenmarkt erhöhte sich auf 12 Prozent, nach 8 Prozent im Vorjahr. Diese Entwicklung ist vor allem dem Anfang Jahr eingeführten differenzierten Selbstbehalt für Generika und Originalmedikamente zuzuschreiben. Dank dem überdurchschnittlichen Wachstumstempo konnte Helvepharm den Marktanteil auf 4 Prozent steigern.
Medikamentenversand in Deutschland etabliert
Die seit etwas mehr als zwei Jahren in Deutschland zugelassenen Versandapotheken erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Vom Apothekenumsatz, der sich 2006 auf rund EUR 37 Mrd. belief, entfällt ein Anteil von 3 bis 4 Prozent auf Versandapotheken. Bis 2010 soll dieser Anteil auf 8 Prozent steigen, was einem Volumen von EUR 2,8 Mrd. entspräche (Quelle: Bundesverband Deutscher Versandapotheken). Patientinnen und Patienten nehmen die attraktiven Angebote der Versandapotheken gerne an. Sie verhalten sich zunehmend preissensitiv, da der Selbstbehalt für Medikamente in Deutschland künftig steigen wird.
Kundenbasis in der Ärztebelieferung gehalten
Der Geschäftsbereich Ärztegrossist (B2B) hat mit verschiedenen Massnahmen auf den verschärften Wettbewerb im Medikamentengrosshandel reagiert. Anfang 2006 führte Zur Rose nach detaillierten Marktanalysen ein neues Preis-Leistungs-Modell mit flexiblerer Preisgestaltung ein. Die BasisLinie, ein Kernsortiment von Topmedikamenten zu aussergewöhnlich günstigen Konditionen, wurde erweitert. Dank dieser dezidierten Reaktion konnte der Bereich Ärztegrossist die Anzahl Kundinnen und Kunden mit 2997 nahezu auf Vorjahresniveau halten (2005: 3022), obschon allein 34 Kundinnen und Kunden von Zur Rose von Aufhebung der Selbstdispensation in den Städten Zürich und Winterthur betroffen waren.
Versandapotheke fördert kostenbewusstes Verhalten
Das starke Wachstum der Zur Rose Versandapotheke setzte sich 2006 fort. Die Zahl der Kundinnen und Kunden nahm um 32 Prozent auf rund 145'000 zu. Insgesamt verarbeitete die Versandapotheke rund 450'000 Rezepte, gegenüber 350'000 im Vorjahr. Da die Zur Rose Versandapotheke weder Taxen noch Kosten für Checks verrechnet und darüber hinaus Rabatte gewährt, liefert sie einen direkten Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen. 2006 belief sich die Einsparung auf knapp CHF 12 Mio. Das theoretische Einsparpotenzial dieses Vertriebskanals, gemessen an den 2006 in der Schweiz abgesetzten Dauermedikamenten, beträgt CHF 335 Mio. Entsprechend unterstützen die wichtigsten Krankenversicherer den Medikamentenversand von Zur Rose.
Anfang 2006 hat die Versandapotheke ein neues Rabattmodell eingeführt, das auf Generika einen höheren Preisnachlass als auf Originalmedikamente gewährt. Damit setzt sie einen aktiven Anreiz für die Generika-Substitution. Entsprechend weist die Zur Rose Versandapotheke mit 13,7 Prozent einen deutlich höheren Generika-Anteil auf als der Apothekenkanal insgesamt mit 10,2 Prozent. Klar an der Spitze liegen jedoch die SD-Ärztinnen und -Ärzte, die in 15,8 Prozent der Fälle ein Generikum verschrieben haben.
Helvepharm hält hohes Wachstumstempo
Helvepharm erzielte 2006 einen Umsatzsprung von 124 Prozent. Der Ausbau der Marktposition ist einerseits auf die Lancierung mehrerer neuer Präparate zurückzuführen, mit denen Helvepharm Marktanteile von über 10 Prozent erreichte. Andererseits stiess die Einführung des erneuerten Erscheinungsbilds auf sehr positive Resonanz. Das einzigartige Packungsdesign mit eindeutiger Darstellung der verschiedenen Indikationen, Dosierungen und Packungsgrössen minimiert die Verwechslungsgefahr. Vor allem deshalb haben einige Spitäler Helvepharm Präparate neu in ihr Sortiment aufgenommen. Trotz Investitionen in die neuen Verpackungen konnte Helvepharm beim Betriebsgewinn überdurchschnittlich zulegen.
Versand in Deutschland vervielfacht Volumen
Die Zur Rose Gruppe verfügte in Deutschland zum Jahresende 2006 über eine Kundenbasis von 450'000 Personen, gegenüber 50'000 per Ende 2005. Die Zahl der täglich versandten Pakete hat sich um 350 % gesteigert und die Mitarbeiterzahl hat sich von 36 per Ende 2005 auf 113 vervielfacht. Die deutsche Tochtergesellschaft Zur Rose Pharma GmbH konnte ihr Volumen deutlich steigern, was das grosse Interesse der Patientinnen und Patienten am einfachen, sicheren und kostengünstigen Medikamentenbezug via Versandhandel unterstreicht.
Zur Hauptsache ist der Wachstumssprung auf die Übernahme der VfG Versandapotheke im Dezember 2006 zurückzuführen. Durch diese Transaktion rückt Zur Rose zu den führenden Anbietern im Medikamentenversand in Deutschland auf. Gemeinsam verfügen die Unternehmen über eine bedeutende Marktstellung und können Synergien in Kundengewinnung, Einkauf und Distribution nutzen.
Ausblick
Das Volumen des Schweizer Medikamentenmarkts wird in den kommenden Jahren nur moderat zunehmen. Die zur Kostendämpfung bei Arzneimitteln ergriffenen Massnahmen dürften nach wie vor Wirkung zeigen. Gestützt auf ihre Kostenvorteile werden sich die Vertriebskanäle über die Selbstdispensation und Versandapotheken weiterhin behaupten, allerdings mit unterschiedlichen Wachstumsperspektiven: Im Bereich Ärztegrossist (B2B) geht es für Zur Rose vor dem Hintergrund des anhaltenden Preisdrucks vor allem darum, die gute Marktposition durch Innovation und konsequente Produktivitätssteigerung zu halten.
Weiterhin überdurchschnittliche Wachstumsraten sind im Versandgeschäft in der Schweiz und in Deutschland sowie bei Generika zu erwarten. Zur Rose ist heute hervorragend positioniert, um daran teilzuhaben. Um ihr Potenzial konsequent auszuschöpfen, setzt die Versandapotheke (B2C) in der Schweiz auf die weitere Stärkung der Mittlerrolle der Ärzteschaft sowie auf ein zunehmendes Cross-Selling durch neue Angebote im Bereich Nicht-Medikamente. Die Übernahme der VfG Versandapotheke schafft die Voraussetzung für ein weiterhin hohes Wachstumstempo des Deutschlandgeschäfts.
Helvepharm will 2007 erneut ein überdurchschnittliches Wachstum erreichen und den Marktanteil weiter steigern. Ziel ist es, mittelfristig die Nummer drei unter den Schweizer Generika-Anbietern zu werden. Helvepharm wird 2007 den Fokus auf intensiveres Marketing sowie den Ausbau der Verkaufskapazitäten legen. Zudem sind wieder zahlreiche Neueinführungen von Produkten geplant.
Der Geschäftsbericht 2006 kann bei der Gesellschaft angefordert werden.
Profil Zur Rose Gruppe
Zur Rose wurde 1993 als Ärztegrossist gegründet und gehört in diesem Sektor heute zu den bedeutendsten Anbietern der Schweiz. Seit 2001 ist Zur Rose auch im Versand von Medikamenten tätig. In diesem wachstumsträchtigen Markt verfügt Zur Rose über eine führende Stellung in der Schweiz und in Deutschland. Das dritte Standbein der Gruppe bildet das über die Tochtergesellschaft Helvepharm betriebene Generikageschäft. In allen Tätigkeitsgebieten leistet Zur Rose einen Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen Medikamentenversorgung und zu tieferen Kosten im Gesundheitswesen. Neben dem Hauptsitz in Frauenfeld hat die Zur Rose Gruppe Niederlassungen in Muri in der Schweiz, im deutschen Halle (Saale) sowie im tschechischen Ceskà Lipa.
Kennzahlen Zur Rose Gruppe
2006 2005 CHF Mio. CHF Mio.
Umsatz 388,7 367,7 Umsatz Ärztegrossist (B2B) 276,6 288,5 Umsatz Versandapotheke (B2C) 105,6 75,1 Umsatz Generika (Helvepharm) 15,2(1) 6,8 Bruttomarge in % 13,8 11,8 EBIT 3,5 2,4 EBIT-Marge in % 0,9 0,7 Gewinn 3,1 2,5 Gewinnmarge in % 0,8 0,7 Eigenkapital 57,9 52,5 Eigenkapitalquote in % 30,5 39,5 Eigenkapitalrendite in % 5,4 4,7 Investitionen 4,8 4,5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 325(2) 221
(1) Umsatz vor Konsolidierung; davon sind CHF 6,5 Mio. im konsolidierten Umsatz der Zur Rose enthalten. (2) 266 Beschäftigte zuzüglich 59 Beschäftigte bei der Ende 2006 übernommenen VfG Versandapotheke.
Kontakt:
Walter Oberhänsli
Präsident des Verwaltungsrats und CEO
Tel.: +41/52/724'00'30
E-mail: walter.oberhaensli@zur-rose.ch
Internet: www.zur-rose.ch