Am 22. September: "Zur Arbeit ohne mein Auto" - Rezepte gegen den Stau
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Tänikon (ots)
Hinweis: Hintergrundinformation kann im pdf-Format unter www.newsaktuell.ch/d kostenlos heruntergeladen werden.
Am Mittwoch, 22. September 2004, findet der Europäische Aktionstag "In die Stadt - ohne mein Auto" statt. 110 Städte und Gemeinden zeigen in Zusammenarbeit mit Energiestädten und Unternehmungen auf, wie sie mit freiwilligen Massnahmen einen Beitrag zur Reduktion von Stau und Treibstoffverbrauch leisten können. Wer sich nicht mit Road Pricing, Pförtneranlagen und Parkplatzbewirtschaftung anfreunden will, hat jetzt die Gelegenheit, intelligente Mobilität einzuüben. Das Programm EnergieSchweiz für Gemeinden koordiniert die Aktionen gesamtschweizerisch.
Die Zahl der Erwerbstätigen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, ist in den letzten Jahrzehnten markant angestiegen. Dies liegt einerseits daran, dass immer mehr Personen ausserhalb ihrer Wohngemeinde arbeiten. 1950 wurde noch ein Wegpendler-Anteil von 17 % verzeichnet. Im Jahr 2000 pendelten bereits 57,8 % der Erwerbstätigen zu einem Arbeitsort ausserhalb der Wohngemeinde.
Anderseits hat während den letzten 30 Jahren ein grosser Wandel bei der Wahl der Verkehrsmittel stattgefunden. Der Trend zur Verwendung des Privatautos hat sich gemäss Bundesamt für Statistik verstärkt. Im Jahr 2000 fuhr knapp die Hälfte aller Erwerbstätigen mit dem Auto zur Arbeit (49,2 %), während es 1970 erst 23,3 % waren. Gemäss Bundesamt für Statistik hängt die Nutzung der Verkehrsmittel von Faktoren wie Siedlungsstruktur, Kultur, öffentlichem Verkehrsnetz oder attraktiven Velowegen ab.
Bis zum Jahr 2010 soll der CO2-Ausstoss 10 % unter dem Stand von 1990 liegen. So lautet das energie- und klimapolitische Ziel der Schweiz. Im Jahr 2004 ist unser Land noch sehr weit von diesem Ziel entfernt. Die im CO2-Gesetz vorgesehene CO2-Abgabe rückt näher; flankierende Massnahmen wie das Road Pricing, ein Strassengebührensystem zur Nachfrageregulierung, wird heute auch in der Schweiz diskutiert. Grund dazu liefern beispielsweise die ausgewiesenen Staukosten von rund 1 Milliarde Franken pro Jahr - was 10% der gesamten externen Kosten des Schweizerischen Verkehrssystems entspricht. Doch es führen auch günstigere Wege zur Arbeit. Am 22. September werden diese im ganzen Land aufgezeigt.
Aktionstag für weniger Stau
Verantwortungsbewusste Menschen und engagierte Gemeinden und Städte zeigen am Aktionstag Alternativen für das tägliche Arbeitspendeln auf. Sie alle erinnern daran, dass mit freiwilligen Massnahmen ein Reduktionsbeitrag an das tägliche Verkehrschaos geleistet werden kann. Kombinierte Mobilität, welche auch Fuss- und Velostrecken beinhaltet, ist aber auch aktives Fitnesstraining, Zeitgewinn und bessere Gesundheit.
Sechs von zehn Personen arbeiten ausserhalb ihrer Wohngemeinde. Das Privatauto ist heute das bevorzugte Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu fahren. Noch 1970 wurde nicht einmal ein Viertel aller Arbeitswege mit dem eigenen Auto zurückgelegt, heute ist es die Hälfte; eine Verdoppelung trotz mehrfacher Ölpreisschocks und zunehmender Klimaprobleme. Der motorisierte Pendlerverkehr verursacht ungelöste Energieprobleme, Staus, Unfälle, Bodenverbrauch und Zeitverluste am Arbeitsplatz. Weder die vom Pendlerverkehr betroffenen Städte und Gemeinden noch die Betriebe haben ein Interesse daran, dass sich diese Entwicklung ungebremst fortsetzt. Am 22. September zeigen zahlreiche Firmen und Städte Möglichkeiten auf, wie man zu Fuss, mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Fahrrad pünktlich, gesund, energie- und umweltschonend zur Arbeit kommen kann.
Selbstdeklaration und Wettbewerb
Von den insgesamt 110 Städten und Gemeinden, die am 22. September mitmachen, sind über 40 Energiestädte aktiv dabei. In den Gemeinden ist eine Zusammenarbeit mit vielen Betrieben zustande gekommen, mit welchen verschiedenste Aktionen durchgeführt werden. Wer am Aktionstag ohne Auto pendelt, kann dies mit einer Deklaration bekunden und nimmt automatisch an einem Wettbewerb mit attraktiven Preisen teil. Eine Teilnahme ist auch über das Internet möglich: www.energiestadt.ch. Der Einstieg in das autofreie Pendeln wird in allen Regionen der Schweiz durch attraktive Angebote unterstützt. Unter dem Titel "Basel bewegt - fit und gesund unterwegs" organisiert das Amt für Umwelt und Energie einen Impulstag mit Gratistickets für Bus und Tram. In Zürich und um Zürich laufen während mehreren Tagen rund um den 22. September Aktionen, u.a. der "Slow up" und ein Symposium über "behindertengerechte Mobilität". Überdurchschnittlich viele Angebote gibt es in der Westschweiz, wo sich die Städte Genf, Neuchâtel und La Chaux-de-Fonds mit ganzen Veranstaltungsreihen und vergünstigten Bus- und Trambilletten an die Bevölkerung wenden. Erstmals sind mit Lugano, Mendrisio, Novazzano und Stabio auch Tessiner Gemeinden mit Aktionen präsent. Über die Aktivitäten in mehreren hundert Städten Europas gibt die Website www.mobilityweek-europe.org/index.php Auskunft.
Hemmschwellen abbauen
Viele, die normalerweise mit dem Auto zur Arbeit fahren, meinen, es existiere dafür gar keine Alternative. Der 22. September will aufzeigen, dass es auch anders geht und die Hemmschwellen beseitigen helfen. Sollte es beim ersten Mal dennoch zu Hindernissen kommen, steht den Teilnehmenden eine "Pannenhilfe" in Form guter Ausrede-Postkarten zur Verfügung. Das Set kann auch vom Internet herunter geladen werden (www.energiestadt.ch).
Die erstmals von EnergieSchweiz für Gemeinden organisierte Aktion, wird unterstützt von den Bundesämtern für Energie BFE, für Gesundheit BAG, von der Migros, von Mobility, den SBB, Postauto Schweiz, Bike Tec AG und dem Verband öffentlicher Verkehr VöV.
Hier läuft etwas am 22.9.
Agno, Altstätten, Avegno, Baden Regio: Stadt Baden, Bergdietikon, Birmenstorf, Ennetbaden, Fislisbach, Freienwil, Gebenstorf, Killwangen, Neuenhof, Niederrohrdorf, Oberehrendingen, Oberrohrdorf, Obersiggenthal, Spreitenbach, Turgi, Unterehrendingen, Untersiggenthal, Wettingen, Würenlingen, Würenlos; Basel, Bern, Bioggio, Brig-Glis, Buchs SG, Burgdorf, Capriasca, Confignon, Delémont, Frauenfeld, Genève, Gordevio, Gossau SG, Herzogenbuchsee, Horw, Köniz, Kriens, Küsnacht, La Chaux-de-Fonds, Langenthal, Lausanne, Lausanne Région, Lavigny, Leuk, Lugano, Luzern, Mendrisio, Meyrin, Magden, Meilen, Montreux, Morges, Muttenz, Naters, Neuchâtel, Novazzano, Onex, Oberweningen, Payerne, Plan-les-Ouates, Renens, Roggwil TG, Rorschach, Rüti ZH, St. Gallen, Ste-Croix, St. Moritz, Solothurn, Stein AG, Thun, Vaz/Obervaz, Vevey, Visp, Winterthur, Wittenbach, Wölflinswil, Zollikofen, Zürich.
Die aktuelle Liste mit Kurzbeschrieb der Aktionen auf: www.energiestadt.ch
Information an Medienschaffende:
Am 21. September werden in Zürich (10 Uhr Musiksaal Stadthaus Zürich) und am 22. September in Genf (vormittags, Hôtel des Bergues) Medienanlässe zum Aktionstag durchgeführt. Einladungen und Programme werden von den lokalen Organisatoren direkt versandt.
Kontakt:
EnergieSchweiz für Gemeinden
Kurt Egger
c/o Nova Eneergie Gmbh
Tänikon b. Aadorf
Tel. +41/52/368'08'08
E-Mail: kurt.egger@novaenergie.ch oder
Monika Tschannen-Süess
Koordination Mobilität
Tel. +41/31/782'02'15
Mobile: +41/79/50'90'460
E-Mail: m.tschannen@rundum-mobil.ch