Asthma-Experten fordern grössere Bemühungen zur Bewältigung unerfüllter Bedürfnisse
Hamilton, Ontario (ots/PRNewswire)
- Weltweite Aktivitäten zur Aufklärung über Asthma geplant
Die durch Asthma verursachten Belastungen von Einzelpersonen, Familien und Volkswirtschaften weltweit sind viel grösser als dies eigentlich notwendig wäre. Das meinen zumindest internationale Fachleute dieser Atmungserkrankung, von der weltweit etwa 300 Millionen Menschen betroffen sind. So belegt eine neue Studie z.B., dass die meisten Menschen mit schwerem Asthma in Europa nicht ausreichend behandelt werden.
Heute ist Welt-Asthma-Tag. Daher rufen die führenden Persönlichkeiten der Global Initiative for Asthma (GINA) nach grösseren Bemühungen zur Erfüllung ungestillter Bedürfnisse auf der ganzen Welt. In Dutzenden Ländern werden Veranstaltungen rund um dieses Thema abgehalten mit der Hoffnung, das Bewusstsein über Asthma zu schärfen und die Aufmerksamkeit von Patienten und Ärzten auf den Bedarf nach besserer Behandlung und Beherrschung der Krankheit zu richten.
So werden heute beispielsweise die Ergebnisse einer von der European Federation of Asthma and Airways Diseases Patients Associations (EFA, www.efanet.org) durchgeführten Umfrage bekannt gegeben, in denen Aufklärungslücken, Einschränkungen des Lebensstils sowie andere, bisher nicht erfüllte Bedürfnisse von Patienten mit schwerem Asthma in Europa detailliert untersucht werden. Die Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass bei bis zu 90% dieser Patienten mindestens eines der fünf von der GINA empfohlenen Behandlungsziele nicht erreicht wird. Mehr als einer aus drei Befragten gibt an, dass er durch sein Asthma am Ausgehen und an sozialen Kontakten mit Freunden gehindert wird, einer von fünf ist der Ansicht, dass die Krankheit seiner Karriere oder seinen Studien abträglich ist, und sieben von zehn erklären, dass ihnen die Krankheit sportliche Aktivitäten, Tanz, Wandern und andere körperliche Betätigung unmöglich macht.
"Wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden, dann entwickelt sich Asthma zu einer unnötigen Belastung", erläutert Dr. med. Paul O'Byrne, Vorsitzender des Exekutivkomitees von GINA (http://www.ginasthma.org). "Da die Prävalenz von Asthma in den kommenden Jahren steigen wird, ist die Beachtung dieser Bedürfnisse noch wichtiger. Wir möchten, dass jeder Asthmapatient eine gute Beherrschung seiner Krankheit erreicht."
Das Thema des Aufklärungsprogramms über die unerfüllten Bedürfnisse von Asthmapatienten ergab sich zum Teil aus dem Report "Global Burden of Asthma". Bei diesem Bericht handelt es sich um eine am Welt-Asthma-Tag 2004 eingeleitete umfassende Studie über die weltweite Prävalenz und Auswirkung von Asthma. Laut Professor Richard Beasley, einem der Verfasser des Reports, werden auch in neuen Studien die unerfüllten Bedürfnisse von Asthmapatienten in der ganzen Welt bestätigt. "Der Grossteil der diese unerfüllten Bedürfnisse betreffenden Probleme ist in den meisten Regionen der Welt gültig. Man findet die gleichen Probleme, wohin man auch sieht", betont Professor Beasley. Zu den unerfüllten Bedürfnissen von Asthmapatienten zählen:
- Diagnose: Bei einigen Menschen mit Asthmasymptomen wird nie eine Asthmadiagnose erstellt; sie haben daher nicht die Möglichkeit, ordnungsgemäss behandelt zu werden und die Krankheit in den Griff zu bekommen. - Behandlung: Häufig erhalten Asthmapatienten aus Kostengründen nicht genügend Medikation zur Beherrschung der Krankheit. Bei anderen entsprechen die verordneten Medikamente nicht denen, die in den auf nachgewiesenen Ergebnissen beruhenden Richtlinien empfohlen werden. Die zu geringe Anwendung von inhalierten Glucocorticosteroiden zur langfristigen Beherrschung von Asthma stellt ein besonderes Problem dar. - Aufklärung: Menschen mit Asthma wissen unter Umständen nicht, wie sie ihre Medikamente richtig anzuwenden haben, oder ihnen sind Konzepte wie Asthmabeherrschung oder der Zeitpunkt der Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe bei sich verschlechterndem Asthma unbekannt, durch die sie ihre Krankheit wirkungsvoll beherrschen könnten. - Gesundes Umfeld: Menschen mit Asthma sind unter Umständen widrigen Umgebungsbedingungen wie verschmutzter Luft im Freien oder in geschlossenen Räumen, Zigarettenrauch oder Chemikalien am Arbeitsplatz ausgesetzt, durch welche die Symptome verschlimmert werden.
Auswirkungen von Asthma
Asthma ist mit weltweit mehr als 300 Millionen Betroffenen eine der häufigsten chronischen Krankheiten. Diese Lungenkrankheit ist durch wiederkehrende Atmungsprobleme und Symptome wie Atemnot, Stenoseatmung, ein Gefühl der Enge im Brustkorb sowie durch Husten gekennzeichnet. Asthmasymptome verändern sich im Verlauf der Krankheit und schwanken auch in ihrer Intensität von einem Patienten zum anderen.
Eine ordnungsgemässe und richtige langfristige Beherrschung von Asthma ermöglicht den meisten Patienten eine angemessene Kontrolle ihrer Krankheit. Ist das Asthma unter Kontrolle, dann können Menschen ein normales und aktives Leben führen. Die Inanspruchnahme von Notärzten, Einweisungen in Krankenhäuser, Fehlzeiten am Arbeitsplatz und in der Schule, Beschränkungen der körperlichen Tätigkeit, schlaflose Nächte sowie die durch Asthma verursachten Todesfälle auf der ganzen Welt liefern jedoch den Beweis, dass die unerfüllten Patientenbedürfnisse ernsthaft und weit verbreitet sind.
"Die Situation ist bei weitem nicht hoffnungslos", erläutert O'Byrne. "Wenn wir die unerfüllten Bedürfnisse von Asthmapatienten erkennen und sie ansprechen, dann können wir die von dieser Krankheit verursachten Belastungen vermindern."
GINA wurde im Jahr 1993 mit dem Ziel ins Leben gerufen, in Zusammenarbeit mit Fachleuten im Gesundheitswesen und den Gesundheitsbehörden weltweit die Belastung durch Asthma zu verringern. Von der GINA für die Diagnose und Beherrschung von Asthma erarbeitete Richtlinien wurden für die Anwendung in verschiedensten Umgebungsbedingungen auf der Welt angepasst. Sie stehen unter http://www.ginasthma.org zur Verfügung. Die GINA ist Sponsor des an jedem ersten Dienstag im Mai stattfindenden Welt-Asthma-Tags.
Website: http://www.rcipr.com http://www.efanet.org http://www.ginasthma.org
Pressekontakt:
John Ruane, Ruane Communications, Inc., +1-678-585-0176, für Global
Initiative for Asthma