Siemens und Nokia kündigen glorreiche gemeinsame Zukunft an auf Kosten der Arbeitsplätze
Zürich (ots)
Mit vielen schönen Worten und Superlativen haben am 19. Juni 2006 Siemens und Nokia an einer Medienkonferenz in Frankfurt angekündigt, dass sie im Geschäft mit Netzbetreibern gemeinsame Sache machen wollen. Die Aktionäre wird es freuen. Weniger euphorisch dürften die Mitarbeitenden sein, denn bis 2010 werden 10 bis 15 Prozent der rund 60 000 Arbeitsplätze verloren gehen das sind 6000 bis 9000 Stellen. Damit ist klar: Die Angestellten sollen einen hohen Preis für den Erfolg bezahlen, den sich das Unternehmen für die Zukunft verspricht.
Noch können oder wollen die Manager der künftigen Nokia Siemens Networks nicht sagen, wo wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden. Es ist also noch nicht klar, wie viele der knapp 500 in diesem Bereich Beschäftigten es bei Siemens Schweiz betreffen wird. Man muss aber befürchten, dass es auch in unserem Land einen Abbau geben wird.
Das neue Unternehmen wird stärker von den Finnen als den Deutschen geprägt sein. Was für Auswirkung dies auf die Kultur der Sozialpartnerschaft in der Schweiz haben wird, wird sich weisen. Die Angestellten Schweiz werden sich zusammen mit der Angestellten- Vereinigung und der Arbeitnehmervertretung der Siemens Schweiz vehement dafür einsetzen, dass diese auch im neuen Unternehmen erhalten bleibt. Insbesondere werden sie darauf hinwirken, dass der Gesamtarbeitsvertrag der Maschinenindustrie weiter Anwendung findet und dass ein allfälliger Abbau von Mitarbeitenden auf sozialverträgliche Weise und in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern durchgeführt wird.
Für Rückfragen: Hansjörg Schmid, Leiter Kommunikation, Tel. 044 360 11 21, Natel 076 443 40 40
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 27 000 Angestellte sind Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und VSAC (Chemie, gegründet 1993).