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Reform der beruflichen Vorsorge: GastroSuisse unterstützt vernünftigen Mittelweg

Zürich (ots)

Die berufliche Vorsorge muss dringend reformiert werden. Der Bundesrat hat im letzten Dezember einen Entwurf in die Vernehmlassung geschickt. Mit dem Modell des Gewerbeverbands und dem «Mittelweg» stehen zwei weitere Reformvorschläge zur Diskussion. GastroSuisse unterstützt den vernünftigen «Mittelweg», sieht aber noch Klärungsbedarf bei der Kompensation der Übergangsgeneration.

Der Vorstand von GastroSuisse hat eine Position zur BVG-Reform gefasst und sich dabei für den vernünftigen «Mittelweg» entschieden. «Der 'Mittelweg' ist eine mehrheitsfähige Alternative und trägt allen Reformzielen Rechnung. Verglichen mit dem Sozialpartner-Modell und dem Vorschlag des Gewerbeverbands ist er für das Gastgewerbe klar die beste Option», sagt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse und Hotelier in Kandersteg.

Im letzten Dezember hat der Bundesrat die Vernehmlassung zur Reform der beruflichen Vorsorge (BVG-Reform) eröffnet. Die Vorlage des Bundesrates basiert auf dem Sozialpartner-Modell, welches die Gewerkschaften und der Schweizerische Arbeitgeberverband ausgearbeitet haben. Daneben stehen zwei weitere Reformvorschläge zur Diskussion: Das Modell des Schweizerischen Gewerbeverbands (sgv) und der genannte «Mittelweg». Branchenverbände des Baugewerbes, der Banken und des Detailhandels haben den Mittelweg erarbeitet und setzen sich für dessen Annahme ein.

Sozialpartner-Modell führt zu systemfremder Umverteilung

Der Vorschlag der Sozialpartner sieht einen lebenslangen Rentenzuschlag nach dem Giesskannenprinzip vor. Dieser soll mittels zusätzlichen Lohnbeiträgen finanziert werden. Damit würde das Sozialpartner-Modell eine systemfremde Umverteilung in der beruflichen Vorsorge einführen und das bewährte 3-Säulen-Prinzip in Frage stellen. «Die Gewerkschaften haben dem Modell der Sozialpartner ihren Stempel aufgedrückt. Jedoch ist der geplante Rentenzuschlag mit dem Kapitaldeckungsverfahren nicht vereinbar und schwächt die zweite Säule erheblich. Der 'Mittelweg' verzichtet auf eine dauerhafte Umverteilung in der beruflichen Vorsorge und wahrt das 3-Säulen-Prinzip», betont Casimir Platzer. Zudem führt das Modell der Sozialpartner zu grossen Mehrkosten für das Gastgewerbe. Gemäss Berechnungen von GastroSocial, der Pensionskasse von GastroSuisse, müsste die Branche jährliche Mehrkosten von 172 Millionen Franken tragen. Im Vergleich dazu kostet der «Mittelweg» mit 98 Millionen Franken nur etwa die Hälfte. Casimir Platzer ergänzt: «Beim Mittelweg würde der Sparprozess bereits ab dem 20. Altersjahr starten. Dadurch können die Renten der zukünftigen Generationen ohne teure Rentenzuschläge gesichert werden.»

sgv-Vorschlag ist nicht mehrheitsfähig

Das Modell des Gewerbeverbands hat politisch geringe Chancen, weil es wichtige Reformziele nicht erfüllt. In der Politik besteht Einigkeit darüber, dass Teilzeitbeschäftigte und tiefe Löhne besser versichert werden müssen. Der Vorschlag des sgv bringt in dieser Hinsicht keine Verbesserungen. Es bleibt auch fraglich, ob er das heutige Rentenniveau halten würde. Zudem zahlen die 55- bis 64-Jährigen weiterhin höhere Beiträge als die jüngeren Jahrgänge und sind dadurch auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Der «Mittelweg» trägt allen Reformzielen Rechnung, ohne das Gewerbe unverhältnismässig zu belasten. «Es ist unwahrscheinlich, dass das Parlament dem Vorschlag des Gewerbeverbands zustimmt. Nur der vernünftige 'Mittelweg' kann das teure Sozialpartner-Modell noch verhindern», ist Casimir Platzer überzeugt. Einzig bei der Kompensation der Übergangsgeneration fordert GastroSuisse weitere Abklärungen. Denn der «Mittelweg» sieht vor, dass die Pensionskassen die Kompensation selber finanzieren. Es ist fraglich, ob alle Kassen über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügen. Die Kompensation der Übergangsgeneration muss jedoch für alle Pensionskassen finanzierbar sein. Ansonsten würde der Verband eine zentrale Lösung mittels BVG-Sicherheitsfonds unterstützen, wie es vom sgv vorgeschlagen wird.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Die Organisation mit dem Gründungsjahr 1891 setzt sich seit über 125 Jahren für die Interessen der Branche ein. GastroSuisse ist heute der grösste Branchenverband mit gegen 20'000 Mitgliederbetrieben (davon rund 2500 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen.

Kontakt:

GastroSuisse, Casimir Platzer, Präsident
Telefon 044 377 53 53, communication@gastrosuisse.ch

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