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University Hospital Antwerp

Einjahresergebnisse der RIO-Europa-Studie in The Lancet veröffentlicht

Antwerpen, Belgien (ots/PRNewswire)

- Aus veröffentlichtem Studienbericht geht hervor, dass Rimonabant
bezüglich Verbesserung verschiedener kardiovaskulärer und
metabolischer Risikofaktoren therapeutisch wirksam sein könnte
Die Einjahresergebnisse der Zweijahresstudie 'Rimonabant bei
Fettleibigkeit- Europa' (Rimonabant In Obesity - Europe
(RIO-Europe)), eine klinische Phase-III-Studie zum Vergleich von
Rimonabant- dem ersten Wirkstoff einer neuen therapeutischen Klasse,
bekannt als selektive Cannabinoid-Blocker Typ 1 (CB1)- mit Placebo,
wurden heute in The Lancet veröffentlicht. Die berichteten Ergebnisse
über übergewichtige oder fettleibige Patienten, die einmal täglich 20
mg Rimonabant einnahmen, zeigen eine signifikante Verminderung des
Körpergewichts, Bauchumfangs- einem Marker für intraabdominale
Adipositas- und eine Verbesserung der Insulinresistenz und des
Fett-und Glucoseprofils. Die Verbesserung der Fettwerte
(HDL-Cholesterin und Triglyceride) war teilweise unabhängig vom
Gewichtsverlust, was auf eine direkte Wirkung von Rimonabant auf
diese wichtigen metabolischen, kardiovaskulären Risikoparameter
schliessen lässt. Die Studienergebnisse zeigten auch einen Rückgang
der Anzahl Patienten mit metabolischem Syndrom (i) in der
Rimonabant-Gruppe mit 20 mg/Tag.
Trotz Fortschritte bei der Behandlung der kardiovaskulären
Krankheit (CVD) in den letzten Jahrzehnten bleibt CVD
nichtsdestotrotz die führende Todesursache weltweit. Fettleibigkeit
stellt eine grosse Belastung für die öffentliche Gesundheit dar und
ist Hauptrisikofaktor für die Entwicklung der kardiovaskulären
Krankheit. (ii) Fettleibigkeit wird normalerweise durch den
Body-Mass-Index (BMI) gemessen; allerdings haben jüngste Ergebnisse
gezeigt, dass die abdominale Fettleibigkeit ein viel besserer
Prädiktor für Herzanfall ist als Körpergewicht oder BMI. (ii) Die
Verminderung von Bauchfett ist daher anerkanntermassen der wichtigste
Schritt bei der Reduktion des CVD-Risikos. (iii) Die
Einjahresergebnisse der RIO-Europa-Studie bestätigen das Potential
von Rimonabant als wichtiges Mittel bei der Reduktion von
verschiedenen kardiovaskulären Risikofaktoren durch Reduktion des
Körpergewichts und Verbesserung der mit dem metabolischen Syndrom
verbundenen Parameter bei übergewichtigen oder fettleibigen
Patienten.
Nach einem Jahr haben die mit 20 mg Rimonabant pro Tag behandelten
Patienten durchschnittlich 6,6 kg (p<0,001 vs. Placebo) verloren im
Vergleich zu 3,4 kg bei Patienten, die mit 5mg pro Tag Rimonabant
behandelt wurden (p=0,002 vs. Placebo), und 1,8 kg bei Patienten, die
mit Placebo behandelt wurden. Patienten, die mit 20 mg Rimonabant pro
Tag behandelt wurden, verloren auch durchschnittlich 6,5 cm (p<
0,001) Bauchumfang versus 3,9 cm bei Patienten, die mit 5 mg
Rimonabant (p=0,002 vs. Placebo) behandelt wurden, und 2,4 cm bei den
Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.
Unter den Patienten, welche die Studie abgeschlossen haben,
verloren 67,4 % der Patienten, die mit 20 mg Rimonabant pro Tag
behandelt wurden, mehr als 5 % ihres ursprünglichen Körpergewichts
(p<0,001 vs. Placebo) im Vergleich zu 44,2 % derjenigen Patienten,
die mit 5 mg Rimonabant pro Tag behandelt wurden (p=0,001 vs.
Placebo) und 30,5 % derjenigen, die mit Placebo behandelt wurden.
Weiterhin haben 39 % (p<0,001 vs. Placebo) der Patienten, die mit 20
mg Rimonabant pro Tag behandelt wurden, mehr als 10 % ihres
ursprünglichen Körpergewichts verloren im Vergleich zu 15,3 %
derjenigen, die mit 5 mg Rimonabant pro Tag behandelt wurden und 12,4
% derjenigen, die mit Placebo behandelt wurden.
Der Prozentsatz der Patienten, welche die Kriterien für das
metabolische Syndrom erfüllten, reduzierte sich um 54 % nach der
Behandlung mit 20 mg Rimonabant im Vergleich zu 21 % bei denjenigen,
die mit Placebo behandelt wurden (p<0,001). Zusätzlich zur Reduktion
des Körpergewichts und Bauchumfangs konnte mit 20 mg Rimonabant vs.
Placebo eine statistisch signifikante Verbesserung der metabolischen
Risikofaktoren festgestellt werden. Bei Patienten, die für ein Jahr
mit Rimonabant 20 mg/Tag behandelt wurden, stieg das HDL-Cholesterin
(gutes Cholesterin) um 22,3 % (p< 0,001 vs. Placebo), im Vergleich zu
16,2 % (p=0,005) bei Patienten, die mit Rimonabant 5mg/Tag behandelt
wurden und 13,4 % bei den Patienten, die mit Placebo behandelt
wurden. Triglyceride reduzierten sich um 6,8 % bei Patienten, die mit
Rimonabant 20 mg (p < 0,001 vs. Placebo) behandelt wurden im
Vergleich zu einem Anstieg von jeweils 5,7 % und 8,3 % bei Patienten,
die mit 5 mg Rimonabant bzw. Placebo behandelt wurden. Ungefähr 50 %
der Rimonabant-induzierten Veränderungen der HDL-Cholesterin- und
Triglyceridwerte traten unabhängig vom festgestellten Gewichtsverlust
auf, was eine direkte Wirkung des Arzneimittels auf den
Fettmetabolismus vermuten lässt.
Eine signifikante Reduktion des Plasma-Glucosespiegels von 0,09
mmol/L nach Fasten wurde bei Patienten festgestellt, die mit 20 mg
Rimonabant behandelt wurden (p=0,026 vs. Placebo) im Vergleich zu
einem Anstieg von 0,03 mmol/L bei der Patientengruppe, die mit
Placebo behandelt wurde. Ein ähnliches Muster wurde für den
Insulinspiegel beobachtet, der um 1,0 microIU/mL abnahm bei
Patienten, die mit 20 mg Rimonabant behandelt wurden (p<0,001 vs.
Placebo), im Gegensatz zu einem Anstieg von 1,8 microIU/mL bei
Patienten, die mit Placebo behandelt wurden. Schliesslich wurde eine
Abnahme von 0,3 % von HOMA-IR (Mass der Insulinresistenz) bei
Patienten festgestellt, die mit 20 mg Rimonabant behandelt wurden
(p=0,002 vs. Placebo) im Vergleich zu einem Anstieg von 0,4 % bei den
Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.
"Die Einjahresergebnisse der RIO-Europa-Studie zeigen, dass sich
bei Patienten, die mit Rimonabant 20mg/Tag behandelt wurden, eine
Reihe von kardiovaskulären Risikofaktoren verbesserte. Es wurde nicht
nur eine Reduktion des Körpergewichts festgestellt, sondern auch eine
signifikante Reduktion des Bauchumfangs, ein Mass für die gefährliche
intraabdominale Adipositas. Bei den Patienten traten auch messbare
Verbesserungen ihrer Fett- und Zuckerprofile auf", sagte Luc Van
Gaal, M.D., Professor für Diabetologie, Metabolismus und Klinische
Ernährung, Universitätskrankenhaus Antwerpen in Belgien und leitender
Prüfarzt der RIO-Europa-Studie. "Besonders erwähnenswert bei den
Studienergebnissen ist die Wirkung, die 20 mg Rimonabant auf die
metabolischen und kardiovaskulären Risikofaktoren hat, und welche vom
Gewichtsverlust teilweise unabhängig ist", fügte er hinzu.
Die Ergebnisse der RIO-Europa-Studie zeigten auch, dass Rimonabant
gut vertragen wurde. Nebenwirkungen waren meistens leicht und
vorübergehend und beinhalteten am häufigsten Übelkeit (4,3 %, 5,1 %
und 12,9 % für jeweils Placebo, Rimonabant 5mg und Rimonabant 20mg),
Diarrhoe (3,0 %, 6,0 % and 7,2 % jeweils für Placebo, 5 mg Rimonabant
und 20 mg Rimonabant) und Schwindel (4,9 %, 7,0 %, 8,7 % für jeweils
Placebo, 5 mg Rimonabant und 20 mg Rimonabant). Nur bei einer sehr
geringen Anzahl Patienten führten diesen Nebenwirkungen zu einem
Abbruch der Arzneimittelbehandlung.
Die RIO-Europa, eine internationale, randomisierte, doppelblinde,
placebokontrollierte, multizentrische Parallelgruppen-Studie wurde
mit 1.507 übergewichtigen/fettleibigen Patienten (Body-Mass-Index
(BMI) grösser oder gleich 30 kg/m zum Quadrat oder BMI > 27 kg/m zum
Quadrat mit Co-Morbiditäten , wie z.B. behandelte oder unbehandelte
Dyslipidämie und/oder behandelte oder unbehandelte Hypertonie)
durchgeführt, wobei Rimonabant 20mg/Tag und 5mg/Tag mit Placebo
verglichen wurde. Nach einer zweiwöchigen Screening-Periode wurde den
Patienten eine leichte hypokalorische Diät verschrieben (um die
tägliche Kalorienaufnahme entsprechend des Energiebedarfs des
Patienten um 600 kcal zu reduzieren) und sie traten in eine
vierwöchige Einlaufphase mit Placebo ein. Anschliessend wurden die
Patienten per Zufallsverfahren einer der drei Behandlungsgruppen
zugeordnet: eine doppelblinde Behandlung mit Rimonabant 20 mg oder 5
mg oder Placebo über 104 Wochen mit einem Randomisierungsverhältnis
von 2:2:1. Bei jedem Besuch erhielten die Patienten eine
Ernährungsberatung und wurden ermutigt, ihre körperliche Aktivität zu
steigern. Die Studie wurde in 60 Zentren in Europa und den
Vereinigten Staaten über eine Gesamtzeit von 2 Jahren durchgeführt.
RIO-Europa ist eine von vier Phase-III-Studien, die das
RIO-Programm beinhalten, um die Wirksamkeit und Sicherheit von
Rimonabant bei der Reduktion des Körpergewichts und Verbesserung der
metabolischen Risikofaktoren bei mehr als 6.600 übergewichtigen oder
fettleibigen Patienten festzustellen. Die Einjahresergebnisse der
RIO-Europa-Studie wurden zuerst auf dem Kongress der Europäischen
Gesellschaft für Kardiologie in München im September 2004
vorgestellt. Die Zweijahresergebnisse wurden kürzlich auf der
jährlichen wissenschaftlichen Arbeitssitzung 2005 des American
College of Cardiology in Orlando in Florida berichtet.
Die Verbesserungen der metabolischen und kardiovaskulären
Risikofaktoren bei Patienten, die Rimonabant 20mg/Tag erhielten,
übertreffen die, welche durch eine alleinige Gewichtsreduktion
erwartet werden. In der Veröffentlichung wird geschlussfolgert, dass
die Einjahresergebnisse der Studie zeigen, dass Rimonabant zu einem
klinische bedeutsamen Gewichtsverlust führte, zu einer Reduktion des
Bauchumfangs und damit verbundenen Verbesserungen von verschiedenen
metabolischen und kardiovaskulären Risikofaktoren, und therapeutisch
vielversprechend ist.
(i) Metabolisches Syndrom ist ein Begriff, der eine Serie von
Gesundheitsrisiken oder Bedingungen beinhaltet, die das Risiko einer
Person erhöhen, Herzkrankheit, Schlaganfall oder Diabetes zu
entwickeln. Gemäss der ATP-III-Definition, beinhaltet das
metabolische Syndrom mindestens 3 der folgenden Kriterien: abdominale
Fettsucht: Bauchumfang Männer >102 cm, Frauen > 88 cm; Hypertonie:
>130/85 mmHg; Hypertriglyceridämie: >150 mg/ dL; Niedriges
HDL-Cholesterin: Männer <40 mg/ dL, Frauen <50 mg/ dL; Anomale
Glucosespiegel nach Fasten: grösser oder gleich 110mg/ dL.
(ii) Yusuf et al, Effect of potentially modifiable risk factors
associated with myocardial infarction in 52 countries (the INTERHEART
study): case-control study. The Lancet, Volume 364 Number 9438,
September 11- 17, 2004.
(iii) Ford et al, Increasing Prevalence of the Metabolic Syndrome
Among US Adults. Diabetes Care, Vol 27, Number 10, October 2004

Pressekontakt:

Dr. Luc Van Gaal, leitender Prüfarzt in der RIO-Europa-Studie,
stellvertretend für das RIO-Steuerkomitee, +44-7771-757695,
+1-917-723-7532, luc.van.gaal@uza.be

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