Nova Energie GmbH: "Kyoto" beginnt in den Energiestädten
Riehen BS (ots)
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100. Label Energiestadt, 1. European Energy Award gold verliehen
Heute Donnerstag wurde von Bundesrat Moritz Leuenberger im Rahmen eines Festaktes in der Fondation Beyeler (Riehen/BS) der Gemeinde Schwyz das 100. Label Energiestadt verliehen. Gleichzeitig wurde erstmals der European Energy Award in Gold, die höchste europäische Auszeichnung für moderne kommunale Klimapolitik, vergeben: Lausanne und Riehen rücken damit energiepolitisch in die Champions League auf. Bundesrat Moritz Leuenberger wies auf die Vorbildfunktion der Energiestädte für Bund und Kantone hin: "Die so genannt grosse Klimapolitik hat ihre Wurzeln in unzähligen kleinen klimapolitischen Schritten. Was leuchtet als das ferne Ziel von Kyoto, beginnt in den Energiestädten."
Die inzwischen hundert Energiestädte der Schweiz umfassen bereits mehr als ein Viertel der Landesbevölkerung. Die Energiestädte sind der erfolgreichste Programmteil von EnergieSchweiz für Gemeinden. Die bisher verwirklichten Massnahmen ermöglichen eine jährliche Reduktion des Energieverbrauchs von 615 Millionen kWh und eines Drittels der von EnergieSchweiz erzielten CO2-Reduktion (238'000 Tonnen). Mit einem Budget von 2,5 Millionen Franken löst das Programm Investitionen von 50 Millionen Franken und schafft 400 neue Arbeitsplätze pro Jahr. Neben den Energiestädten sind hundert weitere Gemeinden Partnerinnen im Programm.
99., 100., 101
Das hundertste Label Energiestadt wurde der Gemeinde Schwyz verliehen. Wie alle Energiestädte hat Schwyz mehr als 50 Prozent der Massnahmen eines 84 Punkte umfassendes Kataloges beschlossen oder bereits eingeführt. Highlights der Schwyzer Energiepolitik: Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums schenkte das Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz EBS der Gemeinde 100'000 Franken. Damit realisierte Schwyz zwei Solarstromanlagen. Die 6 kW-Anlage auf dem Dach des grossen Schulhauses "Rickenbach" kann im Schnitt einen Zehntel von dessen Strombedarf bereitstellen. Die 2,2 kW-Panels auf der kleineren Schule "Aufiberg" deckt übers Jahr sogar den gesamten Strombedarf. Der im Sommer anfallende Überschuss wird ins öffentliche Netz eingespiesen.
Mit Mendrisio erhielt nicht nur die 99. Schweizer Gemeinde das Label, sondern auch die erste der italienischen Schweiz. Nördlich des Gotthard wurde Mendrisio besonders durch sein Engagement für die Förderung von Elektrofahrzeugen bekannt. Die Gemeinde nimmt heute eine Pionierrolle in der umweltfreundlichen Mobilität ein.
Die 101. Energiestadt wurde St. Moritz. Die höchstgelegene Energiestadt Europas hat sich in der Vergangenheit bereits mit verschiedenen Oekostrom-Projekten ausgezeichnet., nun kommt ein weiteres Pionierstück hinzu. Ab Sommer 2004 wollen die rund 110 Engadiner Landwirte einen Bergkäse herstellen, der nicht nur im eigenen Tal abgesetzt wird, sondern durch Grossverteiler COOP auch landesweit. Das Restprodukt, jährlich rund 4000 Tonnen kaum verwertbarer Schotte, wird in Biogas umgewandelt, das zur Produktion eines neuartigen Ökostroms dient, den wiederum COOP umweltbewussten Kunden anbietet.
In der Champions League
Riehen und Lausanne sind die beiden ersten Energiestädte, die mit dem European Energy Award gold ausgezeichnet werden. Sie begründen damit die Champions League für moderne, kommunale Klimapolitik in Europa. 75 Prozent aller möglichen Massnahmen müssen umgesetzt oder beschlossen sein, um diese hohe Auszeichnung zu erhalten.
Riehens geothermischer Wärmeverbund hat vor 15 Jahren über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen gesorgt. Die Pioniergemeinde im Energiebereich war eine der ersten Schweizer Energiestädte. Riehen rangiert heute auf der Rangliste der 100 Schweizer Energiestädte nach Lausanne auf dem 2. Platz: 77 Prozent der Massnahmen sind umgesetzt.
Lausanne war 1996 die erste grosse Schweizer Energiestadt und hat bis heute 80 Prozent der Energiestadt-Massnahmen beschlossen oder eingeführt. Das ist nationale Spitze! Die Anstrengungen liefen auf drei Achsen: die Produktion erneuerbarer Energien ausbauen, in Immobilien sollten energieeffiziente Versorgungsanlagen installiert und die Bevölkerung sensibilisiert werden. Die gesamte städtische Stromproduktion trägt das Zertifikat naturemade star respektive basic.
Die Energiestädte von A bis Z
Aadorf, Adliswil, Aesch BL, Region Albulatal, Altststätten SG, Arbon, Arlesheim, Baar, Bern, Bilten, Birsfelden, Bottmingen, Brig-Glis, Buchs SG, Bülach, Burgdorf, Cham, Crissier, Davos, Delémont, Dietikon, Dübendorf, Region Entlebuch, Erstfeld, Eschenbach SG, Eschlikon, Frauenfeld, Frenkendorf, Fribourg, Gaiserwald, Gossau SG, Grenchen, Herisau, Hombrechtikon, Illnau-Effretikon, Interlaken, Köniz, Kriens, Küsnacht ZH, La-Chaux-de-Fonds, Langenthal, Lausanne, Lausen, Leuk, Lörrach (D), Luzern, Lyss BE, Magden, Martigny, Meggen, Mendrisio, Meyrin, Montreux, Morges, Münchenbuchsee, Münchenstein, Münsingen, Muttenz, Näfels, Naters, Neuchâtel, Obersiggenthal, Oftringen, Olten, Opfikon, Ossingen, Ostermundigen, Pfäffikon ZH, Reigoldswil Reinach BL, Rheinau, Riehen BS, Roggwil TG, Rorschach, Rorschacherberg, Rüti ZH, Saas-Fee, St. Gallen, St. Moritz, Schaffhausen, Schwyz, Sempach, Seon, Sierre, Sion, Sissach, Solothurn, Ste. Croix, Stans, Stein AG, Steinhausen, Thal, Thayngen, Turgi, Urtenen-Schönbühl, Uster, Vaz/Obervaz, Vevey, Visp, Wil SG, Windisch, Winterthur, Wittenbach, Wohlen bei Bern, Wölflinswil, Zollikofen, Zuchwil, Zug, Zumikon, Zürich. Stand 25. März 2004
Kontakt:
Energiestadt
Kurt Egger
Programmleiter EnergieSchweiz für Gemeinden
Nova Energie GmbH
Rüedimosstrasse 4
8356 Tänikon b. Aadorf
Tel. +41/52/368'08'08
E-Mail: kurt.egger@novaenergie.ch
EnergieSchweiz
Hans-Luzius Schmid
Bundesamt für Energie BFE
Stellvertretender Direktor
E-Mail: hansluzius.schmid@bfe.admin.ch
Tel. +41/31/322'56'02