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The Leeds Teaching Hospitals

Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die mit Alemtuzumab behandelt wurden, erreichen den Fünf-Jahres-Überlebensmeilenstein

Leeds, England (ots/PRNewswire)

- Studie legt neuen Behandlungsendpunkt für weitverbreitetste Form
der Leukämie bei Erwachsenen nahe
Nach einer in der Mai-Ausgabe des Journal of Clinical Oncology
veröffentlichten Studie, haben 84 Prozent der Patienten, die nach
einer Behandlung mit Alemtuzumab keine nachweisbaren Spuren
chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) mehr aufwiesen, mindestens
fünf Jahre überlebt. Dr. Peter Hillmen und seine Kollegen am
Allgemeinen Krankenhaus in Leeds, England, berichteten, dass die
vollständige Beseitigung kranker Zellen bis unter die Nachweisgrenze
bei Patienten mit CLL die gesamte und behandlungsfreie
Überlebensdauer verlängert. Alemtuzumab, das in Europa unter der
Bezeichnung MabCampath und in den USA als CamPath auf dem Markt ist,
ist der erste und einzige monoklonale Antikörper, der zur Behandlung
von CLL zugelassen ist.
"Die Studie zeigt, dass es möglich ist, bei Patienten mit
rezidivierender bzw. refraktärer CLL ein Ansprechen auf die
Behandlung zu erreichen, wenn man dafür sorgt, dass die Krankheit
nicht mehr nachweisbar ist. Dies scheint den meisten CLL Patienten
eine Lebensverlängerung von mehr als fünf Jahre zu bringen", sagte
Dr. Hillmen. "Die Einführung von Alemtuzumab in die Krebstherapie hat
eine positive Wirkung gehabt und das Gesamtüberleben bei refraktärer
CLL verlängert. Dieser Erfolg, MRD-negative Remissionen bei einer
stark vorbehandelten Patientengruppe erreicht zu haben, ist einer der
wesentlichen Schritte in Richtung unseres langfristigen Ziels,
nämlich CLL zu heilen", erklärte Dr. Hillmen.
Die 18 Patienten (20 %), die den Endpunkt der minimalen
Resterkrankung nach der Behandlung mit MabCampath/CamPath erreichten,
hatten zuvor auf eine Chemotherapie nicht angesprochen oder waren
rückfällig geworden, was das Kriterium zur Teilnahme an den ersten
klinischen Tests war, die von Juli 1996 bis Mai 2003 stattfanden. CLL
Patienten die auf eine Chemotherapie nicht ansprechen oder rückfällig
werden, haben mit einer mittleren Überlebensdauer von 10 Monaten die
ungünstigste Prognose.
Unter einer minimalen Resterkrankung (minimal residual disease,
MRD) versteht man die Anwesenheit von Leukämiezellen im Knochenmark
bei Patienten mit vollständiger Remission. Mehrere retrospektive und
prospektive Studien zeigen, dass die Analyse der MRD für die Prognose
wertvoll ist. Ein niedriges MRD-Niveau, bzw. die Abwesenheit im
Knochenmark nach der Therapie gehen mit einer positiven Prognose
einher.
"Die von Hillmen et al. vorgetragenen Ergebnisse zeigen, dass eine
Reduzierung der MRD unterhalb der Nachweisgrenze bei CLL erreicht
werden kann. Es ist hochinteressant, dass Patienten Remissionsniveaus
erreichen können, bei der es keinerlei Hinweis auf verbleibende
Leukämiezellen mehr gibt, zumal man feststellen konnte, dass diese
Patienten eine bessere Prognose haben", sagte Dr. Kanti Rai, Chef der
Hämatologie und Onkologie Abteilung am Long Island Jewish Medical
Center, New Hyde Park, New York. "Diese Fortschritte sind durch die
Entwicklung hochempfindlicher Nachweismethoden für MRD sowie das
Auftauchen von Alemtuzumab als Therapeutikum bei CLL möglich
geworden."
Die Definition des National Cancer Institute für das vollständigen
Ansprechen auf eine Behandlung lässt das Vorhandensein von bis zu 30
Prozent der morphologisch normalen Lymphozyten im Knochenmark zu, von
denen wiederum bis zu fünf Prozent CLL Zellen sein dürfen. Diese fünf
Prozent sind vermutlich für die Krankheitsrückfälle verantwortlich,
die bei CLL-Patienten beobachtet werden können. Moderne Verfahren,
wie z.B. die 4-Farb-Flusszytometrie, bei der in einer Filter-Säule
die kranken Zellen nachgewiesen werden, sind sehr viel empfindlicher
als das Lichtmikroskop, das normalerweise zur Entdeckung kranker
Zellen benutzt wird. Mit Flusszytometrie kann man eine einzige
CLL-Zelle unter 100.000 normalen Zellen nachweisen.
Einzelheiten zur Studie
Patienten und Methoden 91 vorbehandelte CLL-Patienten mit einem
Durchschnittsalter von 58 Jahren (Spanne 32 bis 75 Jahre), von denen
44 refraktär auf Purinanaloga reagierten, erhielten im Mittel eine
12-wöchige Alemtuzumab-Behandlung. Es wurden regelmässig
Knochenmarkuntersuchungen per MRD Flusszytometrie mit dem Ziel
durchgeführt, MRD bis unter die Nachweisgrenze zu beseitigen (< 1
CLL-Zelle auf 105 normale Zellen).
Ergebnisse Gemäss der Kriterien, die die vom National Cancer
Institute gesponserte Arbeitsgruppe aufstellte, sprachen 32 Patienten
(36 Prozent) vollständig an (CR = complete response), 17 Patienten
(19 Prozent) sprachen teilweise an (PR = partial remission) und 42
Patienten (46 Prozent) sprachen überhaupt nicht an (NR = no
response). 22 (50 Prozent) der 44 Purin-Analogon-refraktären
Patienten sprachen auf MabCampath/CamPath an. CLL wurde bei 18
Patienten (20 Prozent) bis unter die Nachweisgrenze aus dem Blut und
Knochenmark entfernt. Die mittlere Überlebensdauer war für
MRD-negative Patienten im Vergleich zu denen, die MRD-positive CR-,
PR-, oder NR-Niveaus erreichten signifikant länger. Patienten, die
ein MRD-negatives CR-Niveau erreichten, überlebten behandlungsfrei
länger als Patienten mit MRD-positiven CR-, PR-, oder NR-Niveaus:
MRD-negatives CR, nicht erreicht; MRD-positives CR, 20 Monate; PR, 13
Monate; NR, 6 Monate (P < 0,0001)]. Das Gesamtüberleben der 18
Patienten mit MRD-negativen Remissionen betrug nach 60 Monaten 84
Prozent. Acht (47 Prozent) der MRD-negativen Patienten wurden im
Durchschnitt nach 28 Monaten MRD-positive.
Informationen zur CLL (chronischen lymphatischen Leukämie)
CLL ist die am weitesten verbreitete Form von Leukämie bei
Erwachsenen und betrifft ca. 120.000 Menschen in den USA und Europa.
Die Krankheit ist durch eine Anhäufung nicht funktionsfähiger,
unreifer weisser Blutkörperchen (Lymphozyten) im Knochenmark, Blut,
Lymphgewebe und anderen Organen gekennzeichnet. Im Blut gibt es zwei
Arten von Lymphozyten, B-Zellen und T-Zellen. In ca. 95 Prozent der
CLL-Fälle sind kanzeröse B-Zellen beteiligt. Da leukämische B-Zellen
länger leben als normale, fangen sie an, die normalen, gesunden
Blutkörperchen zu "verdrängen".
Für weitergehende Informationen wenden Sie sich bitte an:
     Dr. Peter Hillmen
     Tel. +44-113-392-5153

Pressekontakt:

Dr. Peter Hillmen, Tel.: +44-113-392-5153, im Auftrag von The Leeds
Teaching