Fischpass am Stauwehr in Rheinfelden
Laufenburg (ots)
Am neuen Stauwehr in Rheinfelden verbessert Energiedienst mit einem Fischpass die Bedingungen für den Fischaufstieg an diesem Flussabschnitt. Der Fischpass, für den Energiedienst 400.000 Euro investiert hat, wird in den kommenden Tagen in Betrieb genommen.
Das Besondere an dem Fischaufstieg ist die Bauweise: Als Raugerinne-Beckenpass passt er sich sehr gut in die natürlichen Gegebenheiten ein. Jochen Ulrich, bei Energiedienst zuständig für ökologische Maßnahmen, erläutert die Vorteile gegenüber herkömmlichen Fischtreppen: "Bodennah wandernde Fische wie Groppen, Schmerlen und Aale sowie andere bodengebundene Lebewesen, zum Beispiel Krebse, können die Fischtreppe dank der reich mit Steinmaterial strukturierten Sohle gut überwinden. Viele Nischen im bewusst unregelmäßigen Steinaufbau dienen den Fischen als Versteck oder Lebensraum. Außerdem sind drei der insgesamt 44 Becken als Ruhebecken mit geringer Strömung eingerichtet, um den Fischen beim langen Aufstieg Erholung zu bieten."
"Verlockend" bei jedem Wasserstand
Fische orientieren sich auf ihren Wanderungen flussaufwärts an der stärksten Strömung. Dank einer so genannten Lockströmung finden sie auch bei herkömmlichen Fischtreppen den Eingang. Der neue Fischpass zeichnet sich darüber hinaus durch eine besondere technische Ausführung dieser Lockströmung aus. In der Regel ist sie auf ein bestimmtes Wasserniveau ausgerichtet und auf eine Lockwasserleitung begrenzt. Das heißt, bei Hochwasser ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fische den Eingang finden, viel geringer. Um dieses Problem zu lösen, hat man am neuen Stauwehr statt einer insgesamt drei Lockwasserleitungen auf verschiedenem Niveau in den Fischpass integriert. So kann bei jedem Wasserstand die beste Lockströmung automatisch zugeschaltet werden.
Lebensraum für Flora und Fauna
Neben dem großen Nutzen für den Fischaufstieg bietet das Bauwerk auch anderen Tieren Lebensraum. "Die Aufschichtung der Blocksteine orientiert sich an der Struktur der heutigen Felslandschaft unterhalb des Stauwehrs, dem so genannten Gwild," erklärt Jochen Ulrich. Darüber hinaus hat Energiedienst eigens Brutnischen für Wasseramseln und Bergstelzen geschaffen. Die Bepflanzung mit Schwarzpappeln dient einerseits als Beschattung für den Fischpass und andererseits insbesondere seltenen Tierarten wie zum Beispiel dem Großen Eisvogel und dem Schillerfalter als Weide.
Der neue Raugerinne-Beckenpass geht nun nach rund acht Monaten Bauzeit in Betrieb. Der Einstieg in den Beckenpass liegt direkt neben dem neuen Stauwehr unterhalb des Wehrfelds Nummer sieben, der Ausstieg befindet sich am heutigen Oberwasserkanal in der Kanalmauer. Insgesamt sind 2.000 Tonnen Blocksteine im Fischpass verbaut. Energiedienst hat 400.000 Euro in den Ausbau des Fischpasses investiert.
Die fachgerechte Ausführung wurde bereits am Freitag seitens Fachbehörden und Umweltverbänden begutachtet und abgenommen. Die Funktionstüchtigkeit wird nun unmittelbar nach Inbetriebnahme geprüft: Im Rahmen der koordinierten Fischzählung 2005/2006 am Hochrhein zählen die örtlichen Fischervereine über ein ganzes Jahr die aufgestiegenen Fische.
Technische Daten Raugerinne-Beckenpass: Höhenunterschied: 6,7 Meter Gesamtlänge Fischpass: 156 Meter Höhenunterschied je Becken: 0,15 Meter Anzahl Becken: 44 Anzahl Ruhebecken: 3 Abfluss: 0,6 Kubikmeter pro Sekunde
Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe beliefert in Südbaden und der Schweiz auf einer Fläche von 3.816 Quadratkilometern mehr als 750.000 Menschen mit Strom und energienahen Dienstleistungen. Zu den regionalen Kunden gehören mehr als 300.000 Haushalts- und Gewerbekunden, fast 2.500 Geschäftskunden und 20 weiterverteilende kommunale Kunden. Rund 7,3 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2004 verkauft. Zur Unternehmensgruppe der Energiedienst Holding AG (EDH) gehören die Energiedienst AG (ED-AG), die Energiedienst Netze GmbH (EDN) und die NaturEnergie AG.
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