KV Schweiz: Money oder Mami - Karrierebremsen für Finanzfrauen
Zürich (ots)
- Medienmittelung zur Studie über die Situation von Frauen in Banken und Versicherungen
Frauen in Banken und Versicherungen stehen vielfältigen Karrierehemmnissen gegenüber. Die Unternehmenshierarchie achtet noch zu wenig auf die Bedürfnisse der Frauen, die auch seltener in Genuss von Förderprogrammen kommen. Dies geht aus einer vom Kaufmännischen Verband in Auftrag gegebenen Studie hervor, welche vom Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann unterstützt wurde. Die vom Kaufmännischen Verband der Schweiz in Auftrag gegebene Studie FinanzFrau - Die Situation von Frauen in Banken und Versicherungen befragte 1'400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von namhaften Deutschweizer Banken und Versicherungen zu Karriereverlauf, beruflichen Zielen, Aus- und Weiterbildung, Arbeitspensen sowie zu Hemmnissen für Karrieren von Frauen. Die Studie wurde von Rütter + Partner, sozioökonomische Forschung und Beratung, Rüschlikon sowie Senarclens, Leu + Partner, Zürich erarbeitet und vom Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann finanziell unterstützt.
Auch wenn die befragten Frauen und Männer generell mit ihrem bisherigen Karriereverlauf zufrieden sind: Frauen sind in den Toppositionen von Schweizer Banken und Versicherungen trotz beständig steigendem Ausbildungsniveau nach wie vor stark untervertreten. Die Studie zeigt auf, dass sich Frauen vielfältigen geschlechtsspezifischen Karrierehemmnissen gegenübersehen: Die männlich geprägte Unternehmenskultur wird dabei von den Befragten als grösstes Hemmnis für den Aufstieg von Frauen in der Unternehmenshierarchie identifiziert. Weiter wird festgestellt, dass Frauen seltener in den Genuss von Förderprogrammen kommen als Männer.
Männer orientieren sich stärker an der Karriere
Männer gehen ihre Karriereplanung andererseits aber auch zielstrebiger an als Frauen: 20 Prozent aller Männer auf Mitarbeiterstufe, aber nur 10 Prozent der Frauen streben eine höhere Position an und arbeiten gezielt darauf hin. Auf Kaderstufe stehen Bankerinnen ihren männlichen Kollegen jedoch in Punkto Ehrgeiz nicht nach, bei den Versicherungen zeigt sich aber auch hier, dass Männer karriereorientierter sind bzw. Frauen z.B. in Familienphasen andere Prioritäten setzen. Gleichzeitig verfügen Männer häufiger über banken- und versicherungsspezifische Weiterbildungen wie auch über immer wichtiger werdende Auslandserfahrung.
Ein weiteres Hemmnis für Frauen ist die oft familienbedingte Teilzeitarbeit: Nur 70 Prozent der befragten Frauen arbeiten Vollzeit, aber über 90 Prozent der Männer stehen den Unternehmen zu 100 Prozent zur Verfügung. Auch wenn Teilzeitarbeit von den meisten Befragten generell positiv bewertet wird, erweist sich dieses Arbeitszeitmodell als Karrierebremse: Erstens sinkt die Zustimmung der Befragten und insbesondere von Vorgesetzten zur Teilzeitarbeit rapide, sobald Beschäftigte Kundenkontakt haben oder dem Kader oder gar der Direktion angehören. Zweitens zeigt sich, dass Teilzeitmitarbeitende seltener in der Unternehmenshierarchie aufsteigen, seltener Führungsfunktionen inne haben und auch seltener in den Genuss von Förderprogrammen kommen.
Die Studie gibt auch Empfehlungen zur wirksamen Förderung von Frauen. Sie bietet Unternehmen und Branchen- bzw. Berufsverbänden darüber hinaus ein Monitoringsystem an, mit dem der Fortschritt der Gleichstellungspolitik kontinuierlich überprüft werden kann. Das Monitoringsystem enthält Indikatoren auf Basis offizieller Statistiken sowie unternehmensinterne quantitative und qualitative Indikatoren, die regelmässig erhoben werden sollten.
ots Orginaltext: KV Schweiz Internet: www.presseportal.ch
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