Der Telekommunikationsmarkt Schweiz steht vor grossen Herausforderungen
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Bern (ots)
Hinweis: Die vollständige Medienmitteilung (inkl. Grafiken) kann im pdf-Format unter www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100479746 kostenlos heruntergeladen werden.
Schweizer Kundinnen und Kunden profitieren in der Telekommunikation von einem ausgezeichneten Preis-Leistungs- Verhältnis: Bei sinkenden Preisen steigt seit Jahren die Qualität. Die Schweiz liegt in Europa an der Spitze, dennoch haben Staaten wie Korea und Japan nach wie vor erheblichen Vorsprung. Wie kann die Schweiz diesen Vorsprung aufholen? Die neueste Studie im Auftrag von ICTswitzerland zeigt auf, dass ein Ausbau der Sektorregulierung kaum die richtige Antwort ist.
Das Sozialökonomische Institut der Universität Zürich und Plaut Economics haben die volkswirtschaftliche Bedeutung des Telekommunikationssektors in der Schweiz untersucht. Sie sind dabei drei Fragen nachgegangen:
Wie ist der Zustand der Schweizer Telekommunikation im internationalen Vergleich?
Die Schweiz braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. De facto verfügt sie über ein sehr hohes Qualitätsniveau, bei einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Vergleichsländer Deutschland, Österreich aber auch England, Italien oder Frankreich schneiden bezüglich Qualität schlechter ab. Das entscheidende Element ist die hohe Verfügbarkeit von Breitbanddiensten (Telefonnetz und Kabel). Die verstärkte Nutzung dieser Technologien dürfte in Zukunft zu einem noch besseren Preis-Leistungs-Verhältnis - vor allem in der Telefonie - führen. Zunehmende Preissenkungen sind absehbar. Es ist festzuhalten, dass die hervorragende Preis-Leistungs-Entwicklung in der Schweiz nicht zuletzt auf den Wettbewerb unterschiedlicher Infrastrukturen zurückzuführen ist.
Die Schweiz verfügt im europäischen Vergleich über eine ausgezeichnete Telekomqualität. (Die Grafik dazu finden Sie im pdf-File)
Quelle: Bühler/Vaterlaus et al (2004): "Bedeutung des Telekomsektors für die Schweizer Volkswirtschaft", Studie im Auftrag von ICTswitzerland. S. 3 ff.
Welche Rolle spielt die Telekommunikation als Wirtschaftszweig und als Vorleisterin für andere Branchen?
Die Schweizer Telekommunikationsbranche erwirtschaftete im Jahre 2003 mit nur 0,7 Prozent der Beschäftigten rund 2 Prozent des Bruttoinlandproduktes. Mit 284'000 Franken an Wertschöpfung pro Beschäftigtem und einem Wachstumsbeitrag von 10 Prozent zwischen 1998 und 2003 verfügt sie über eine ausgezeichnete Performance und gehört zu den Wachstumsleadern der Schweiz. Der Telekommunikation kommt aber auch als Vorleisterin für andere Sektoren eine erhebliche Bedeutung zu; dies insbesondere bei wachstumsstarken Sektoren wie Banken, Finanzdienstleistern, Versicherungen, der Chemisch-pharmazeutischen Industrie, der öffentlichen Verwaltung und im Unterrichtswesen. Was die Zahl der im Sektor beschäftigten Arbeitskräfte betrifft, so trübt sich das Bild allerdings etwas: Seit 1999 ist die Zahl stagnierend, 2002 und 2003 mussten gar sinkende Beschäftigtenzahlen hingenommen werden.
Seit 1999 sind "die goldenen Jahre" vorbei. Auch die Telekommunikation hat sinkende Beschäftigtenzahlen. (Die Grafik dazu finden Sie im pdf-File)
Quelle: Bühler/Vaterlaus et al (2004): "Bedeutung des Telekomsektors für die Schweizer Volkswirtschaft", Studie im Auftrag von ICTswitzerland. S. 21 ff.
Welche Aussagen sind bezüglich einer zukünftigen Ausrichtung der Regulierung möglich?
Die von der Universität Zürich und Plaut Economics durchgeführte Untersuchung analysiert erstmals im internationalen Quervergleich die Auswirkungen ausgewählter Regulierungsinstrumente im Telekomsektor auf die Innovation. Dabei zeigt sich, dass gemässigtere Netzzugangsregulierungen positive Investitions- und Innovationswirkungen zur Folge haben. Ferner lassen sich keine positiven Investitionsanreize der Entbündelung identifizieren. Länder, die bereits früh eine auf Kupfertechnologie basierte Entbündelung eingeführt haben, weisen keinen Vorsprung bei innovativen Technologien auf. Ausserdem zeigt die Studie, dass eine partielle oder sogar vollständige Privatisierung des ehemaligen Monopolisten positive Resultate bezüglich Innovationsentwicklung zeitigt. Eine weitere wichtige Aussage betrifft den Mobilfunk: Es kann in der Studie nicht belegt werden, dass eine hohe Zahl an Lizenzen für Mobilnetze zu mehr Innovation im Telekomsektor führt.
Die Schweiz ist auf einem guten Weg und führt bezüglich Preis-Leistung gegenüber den europäischen Nachbarländern. (Die Grafik dazu finden Sie im pdf-File)
Quelle: Bühler/Vaterlaus et al (2004): "Bedeutung des Telekomsektors für die Schweizer Volkswirtschaft", Studie im Auftrag von ICTswitzerland. S. 11 ff.
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