Einzelhandelsumsätze sinken im April weiter, während Konsumentenvertrauen schwach bleibt, meldet Bloomberg PMI
London (ots/PRNewswire)
- Der Bloomberg Eurozone Retail PMI signalisiert vier Monate hindurch sinkende Umsätze
Der heute verlautbarte Bloomberg Eurozone Retail Purchasing Managers' Index ("PMI"), eine monatliche Untersuchung der wirtschaftlichen Bedingungen im Einzelhandelsbereich der Eurozone, der einen Monat vor den Angaben der Regierungsstellen herauskommt, meldet, dass der Umsatz des Einzelhandels in der Eurozone im Monatsvergleich im April weiter gefallen ist.
Im April verzeichnete der Eurozone Retail PMI 48,7 und blieb den vierten laufenden Monat und zum achten Mal in den letzten neun Monaten unter der unveränderten Marke von 50,0. Der saisonal bereinigte Eurozone Retail PMI signalisierte einen weiteren Rückgang des Einzelhandelsumsatzes quer durch die Eurozone, obschon mit einer etwas geringeren Rate, als im März berichtet (48,5). Die Kauflust der Konsumenten blieb schwach und die Einzelhändler versuchten, die schwachen Verkaufszahlen durch mehr Angebote und höhere Preisnachlässe wieder zu beleben, was zu einem weiteren Rückgang der Bruttomargen führte. Niedrigere Umsätze führten auch zu einer reduzierten Einkaufstätigkeit und der höchsten Rate an Arbeitskräfteabbau in der Branche seit letzten November.
Von den drei wichtigsten Nationen der Eurozone, die die Untersuchung beinhaltet, schnitten Frankreich und Italien am schlechtesten ab. Der italienische Einzelhandelsbereich verzeichnete den stärksten Umsatzeinbruch von 46,8 im März auf 43,6 im April. Die französischen Einzelhandelsumsätze gingen auch zurück, jedoch im April in einem nur geringen Ausmass (49,5). Dagegen stiegen die Einzelhandelsumsätze in Deutschland zum fünften Mal in den letzten sechs Monaten, obwohl sich das Wachstumstempo auf ein nur schwaches Niveau von 51,5 im Vergleich zu 52,4 im März verlangsamte.
Die flächenbereinigte Umsatzentwicklung in der Eurozone sank, wie auch in den letzten 12 Monaten, im Jahresvergleich weiter (43,2). Obwohl das 2005 frühere Ostern angeblich, im Vergleich zum Vorjahr, einen negativen Einfluss auf die Absatzzahlen vom April hatte, so lag der Hauptgrund für die bestehende Verkaufsflaute im Nachlassen der Verbrauchernachfrage. Alle drei Länder verzeichneten im April im Vergleich zu 2004 niedrigere Einzelhandelsumsätze, wobei der italienische Einzelhandelssektor das schlechteste Ergebnis verzeichnete. Die flächenbereinigte Umsatzentwicklung in Deutschland ging am wenigsten zurück.
Umsätze verglichen mit Umsatzzielen
Während die Umsätze im April weiter zurückgingen, verfehlten die Einzelhändler in der gesamten Eurozone weiterhin ihre Umsatzziele (41,7). Die geplanten Umsatzniveaus blieben in den sechzehn Monaten, für welche Daten erhoben wurden, unerreicht. Obwohl sich die Lücke zwischen geplanten und tatsächlichen Umsätzen ab letztem Monat verkleinert hat, so verfehlten die Einzelhändler in allen drei Ländern ihre Umsatzziele. Obwohl sie ständig ihre Umsatzziele verfehlten, blieben die Einzelhändler optimistisch in Bezug auf ihre zukünftigen Umsätze (51,3), obschon sie einen nur leichten Anstieg für die Mai-Ziele erwarteten.
Vorräte der Einzelhändler
Die Einkaufsaktivitäten des Einzelhandelssektors in der Eurozone fielen im April den zwölften, aufeinander folgenden Monat (46,7) und in einem etwas stärkeren Ausmass, als einen Monat zuvor. Da die Umsätze weiter zurückgingen, waren die Einzelhändler zunehmend besorgt über mögliche, überhöhte Lagerstände und versuchten, die Kosten zu reduzieren, während die Margen weiter fielen. Insgesamt betrachtet, gingen die Lagerstände aus Einkäufen im April leicht zurück (49,7), während diese in jedem der vorherigen sieben Monate angewachsen waren.
Margen und Preise
Die Handelsspanne des Einzelhandels in der Eurozone ging im April weiter zurück (42,4), der deutlichste Rückgang seit Oktober 2004. Die Margen in Frankreich und Italien fielen dabei noch deutlicher, als jene von Deutschland. Umsatzrückgang und starker Mitbewerb zwangen die Einzelhändler, Angebote und Preisnachlässe anzubieten, während höhere, durchschnittliche Einkaufspreise einen weiteren Druck auf die Gewinne ausübten. Der Einkaufspreisanstieg ging verglichen mit dem Neun-Monats-Hoch im März leicht zurück, blieb aber spürbar (55,8). Ein wesentlicher Anteil daran wurde erneut den Treibstoffpreisen zugeschrieben.
Beschäftigung
Die Anzahl der Arbeitskräfte im Einzelhandel der Eurozone ging im April weiter zurück (48,3), wobei dies dem grössten Jobabbau seit letzten November entsprach. Freisetzungen waren hauptsächlich bedingt durch schrumpfende Umsätze und Kostendruck. Der französische Einzelhandel verzeichnete im letzten Monat den höchsten Arbeitskräfteabbau. In Italien ging die Beschäftigung im Einzelhandel nur geringfügig zurück, obwohl dieses Land den grössten Umsatzrückgang hinnehmen musste.
Redaktionelle Hinweise
Der Bloomberg Eurozone Retail PMI ist der erste Monatsbericht seiner Art in Europa und versorgt Unternehmen, Regierungsstellen, Zentralbanken, Wirtschaftswissenschaftler und Analysten mit genauesten und aktuellen Fachinformationen und Daten über den Einzelhandelssektor der Eurozone.
Der Index, die exklusiv für Bloomberg durch NTC Research Ltd. erstellt wird, beruht auf einer Befragung von mehr als 1.000 führenden Mitarbeitern des Einzelhandels in Deutschland, Frankreich und Italien. Diese Länder bilden gemeinsam cirka 75 % der gesamten Einzelhandelsumsätze der Eurozone. Nationale Daten werden entsprechend dem Beitrag jedes Landes zum Einzelhandelsumsatz der Eurozone gewichtet, woraus sich der Bloomberg Eurozone Retail PMI ergibt.
Die Untersuchung zeichnet Veränderungen der Einzelhandelsumsätze, Ist- gegenüber Soll-Umsätze, Lagerstände, Preise, Beschäftigung und andere Schlüsselindikatoren auf. Die Daten werden etwa einen Monat vor jenen der Regierungsstellen veröffentlicht.
Der Bloomberg Retail PMI Bericht wird zum ersten Mal exklusiv für Bloomberg Nutzer um 9:00 GMT auf dem Bloomberg Terminal veröffentlicht. Darauf folgt eine allgemeine Presseaussendung und eine Analyse auf Bloomberg Television. Die Daten für Mai und Juni werden an folgenden Tagen freigegeben:
- Mai-Daten : Freigabe am 6. Juni 2005 - Juni-Daten: Freigabe am 6. Juli 2005
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