Zuschlag für Gesundheitskarten-Managementsystem
Troisdorf (ots)
Die vom Gesetzgeber geforderte elektronische Gesundheitskarte (eGK), die einen wichtigen Beitrag zur Vereinfachung des deutschen Gesundheitswesens leisten soll, ist ihrer Einführung ein gutes Stück nähergekommen. Nach Mitteilung des System- und Softwarehauses für den Gesundheitsmarkt AOK Systems GmbH aus Troisdorf konnte ein Anbieter für die Gesundheitskarten-Verwaltungssoftware gefunden werden. In einer gemeinsamen Ausschreibung der AOK Systems und der ARGE Informationssysteme in der Gesetzlichen Krankenversicherung GmbH (ISKV) aus Essen, letztere ebenfalls Anbieterin von Lösungen für den Gesundheitsmarkt, erhielt der Chipkarten-Technologieführer Giesecke & Devrient (G&D) den Zuschlag für das sogenannte Versicherungskarten-Applikationsmanagementsystem (KVKAMS). Der Vertrag zwischen AOK Systems, der ISKV und G&D wurde am 18. Mai 2006 bei AOK Systems in Troisdorf unterzeichnet.
"Mit G&D haben wir einen ausgezeichneten Anbieter gefunden," äußerte sich Rüdiger Bräuling, Geschäftsführer der AOK Systems GmbH, sichtlich erfreut. "G&D ist technologisch unbestrittener Spitzenreiter der Smart-Card-Branche und besitzt bereits Erfahrungen mit ähnlichen Systemen, die für Österreich und Taiwan entwickelt wurden. Das KVKAMS bringt für unsere Kunden, die gesetzlichen Krankenversicherungen, die Realisierung der elektronischen Gesundheitskarte in greifbare Nähe. Das KVKAMS entspricht den Anforderungen der Ausschreibung optimal."
"Mit der elektronischen Gesundheitskarte werden zahlreiche neue Anwendungen möglich, die die Geschäftsprozesse im Beziehungsgeflecht von Krankenversicherungen, Versicherten, Ärzten, Apotheken und sonstigen Beteiligten wesentlich vereinfachen und dadurch Kosten einsparen," erläuterte ISKV-Geschäftsführer Frank Krause. Dem KVKAMS kommt in der Infrastruktur für die eGK eine Schlüsselfunktion zu. Es steuert sämtliche Funktionen im Lebenszyklus der Karte, vom Karten-Management - der Herstellung, Programmierung, Personalisierung und Ausgabe der Karte - über die laufende Datenpflege während der Nutzungsdauer bis hin zur Sperrung bei Nutzungsende bzw. Verlust einer Karte.
Hans Wolfgang Kunz, Geschäftsführer des Bereiches Government Solutions bei Giesecke & Devrient, ergänzte: "Das von G&D speziell für das deutsche Gesundheitswesen entwickelte KAMS ist ein flexibles, schlankes, mandantenfähiges System. Die Gesundheitskarten von rund 70 Prozent der in Deutschland Versicherten werden in Zukunft auf diese Weise verwaltet. Damit ist es gelungen, einen Standard im Gesundheitswesen zu setzen."
Zu den wichtigsten Eigenschaften des neuen KVKAMS gehört seine 'Telematikfähigkeit', die Möglichkeit, Daten aus unterschiedlichen Quellen über moderne Kommunikationswege miteinander zu verknüpfen. Die strikte Einhaltung aller Datenschutzbestimmungen ist dabei jederzeit sichergestellt. Da nicht alle wichtigen Patientendaten auf dem Chip der eGK gespeichert werden können, greift das KVKAMS auf externe Systeme wie Versicherten- und Verordnungs-Stammdatensysteme oder Bilddatenbanken zu, um ergänzende Informationen abzurufen oder die Daten zwischen Karte und zentraler Datenbank abzugleichen. Die sichere Verbindung wird durch das Kommunikationsverfahren VPN (Virtual Private Network) erreicht. Wann immer die Gesundheitskarte eines Patienten in das Lesegerät eines Arztes gesteckt wird, werden die Daten automatisch synchronisiert. Denn das KVKAMS verwaltet und steuert die verschiedenen Anwendungen der Karte, wie Datenverschlüsselung, Authentifizierung, Datenabgleich und -aktualisierung, elektronische Rezepte oder krankenkassenspezifische Bonusprogramme (Karten-Applikationen). "Unseren Kunden bleiben viele Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten offen," betonte Bräuling. Die Spezifikation der Telematik-Umgebung für die eGK liegt in den Händen der von der Bundesregierung gegründeten gematik GmbH.
Durch die gemeinsame Ausschreibung konnten die AOK Systems und ISKV bereits erhebliche Kosten einsparen. Weitere Synergieeffekte werden von der Einführung des eGK-Systems für die gesamte Gesundheitsbranche erwartet. Die Systemhäuser AOK Systems und ISKV werden das Produkt an ihre jeweiligen Software-Lösungen für gesetzliche Krankenversicherungen anbinden, um einen reibungslosen Datenaustausch zwischen Karte und Versicherung zu gewährleisten. Außerdem wird die Lösung an kundenspezifische Anforderungen der gesetzlichen Krankenversicherungen angepasst. Als nächster Schritt folgen noch in diesem Jahr die Auslieferung und Praxiserprobung.
Über AOK Systems
AOK Systems ist IT - Partner für die Sozialversicherung in Deutschland und das führende System- und Softwarehaus im Gesundheitsmarkt. AOK Systems entwickelt SAP-basierte und individuelle IT - Lösungen mit Schwerpunkt bei der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Mit ausgewiesener Expertise im Bereich der Krankenversicherung und dem Wissen um die komplexen Anforderungen im Gesundheitswesen steht sie den Kunden als kompetenter Partner zur Seite. Auf Basis von exzellentem Geschäftsprozess-Know-how und Branchenerfahrung im Bereich der Sozialversicherung bietet AOK Systems ein breites Leistungsspektrum - von der IT-Beratung und -Entwicklung über die Implementierung bis hin zu Training und Support.
Über ISKV
ISKV - Das Software- und Systemhaus für die GKV
Die ISKV - ein Zusammenschluss von Krankenkassen und Verbänden in der gesetzlichen Krankenversicherung - beschäftigt ca. 300 MitarbeiterInnen und hatte im Jahr 2005 einen Umsatz von 39,4 Mio. EUR.
Aufgabe der ISKV sind die Erstellung und der Vertrieb von Software in der GKV, die an ca. 30.000 Arbeitsplätzen im Einsatz ist. Zu den Kunden der ISKV gehören mehr als 200 Krankenkassen - das sind 90 % der gesetzlichen Krankenkassen in der Bundesrepublik Deutschland - mit über 20 Mio. Versicherten.
Über Giesecke & Devrient:
Giesecke & Devrient (G&D) ist Technologieführer bei Smart Cards und Anbieter chipkartenbasierter Lösungen für die Bereiche Telekommunikation, elektronischer Zahlungsverkehr, Gesundheit, Identifizierung, Transport sowie IT-Sicherheit (PKI). G&D ist zudem führend in der Herstellung von Banknoten und Sicherheitsdokumenten sowie in der Banknotenbearbeitung. Die G&D Gruppe mit Sitz in München hat Tochterunternehmen und Joint Ventures in der ganzen Welt. Im Geschäftsjahr 2004 beschäftigte das Unternehmen rund 7.300 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi-de.com.
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