Herzogin Anna Amalia war Goethes grosse Liebe - Kopernikanische Wende in der Goethe-Forschung
Weimar (ots)
Seitdem Anfang September Teile der nach ihr benannten Bibliothek abbrannten, ist der Name der Begründerin des Weimarer Musenhofes in den Medien präsent. Nun ist erstmals die These des Weimarer Autors Dr. Ettore Ghibellino wissenschaftlich anerkannt worden, dass Anna Amalia Goethes heimliche Geliebte war. Spannend recherchiert wird dargelegt, wie Anna Amalias Hofdame Charlotte von Stein vorgeschoben wurde. "Ich glaube die Stein-Story wirklich nicht mehr", bekennt etwa Jörg Drews, Germanistikprofessor aus Bielefeld, im Schweizer Tages-Anzeiger. Derzeit präsentiert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf der Frankfurter Buchmesse die 2., stark erweiterte Auflage von Ghibellinos Buch.
Die Liebe des jungen Dichtergenies zu der Landesherrin, die gegen monarchische Standesschranken verstiess und daher verboten war, betrifft nicht nur die Biographie des Weimarer Titanen. Goethe verschlüsselte das Staatsgeheimnis in seinen Werken, diese erweisen sich als autobiographische Darstellungen. Ganze Goethe-Bibliotheken - über kaum einen anderen Dichter ist so viel geschrieben worden - wären damit Makulatur. In einem Interview in der auflagenstärksten norwegischen Zeitung VG meint der Literaturwissenschaftler Prof. Sverre Dahl, dass sich "eine wirkliche Revolution anbahnen würde". Auch der Magdeburger Germanistikprofessor Otto Fuhlrott attestiert Ghibellino eine "mannigfaltige und recht überzeugende Beweisführung". Die Literaturwissenschaft hätte demnach bei der Bewertung von Goethes literarischem Erbe jahrzehntelang mit Irrtümern gearbeitet. Dass Goethes Geheimnis bis heute unentdeckt blieb, liegt nach Ghibellino daran, dass das Herzogtum Sachsen-Weimar bis zu seinem Untergang 1919 massiv Dokumente unterdrückte. Die von ihnen besoldete Goethe-Forschung beeinflussten die Herzöge gezielt. Den Weg in den Schulunterricht hat Ghibellinos These bereits gefunden, die tragische Liebesgeschichte wird demnächst auf Bühne und Leinwand zu sehen sein.
Ettore Ghibellino: J. W. Goethe und Anna Amalia. Eine verbotene Liebe, 2. Auflage, Weimar 2004, ISBN 3-936177-04-X, 400 S., 42 farbige Abbildungen, Euro 19,90
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