Sozialpartnersitzung von Alstom Power: Das Warten geht für die Angestellten weiter - Stress und Sorgen statt Besinnung und Erholung
Ein Dokument
Zürich (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100006251 heruntergeladen werden -
Die Angestellten von Alstom Power fragen sich bange: Was wird uns das neue Jahr bescheren? Es bleibt vorderhand unklar, wer wann von einer Entlassung betroffen sein könnte. Das löst grossen Stress aus und kann krank machen, wie ein Gutachten der Angestellten Schweiz klar aufzeigt.
Seit dem 4. Oktober weiss man nur eines einigermassen gesichert: Alstom will in der Schweiz im Bereich Turbinenbau in Birr und Baden 750 Stellen abbauen. Seither warten die möglicherweise betroffenen Angestellten auf genauere Angaben. Auch die heutige Sozialpartnersitzung brachte keine weitere Klärung ausser der Erkenntnis, dass man in der Schweiz noch bis mindestens Ende Februar 2011 warten muss bis man das Konsultationsverfahren über den geplanten Stellenabbau starten kann. Erst dann wird konkret über die betroffenen Stellen in der Schweiz verhandelt.
Der Europäische Betriebsrat will bis dahin zwei Studien auswerten, die Aufschluss geben sollen, ob für den geplanten Abbau bei Alstom wirtschaftliche oder strukturelle Gründe verantwortlich sind.
Diese Situation der lang andauernden Unsicherheit löst bei den potenziell Betroffenen grossen Stress aus. Dieser Stress erhöht dar Risiko enorm, körperlich oder seelisch zu erkranken. Dies zeigt ein Gutachten, das die Angestellten Schweiz bei Professor Dr. Gianfranco Domenighetti an der Università della Svizzera Italiana in Auftrag gegeben haben in aller Deutlichkeit.
Statt im Kreise der Lieben die Festtage zu geniessen, wird mancher Angestellte ins Grübeln kommen und sich grosse Sorgen über seine Zukunft machen - ganz besonder langjährige Mitarbeiter über 40, die eine Familie zu versorgen haben.
Andere werden sich über die Festtage überlegen, sich neu zu orientieren. Viele haben dies bereits getan, wovon die Mitbewerber von Alstom profitiert haben. Alstom droht also ein enormer "brain drain" und Know-how-Verlust.
Die Angestellten Schweiz fordern die Alstom-Führung auf, den betroffenen Angestellten endlich ihre Perspektiven aufzuzeigen und sie fair durch den Restrukturierungsprozess zu begleiten. Die Gesundheit der Angestellten muss absolute Priorität haben. Das Leitmotiv von Alstom, "it's all about people", verkommt sonst zum blanken Hohn. Hier ist auch die Arbeitnehmervertretung der Alstom gefordert.
Die Angestellten Schweiz bleiben dabei: Die Angestellten der Alstom in der Schweiz sollen nicht überproportional für Management- und Strategiefehler des Alstom-Konzerns bluten müssen. Dafür setzt sich der Verband weiterhin ein.
Beilage: Medizinisches Gutachten von Prof. Dr. Gianfranco Domenighetti zu den Auswirkungen von Arbeitsplatzunsicherheit auf die Gesundheit von Angestellten
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 24 000 Angestellte sind Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und VSAC (Chemie, gegründet 1993).
Weitere Infos zu den Angestellten Schweiz: www.angestellte.ch.
Kontakt:
Erich Eggimann, Stv. Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Tel. 079
311 76 67
Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, 044 360 11 21,
Natel 076 443 40 40
Prof. DR. Gianfranco Domenighetti, Verfasser des Gutachtens, Tel. 079
639 66 28