Discours Suisse - Fremdsprachenuntericht in der Primarschule Umstrittenes Rumantsch Grischun - Extra 2
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Chur (sda/ots) Viel mehr noch als die EDK-Empfehlungen nach einer zweiten Fremdsprache in der Primarschule, beschäftigt die Rätoromaninnen und Rätoromanen in Graubünden die einheitliche Schriftsprache Rumantsch Grischun.
1982 vom inzwischen verstorbenen Zürcher Romanistik-Professor Heinrich Schmid als Mittel zur Rettung der in fünf Idiome aufgesplitterten rätoromanischen Sprache kreiert, gilt das überregionale Rumantsch Grischun als Mittel zur Rettung der stark bedrohten vierten Landessprache.
Die Schriftsprache, die auf den fünf Idiomen aufbaut, wird vom Bund wie vom Kanton Graubünden als Amtssprache angewendet. Nun steht das Rumantsch Grischun vor der Einführung in die Primarschule. Offen sind noch das Wie und das Wann.
Klar ist: Ab 2005 werden die romanischen Lehrmittel nicht mehr in allen fünf Idiomen, sondern nur noch in Rumantsch Grischun gedruckt. Seit dem entsprechenden Beschluss des Kantonsparlaments im August letzten Jahres haben sich Gegner wieder stärker zu Wort gemeldet.
Dabei ist die Ablehnung der Schriftsprache an sich nicht mehr so absolut wie früher. In rätoromanischen Kreisen wird aber wegen der geplanten Einführung des Rumantsch Grischun in die Primarschule die Verdrängung der Idiome befürchtet. Die Kantonsregierung betont dagegen, die regionalen Idiome würden trotzdem ihre Bedeutung im Alltag behalten.
Die Idiome büssten laufend an Terrain ein. Laut der Volksbefragung im Jahr 2000 leben in der Schweiz noch 60'000 Rätoromaninnen und Rätoromanen, davon rund 40'000 in Graubünden. Die noch kompakten romanischen Gebiete sind das Bündner Oberland mit Zentrum Disentis und das Unterengadin.
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