Studie "PwC IPO Watch Europe 2005, Q4": Ausländische Unternehmen im Sog des europäischen Börsenplatzes
Zürich (ots)
Im letzten Quartal war der IPO-Markt weltweit so aktiv wie in keinem anderen Quartal im Jahr 2005. Zwischen Oktober und Dezember 2005 wagten sich 208 Unternehmen erstmals aufs Börsenparkett. Dies sind 53 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und 80 mehr als im dritten Quartal 2005. Der Gesamtemissionswert der Börsengänge erreichte im vierten Quartal 2005 eine Rekordhöhe von Euro 25'269 Millionen. Im dritten Quartal 2005 waren es Euro 8'487 Millionen gewesen. Das hohe Emissionsvolumen wurde teilweise von Europas grösstem Börsengang der vergangenen Jahre, dem der Electricité de France, bestimmt. Die französische Privatisierung erreichte an der Euronext Euro 7'000 Millionen. In der Schweiz wagten sich mit Dufry AG, Nebag und EFG International drei Unternehmen an die Börse. Der Gesamtemissionswert des Jahres 2005 hat sich mit Euro 50'294 Millionen gegenüber dem Vorjahr mit Euro 27'288 Millionen fast verdoppelt. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des "IPO Watch Europe 2005, Q4" von PricewaterhouseCoopers (PwC). Darin untersucht PwC vierteljährlich die Neuemissionen an den 17 wichtigsten Börsen und Marktsegmenten in Europa.
Aufgrund des hohen Emissionswerts des Börsenganges der Electricité de France wurde der durchschnittliche Wert der Neuemissionen an der Euronext mehr als verdoppelt und erreichte Euro 144 Millionen gegenüber Euro 67 Millionen in der gleichen Periode 2004. Dadurch sicherte sich Euronext auch im vierten Quartal 2005 die Stellung als den Markt mit dem höchsten Gesamtemissionswert mit Euro 10'306 Millionen (Euro 3'604 Millionen im dritten Quartal 2005). Der Wert des Börsenganges der Electricité de France entspricht 68 Prozent des Gesamtemissionsvolumens am Euronext-Markt und 28 Prozent des Gesamtemissionsvolumens der europäischen Börsengänge im vierten Quartal 2005. Philipp Hofstetter, Partner des Geschäftsbereiches Wirtschaftsberatung bei PricewaterhouseCoopers in Zürich, kommentiert: "Es war ein starker Abschluss zum Jahresende, der die Gesamtzahl der Börsengänge des Jahres 2005 auf über 600 anhob und das Volumen auf Euro 50 Milliarden brachte. Im Jahr 2004 wurden insgesamt 420 Börsengänge in einer Gesamthöhe von Euro 27 Milliarden verzeichnet. In der Schweiz stieg die Anzahl der Börsengänge von 4 in 2004 auf 11 im letzten Jahr. Das Emissionsvolumen erhöhte sich dabei von Euro 408 Millionen auf Euro 2'153 Millionen im Jahr 2005."
London lockt aussereuropäische Unternehmen an
Hinsichtlich der Zahl der Transaktionen dominierte in Europa nach wie vor London mit einem Gesamtanteil von 50 Prozent an allen europäischen Börsengänge an der Hauptbörse, am AIM und am PSM (viertes Quartal 2004: 73 Prozent). Obschon der AIM die Aktivität antrieb und 82 Prozent aller Londoner Börsengänge sowie 41 Prozent aller europäischen IPO des Quartals für sich verbuchte, machten die 17 Börsengänge an der Hauptbörse immer noch 65 Prozent von Londons Gesamtemissionswert aus. Der grösste Börsengang in London war derjenige des kasachischen Kupferproduzentenkonglomerats Kazakhmys mit Euro 971 Millionen (18 Prozent des Gesamtemissionswerts). Insgesamt entschieden sich 33 aussereuropäische Unternehmen für eine Erstkotierung am Börsenplatz London. Auch Luxemburg zog aussereuropäische Unternehmen an und verzeichnete 11 indische GDR-Emissionen auf ihrem Euro MTF-Markt.
Gesamthaft gesehen war das Jahr 2005 im Hinblick auf die europäische IPO-Aktivität das stärkste seit langem. Es fanden insgesamt 602 Börsengänge statt, also deutlich mehr als im Jahr 2004 mit 420 und im Jahr 2003 mit 143. Der Gesamtemissionswert des Jahres 2005 hat sich mit Euro 50'294 Millionen gegenüber dem Vorjahr (Euro 27'288 Millionen) fast verdoppelt.
US-Börsenplatz weniger attraktiv
Im Gegensatz zu den europäischen Börsenplätzen verzeichneten die US-amerikanischen Märkte mit der entsprechenden Vorjahresperiode einen Rückgang sowohl des Emissionswerts als auch der Zahl der Börsengänge. In den letzten drei aufeinander folgenden Quartalen war der Gesamtemissionswert an den US-Börsen geringer als an den europäischen. Hingegen stieg der durchschnittliche Emissionswert in den USA auf Euro 139 Millionen im vierten Quartal (Euro 119 Millionen im dritten Quartal).
Kontakt:
Dr. Philipp Hofstetter
Partner Wirtschaftsberatung
E-Mail: philipp.hofstetter@ch.pwc.com
Claudia Steiger
PricewaterhouseCoopers
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