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Unspunnenfest

Das zweite Unspunnenfest von 1808

Dübendorf (ots)

Nach dem ersten Unspunnenfest 1805 wurde das
Hirtenfest nicht wie ursprünglich vorgesehen bereits im folgenden
Jahr, sondern erst drei Jahre später wiederholt. Die politische Lage
- insbesondere im Berner Oberland - war weiterhin sehr angespannt.
Auf Geheiss des Staatsrates wurden ab 1804 in jeder Oberländer
Kirchgemeinde eine Gruppe Berntreuer Männer auf Pikett gestellt, um
den Oberamtmann falls nötig verteidigen zu können. Meist in den
Pfarrhäusern wurde dezentralisiert Munition gelagert. So genannte
"Zehnbätzle", d.h. geheime Aufseher auf den Bergen oder
nächtlicherweise in den Dörfern bereisten ständig das Oberland.
Spione, die einen Regierungsfeind ausfindig machten, erhielten mehr
als das Doppelte eines Taglohns.
In diesem Klima der Bespitzelung der Landbevölkerung durch die
Stadt Bern und der Armut auf dem Lande ist es verständlich, dass es
den Unspunneninitianten nicht ganz behaglich war, als auf das zweite
Hirtenfest als 500-Jahr-Jubiläum der Eidgenossenschaft angesetzt
wurde. Der Rütlischwur von 1308 galt nach damaligem
Geschichtsverständnis als historische Tatsache. Sie wollten die
Situation nicht weiter aufheizen und waren der Meinung, dass es den
Anschein machen sollte, das Oberland organisiere den Anlass von sich
aus und würde von Bern lediglich finanziell unterstützt. Im Oberland
war aber niemand zu einer Kooperation bereit und so blieb alles bei
den Gründungsvätern des Unspunnenfestes (Berner Schultheiss Niklaus
Friedrich von Mülinen, Oberamtmann von Interlaken Friedrich Ludwig
Thormann, Kunstliebhaber Franz Sigmund Wagner und Maler Franz Niklaus
König) hängen.
Am Vorabend des Fests wurden Höhenfeuer entzündet, Alphornklänge
ertönten und Interlaken sah sein erstes Feuerwerk. Das
Wettkampfprogramm wurde mit dem "Eyerwerffen" erweitert. Ludwig von
Thormann rief in der Eröffnungsrede zur gegenseitigen Toleranz auf:
"Städter, liebet den Landmann als euren Ernährer! Landleute, liebet
den Städter und den Regenten als Eure Beschützer! Alle Zweitracht
erlösche vom heutigen Bruderfest an!" Franz Niklaus Königs Aufruf zur
Pflege des Alphornblasens und zur Wiederbelebung des Gesangs zeigte
Wirkung: Fast ein Dutzend Bläser traten zum Wettkampf an und
zahlreiche Sänger boten Kühreihen, Volks- und Vaterlandslieder dar.
Diesmal feierten Adel und Volk gemeinsam im Anschluss an die
Wettkämpfe. Fürsten und Prinzen und die ersten Häupter der
schweizerischen Regierungen tanzten mit Landmädchen, Gräfinnen mit
Hirten, Greise mit Kindern.
Wenig Erfolg war dem politischen Zweck der Feste, der Versöhnung
durch Folklore, beschieden. Die Bespitzelung der Patrioten wurde nach
1808 weiter intensiviert. 1814 brach auf dem Bödeli der offene
Aufruhr gegen die Regierung aus. So verwundert es kaum, dass erst
1925 das nächste Unspunnenfest durchgeführt werden konnte. Das Umfeld
war dann total anders.
Zum neunten Mal findet dieses Jahr, im September 2005, auf der
Unspunnenwiese in Interlaken das grösste Schweizer Folklorefest
statt. Es vereint Trachtenleute, Volkmusikanten, Jodler,
Alphornbläser, Schwinger und Steinstösser. 1805 enstand das erste
Alphirtenfest in Unspunnen als Fest der Versöhnung zwischen Stadt und
Land. Heute gilt das Unspunnenfest als «Olympiade der Schweizer
Volksbräuche».
In regelmässigen Abständen darf ich Sie als offizieller
Unspunnenfest-Autor mit viel Wissenswertem rund um die letzten 200
Jahre Schweizer Geschichte und des Unspunnenfestes 2005 informieren.
Grunddaten:            Unspunnenfest 2005
                          Trachten- und Alphirtenfest, 
                          200 Jahre Unspunnenfest
Datum:                 2. bis 4. September 2005
Ort:                   Interlaken
Homepage:           www.unspunnenfest.ch
Organisation:          Verein Schweizerisches Trachten- und  
                          Alphirtenfest Unspunnen
Adresse:               Geschäftsstelle Unspunnenfest 2005
                          Harderstrasse
                          Postfach
                          3800 Interlaken
                          Telefon 033 826 53 53 
                          E-mail  info@unspunnenfest.ch
Ticketverkauf:         Ab 4. April 2005 bei Geschäftsstelle 
                          Unspunnenfest 2005
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Online Buchungen:   www.unspunnenfest.ch oder 
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OK-Präsident:          Ueli Bettler
                          Telefon 033 823 05 84
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Medien:                Peter Wenger
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Martin Sebastian
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Tourismus:             Interlaken Tourismus
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Partnerorganisationen: Eidgenössischer Schwingerverband,
                          Schweizerische Trachtenvereinigung,
                          Kantonal-Bernischer Schwingerverband, 
                          Bernische Vereinigung für Tracht und  
                          Heimat, Eidgenössischer Jodlerverband,
                          Bernisch-Kantonaler Jodlerverband, 
                          Verband Schweizer Volksmusik
Hinweis: Eine Langfassung der Medienmitteilung kann  unter 
         http://www.unspunnenfest.ch/ kostenlos heruntergeladen 
         werden.

Kontakt:

Martin Sebastian
Folkloreexperte.ch
Organisator und Medienverantwortlicher
Tel. +41/43/355'91'92

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