"Tag des Wassers" am 22. März 2005: "Water for life"
Leitungswasser als unterschätzte Infektionsquelle
Bad Homburg (ots)
Jedes Jahr stecken sich in Deutschland rund eine halbe Million Menschen in Krankenhäusern mit verschiedenen Keimen an. Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge ist Leitungswasser eine wichtige und gleichzeitig oft übersehene Infektionsquelle. Der Grund: In den Leitungssystemen können sich Bakterien wie die gefürchteten Legionellen und andere gefährliche Mikroorganismen vermehren. Darauf macht die Initiative pro Wasser zum "Tag des Wassers" aufmerksam. "Bislang hieß es, dass zwischen 10.000 bis 12.000 Legionelleninfektionen pro Jahr in Deutschland auftreten. Neue Studien lassen allerdings vermuten, dass diese Zahl deutlich höher liegt. Man geht davon aus, dass zwischen 25.000 bis 30.000 Legionelleninfektionen pro Jahr in der Bundesrepublik auftreten", sagt Prof. Martin Exner, Leiter des Hygieneinstituts der Universität Bonn.
Wasser ist eine ernstzunehmende Infektionsquelle - das zeigt nicht nur die Wasserrichtlinie der WHO. Neben den bekannten Legionellen sind vor allem Pseudomonaden gefährlich. "Wir wissen heute, dass mindestens 40 Prozent aller Pseudomonas-Infektionen, zum Beispiel auf Intensivstationen, aus dem wasserführenden System stammen", so Prof. Exner. Experten vermuten, dass diese Infektionen auch im häuslichen Bereich eine hohe Bedeutung haben - besonders für immungeschwächte Menschen.
Zwar liefern die Wasserwerke sauberes Wasser. In den verzweigten Hausinstallationssystemen finden Bakterien jedoch gute Wachstumsbedingungen und ideale Temperaturen von 20 bis 50 Grad Celsius. Im Biofilm, einem schleimigem Bewuchs der Rohre, können sie sich vermehren und sind zudem vor Desinfektion und hohen Temperaturen geschützt. Die Übertragung erfolgt dann beim Duschen oder Händewaschen. Werden Legionellen oder Pseudomonaden im Wasser festgestellt, muss der Betreiber Gegenmaßnahmen ergreifen. In Kliniken haben sich beispielsweise endständige Einmal-Filter bewährt, die an Duschen oder Wasserhähnen installiert werden und das Wasser mit Hightech-Membranen reinigen.
Pressekontakt:
Initiative pro Wasser c/o Pfeifer Schunicht Finke GmbH,
Anja Kassubek, (0 61 72) 90 22-011, info@pro-wasser.de