Discours Suisse - Auf der Suche nach einem Handbuch
Bern (sda/ots) -
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Ein Geschichtsbuch, das alle schulischen Anforderungen erfüllt, bildet in der Romandie eine Geschichte für sich. Im Laufe der Jahre kamen eine Reihe von Werken heraus, von denen jedoch keines alle Kantone restlos überzeugt hat.
Den Anfang hatte der Professor und freisinnige Politiker Paul Maillefer gemacht, der zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts das erste Handbuch verfasste.
Ein junger Lehrer aus Yverdon wollte dieses jedoch nicht verwenden, weil er ein seiner Meinung nach besseres Werk publiziert hatte, das er seinen Schülern gratis verteilte.
Sein unerbittlicher, schlussendlich aber vergeblicher Kampf gegen das staatliche Lehrmittel endete mit seiner Frühpensionierung im Alter von 48 Jahren.
Diese Polemik verdeutlicht die Schwierigkeit, einen Konsens bei der Wahl der Schulbücher zu finden. Die Suche nach einem Werk, das von allen Kantonen anerkannt wird, dauert bis heute an.
Im Kanton Waadt wird derzeit die "Histoire générale" verwendet. Sie beschreibt die Entwicklung der Schweizer Geschichte parallel zur Weltgeschichte, ist aber frei von didaktischen Hilfsmitteln.
Die fünf Bände ersetzten das berühmte Handbuch von Georges-André Chevallaz, das bis zu Beginn der 1990er Jahre verwendet wurde. Es geriet wegen seiner oberflächlichen Interpretation der Rolle der Schweiz im 2. Weltkrieg in die Kritik.
Während in einigen Kantonen noch das von Fragnière publizierte Handbuch verwendet wird, greifen andere Lehrer auf französische Lehrmi ttel zurück, die sie mit Kopien, Videomaterial und beispielsweise einer vereinfachten Version des Bergiers-Berichtes ergänzen.
Nicht, dass es an Geschichtsbüchern mangeln würde. In der jüngeren Vergangenheit kamen etliche Werke auf den Markt. Zu nennen wären da "Histoire de la Suisse pour les nuls", der Comic "Histoire Suisse" oder "L'histoire suisse en un clin d'oeil".
Sie geben einen linearen Überblick, sind aber für ein breites Publikum bestimmt. Für den Schulunterricht taugen sie nur bedingt.
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