Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO
Eidgenössische Abstimmung vom 1. Juni: Auch Zahnarztwahl ist Vertrauenssache
Bern (ots)
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Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO sagt als Berufs- und Standesorganisation der Zahnärztinnen und Zahnärzte ganz klar Nein zur Vorlage "Für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung", die am 1. Juni zur Abstimmung kommt. Oberstes Ziel der SSO ist eine Zahnmedizin, welche die bestmögliche orale Gesundheit der Patientinnen und Patienten gewährleistet. Der vorgeschlagene Verfassungsartikel widerspricht diesem Kernanliegen diametral.
Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO sagt klar Nein zur Vorlage vom 1. Juni. Unter dem Motto "mehr Wettbewerb" sollen die freie Arzt- und Zahnarztwahl abgeschafft und den Krankenkassen fast uneingeschränkte Machtbefugnisse eingeräumt werden. Auch wenn nur wenige Prozente der zahnmedizinischen Behandlungen unter das Krankenversicherungsgesetz fallen, sind Zahnärztinnen und Zahnärzte von der vorgeschlagenen Verfassungsänderung mitbetroffen. Wenn ein Zahnarzt einen Zahnunfall bei einem Kind behandelt, werden ihm die Kosten nur dann vergütet, wenn er von der Krankenkasse des Kindes als Leistungserbringer zugelassen ist. Dies nicht nur bei Zahnunfällen, sondern auch bei nicht vermeidbaren Erkrankungen des Kausystems oder für Zahnschäden infolge eines Geburtsgebrechens. Das ist unhaltbar und erzeugt nur administrative Leerläufe.
Die Erfahrung zeigt, dass die Absicht der Kassen dahin geht, nur die "billigsten" Ärztinnen und Ärzte zuzulassen. Diese Entwicklung macht der SSO Sorge. Eine derartige Selektion senkt weder automatisch die Kosten noch verbessert sie die Qualität im Gesundheitswesen. Vielmehr resultiert ein Preisdruck ohne Qualitätskontrolle. Die Selektion medizinischer Leistungserbringer alleine über den Preis birgt für Patientinnen und Patienten die Gefahr der Rationierung - und gibt den Krankenkassen enorm viel Macht. Die freie Arzt- und Zahnarztwahl ist ein wichtiges Anliegen, das von einer klaren Mehrheit der Schweizer Bevölkerung unterstützt wird.
Die SSO engagiert sich aus all diesen Gründen aktiv und überzeugt für ein Nein am 1. Juni.
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