Britisches Ärzteteam entdeckt neues Mittel für Asthmakranke gegen Winterasthmaanfälle
Southampton, England (ots/PRNewswire)
- Zur Behandlung von multipler Sklerose verwendete Therapie könnte Asthmakranken Erleichterung in der Erkältungsjahreszeit bringen
Eine britische Forschungsgruppe der University of Southampton unter Leitung der weltweit anerkannten Asthmaexperten, Professor Stephen Holgate und Professor Donna Davies, hat herausgefunden, dass eine zur Behandlung der multiplen Sklerose (MS) verwendete Therapie potenziell eine neue Behandlung zur Verminderung von Asthmaanfällen darstellt, die durch das gemeine Erkältungsvirus hervorgerufen werden. Ihre Forschungsergebnisse wurden vor kurzem im Journal of Experimental Medicine veröffentlicht.
Professor Stephen Holgate erklärte: "Das Erkältungsvirus oder Rhinovirus ist ein wesentlicher Auslöser für die Verschlechterung von Asthmasymptomen, die häufig zur Einlieferung der Betroffenen ins Krankenhaus führen. Acht von zehn Asthmaanfällen bei Kindern und vier von zehn Asthmaanfällen bei Erwachsenen werden durch Virusinfektionen, wie Erkältungen oder Grippe, ausgelöst. Die Kosten für das britische Gesundheitswesen aufgrund der stationären Behandlung von Asthmakranken im Allgemeinen beläuft sich auf über 850 Millionen GBP pro Jahr."
Die Forschungsgruppe von Southampton hat die grundlegenden Mechanismen hinter den Auswirkungen von Erkältungen auf Asthmakranke untersucht und einen Unterschied bei der Virusreplikation zwischen den Lungenepithelzellen von Asthmatikern und gesunden Testpersonen entdecken können. Die Daten dieser In-vitro-Untersuchung zeigten, dass die Virusreplikation auf das 50-fache in asthmatischen Bronchialepithelzellkulturen im Vergleich zu gesunden Testproben zunahm.
Die Forscher identifizierten einen Defekt bei der Produktion von Interferon-B (ein chemischer Botenstoff), der eine "Suizidantwort", die sogenannte Apoptose, in den befallenen Epithelzellen auslöst. Dieses beabsichtigte Opfer reduziert die Virusreplikation und damit auch die Ausbreitung des Virus in den Lungen.
"Die Behandlung der Zellen mit Interferon-B normalisierte die Reaktion der asthmatischen Zellen auf die Rhinovirusinfektion," berichtete Professor Donna Davies. "Diese Ergebnisse legen nahe, dass inhaliertes Interferon-B für die Behandlung oder Prävention von rhinovirusbedingten Asthmaanfällen verwendet werden könnte und so zur Senkung der Anzahl stationärer Behandlungen von Asthmakranken in der kalten Jahreszeit führen würde."
Eine Kopie des Aufsatzes ist auf der Website des Journal of Experimental Medicine verfügbar: http://www.jem.org.
Die Forschungsarbeit wurde zum Teil von der British Medical Association, Asthma UK, der British Lung Foundation und dem Australian National Health and Medical Research Council finanziert.
Die Entdeckung wurde patentiert und exklusiv für die Gesellschaft Synairgen plc lizenziert, die ein gesetzlich geschütztes Programm zur Entwicklung von Interferon-B als Therapie gegen Asthma hat.
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