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Komitee pro Jugendschutz

Irritation und Enttäuschung über das Desinteresse der Nationalräte

Bern (ots)

Das überparteiliche nationale Abstimmungskomitee Pro
Jugendschutz - gegen Drogenkriminalität ist zu tiefst enttäuscht über
das Desinteresse der Nationalräte sich sachlich und neutral von
hochkarätigen Referenten über das Geschäft Cannabis-Regulierung zu
informieren. Das Komitee hat aus diesem Grund einen offenen Brief mit
folgendem Wortlaut an die Nationalräte verfasst:
"Sehr geehrte Damen und Herren! Die Entscheide des Ständerats und
kurz darauf der nationalrätlichen Kommission (SGK-N) haben
verdeutlicht, wie verunsichert die Nationalräte der bevorstehenden
BetmG-Revision gegenüberstehen. Wir können nachvollziehen, dass die
Flut der Zuschriften besorgter Lehrer, Eltern und Betroffener Sie zum
nochmaligen Überdenken der Gesetzesvorlage veranlasst hat. Wir können
aber nur sehr schwer verstehen, dass Sie bereit sind Ihre
Meinungsbildung auf eine emotionsgeladene und aggressive Kampagne der
Vorlagegegner abzustützen, ohne die Möglichkeit genutzt zu haben, das
Geschäft auch sachlich und neutral zu betrachten.
Genau diesem Zweck hätte die Veranstaltung vom 6. Mai gedient:
Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich aus kompetenter Hand von
hochkarätigen und fachkundigen Referenten über die Umsetzung und die
Schwierigkeiten des geplanten BetmG zu informieren. Aus allen
betroffenen Bereichen und Ämtern haben sich Referenten bemüht:
- Frau Genevève Ziegler; Delegierte der Eidgenössischen Kommission
     für Drogenfragen
   - Herr Jakob Huber, Geschäftsleiter des Contact Netz Bern
   - Frau Antonia Biedermann, Präsidentin des Verbandes der Eltern
     und Angehörigenvereinigungen Drogenabhängiger
   - Prof. Dr. Rudolf Brenneisen vom Pharmakologisches Institut Bern
   - Herr Florian Walser, Chef der Kriminalpolizei Stadt Bern
   - Herr Alex Müller, Jugendgerichtspräsident Bern-Mitte
   - Dr. Lucien Erard, Direktor der Eidgenössischen Alkoholverwaltung
   - sowie Frau Nationalrätin Christa Markwalder Bär
Sie haben sich alle im Kommissionszimmer 3 versammelt, um Sie mit
Fakten und Information zu beliefern, die bisher untergingen oder
Ihnen unbekannt waren. Diese Veranstaltung hätte die Gelegenheit
geboten, alle Ihre offenen Fragen zu beantworten.
Bis auf Geri Müller ist KEIN EINZIGES Ratsmitglied erschienen! Wir
wissen nicht, wem dieser Umstand peinlicher sein sollte; uns
Organisatoren oder Ihnen werte Nationalrätinnen und Nationalräte?
Wir sind uns durchaus bewusst, dass die langen Debatten zum Asyl-
und Ausländergesetz anstrengend waren, doch sahen wir unseren
Informationsanlass zusätzlich durch die kurzfristig angesetzte
Einladung der CS-Group zum Diner ins Hotel Bellevue konkurrenziert!
Nach Abbruch der Veranstaltung haben die Anwesenden beschlossen,
den Ratsmitgliedern, die auf unsere Einladungsschreiben reagiert
haben, einen Auszug der Referate bis zur Sommersession zuzustellen.
Interessierte wenden sich bitte an das Komitee Pro Jugendschutz -
gegen Drogenkriminalität. Wir erachten Ihre Ja-Stimme in der
Juni-Session zum Eintreten auf die Betäubungsmittelgesetz-Revision
als dringend notwendig, ansonsten gehen uns wertvolle Jahre für eine
sinnvolle Drogenpolitik in der Schweiz verloren. Auch wenn Sie es
nicht als notwendig erachteten, sich aus erster Hand informieren zu
lassen - treten Sie ein auf die Betäubungsmittelgesetzrevision: nur
so kann die Schweiz in Zukunft eine glaubwürdige Drogenpolitik zum
Schutz der Jugend initialisieren."

Kontakt:

Nationalrätin Christa Markwalder Bär
(Co-Präsidentin)
Tel. +41/79/222'52'80

Organisation Informationsveranstaltung zur Cannabis-Regulierung
c/o Frau Tünde Kovacs
Burgerweg 3
3373 Heimenhausen
Tel. +41/78/722'72'10