Die Westschweizer Landwirtschaft ist stark auf den Anbau von
Getreide, Zuckerrüben und Ölsaaten ausgerichtet. Um über die
Auswirkungen der WTO-Forderungen auf den Ackerbau zu informieren
stoppte der WTO-Protestmarsch der Schweizer und Norweger Bauern im
waadtländischen Echallens. Da sich Ackerbauprodukte gut lagern und
transportieren lassen, eignen sich besonders für den weltweiten
Handel. Entsprechend wichtig ist für die Westschweizer Ackerbauern
die Aufrechterhaltung des aktuellen Grenzschutzes.
Die Westschweizer Landwirtschaft ist aufgrund der herrschenden
topografischen, klimatischen und strukurellen Bedingungen von je
her stark auf die pflanzlische Produktion ausgerichtet. Mit einem
Anteil von 27 Prozent an der landwirtschaftlichen Nutzfläche,
werden in der Westschweiz 35 Prozent der Zuckerrüben, Früchte und
Gemüse, 44% des Brotgetreides, 47% des Rapses und sogar 77% der
Reben der gesamten Schweiz produziert. Weiter lässt sich in der
Westschweiz eine überdurchschnittliche Spezialisierung der Betriebe
feststellen und dies insbesondere in Richtung Ackerbau (Getreide)
und Spezialkulturen (Früchte und Gemüse). Trotzdem deckt die
inländische, pflanzliche Produktion nur einen Teil des Schweizer
Bedarfs. Für Importe stehen also bedeutende Mengen zur
Verfügung. Im Rahmen der WTO-Verpflichtungen sind pflanzliche
Produkte wie Getreide, Zucker oder Wein speziell betroffen. Dies
nicht zu letzt deshalb, weil sie sich besser lagern und
transportieren lassen, als beispielsweise Milchprodukte, erklärte
Walter Willener, Direktor der Agora, während des Halts des
Norwegermarsches in Echallens. Landwirtschaftliche Produkte machen
nur 5 bis 10 Prozent des Welthandels aus. Aber diese 5 bis 10%
stammen mehrheitlich aus dem Ackerbau. Der Sektor profitiert zudem
wenig von internen Stützungen. Dafür kommt dem bestehenden
Grenzschutz (Zölle und Kontingente) eine grosse Bedeutung zu.
Dieser musste in der aktuellen WTO-Rund bereits beträchtlich
reduziert werden. Weitere Senkungen oder Zugeständnisse, wie sie
momentan in den Verhandlungen in Betracht gezogen werden, wären für
die Produzenten von Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben oder Ölsaaten
katastrophal, betonte Willener weiter. John Dupraz, Vizedirektor
des Schweizerischen Bauernverbandes und selber Getreideproduzent
ergänzte: Wir müssen unbedingt vermeiden, dass die Bedürfnisse der
Bevölkerung in verschiedenen Ländern einigen Getreide- oder
Sojariesen geopfert werden. Besonders beunruhigt über ihre
ungewisse Zukunft sind auch die Zuckerrübenproduzenten. Landwirt
Michel Losey betonte in seinen Ausführungen, dass die
Zuckerrübenproduktion auf einige wenige Länder reduziert wird,
falls die verlangten Abstriche beim Zollschutz umgesetzt werden
müssten. Mit dieser Angst steht Losey nicht alleine da, wie der
Demonstrationszug von Zuckerrübenpflanzer aus der ganzen Schweiz
durch Echallens zeigte.
Rückfragen:
John Dupraz, Vizepräsident SBV, Mobile 079 310 08 04
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Tel. 031 385 36 41,
Mobile 079 219 32 33
Walter Willener, Direktor Agora, Tel. 021 614 04 77,
Mobile 079 689 31 06
Sandra Helfenstein, Stv. Leiterin Kommunikation SBV,
Tel. 056 462 51 11, Mobile 079 826 89 75
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