Studie "PwC IPO Watch Europe 2006, Q1" - Börsenplatz Europa startet durch
Zürich (ots)
Zwischen Januar und März 2006 wagten sich 126 Unternehmen erstmals aufs Börsenparkett. In der Vorjahresvergleichsperiode waren es 101 gewesen. Das Gesamtvolumen der Erstnotierungen war mit Euro 9'075 Millionen im ersten Quartal 2006 geringer als im vierten Quartal 2005 mit Euro 25'569 Millionen. Dies ist jedoch um 46 Prozent über dem Gesamtvolumen der entsprechenden Periode im Jahr 2005 mit Euro 6'236 Millionen. In der Schweiz wagte die Partners Group den Gang an die Börse. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des "IPO Watch Europe 2006, Q1" von PricewaterhouseCoopers (PwC). Darin untersucht PwC vierteljährlich die Neuemissionen an den 17 wichtigsten Börsen und Marktsegmenten in Europa.
Die Londoner Hauptbörse gab in diesem Quartal mit den drei grössten Börsengängen Europas einen erfolgreichen Auftakt. Der grösste Börsengang des Quartals war der des südkoreanischen Einzelhandelsunternehmens Lotte Shopping mit Euro 2'316 Millionen, gefolgt vom russischen Telekommunikationsunternehmen Comstar United Telesystems mit Euro 823 Millionen und dem osteuropäisch-russischen Medienkonzern Trader Media East mit Euro 462 Millionen. Der durchschnittliche Emissionswert der europäischen Erstnotierungen stieg seit der Vergleichsperiode des Vorjahres von Euro 71 Millionen auf Euro 83 Millionen. Philipp Hofstetter, Partner Wirtschaftsberatung bei PricewaterhouseCoopers Schweiz, ergänzt dies wie folgt: "Der IPO-Markt ist gut ins Jahr 2006 gestartet, was vor allem internationalen Unternehmen zu verdanken ist. Bei den drei grössten Börsengängen des Quartals, die sich an der Londoner Hauptbörse mit Euro 3'601 Millionen niederschlugen, handelt es sich um Unternehmen, die ausserhalb der EU beheimatet sind. Die europäischen Börsenplätze ziehen also nach wie vor internationale Firmen an. In der Schweiz wurde mit der Partners Group nur ein Unternehmen kotiert. Diese tiefe Anzahl an Börsengängen ist jedoch für das erste Quartal eines Jahres nicht ungewöhnlich. Aufgrund der positiven mikro- und makroökonomischen Situation sind die Aussichten sowohl für Europa als auch für die Schweiz im laufenden Jahr gut, und wir erwarten grosse Volumina, sowohl bei den inländischen als auch bei den internationalen Unternehmen."
Attraktive europäische Börsenplätze
London verzeichnete im ersten Quartal mit 74 Börsengängen im Wert von insgesamt Euro 5'971 Millionen nicht nur die höchste Anzahl Erstnotierungen in Europa, sondern auch das grösste Gesamtvolumen. Die Hauptbörse und der AIM verbuchten zusammen einen Marktanteil von 59 Prozent aller europäischen Börsengänge für sich. Die neun Börsengänge an Londons Hauptbörse machten 49 Prozent des europäischen Gesamtemissionsvolumens des Quartals aus. Euronext verzeichnete ein Emissionsvolumen von Euro 310 Millionen aus 17 Erstnotierungen und lag damit auf dem sechsten Platz.
Die europäischen Börsen sind für internationale Unternehmen nach wie vor sehr attraktiv. Im ersten Quartal fanden in Europa 40 Erstnotierungen nicht-europäischer Unternehmen mit einer Emissionssumme von Euro 4'997 Millionen statt, was mehr als die Hälfte des Gesamtemissions-volumens darstellt. Insbesondere wandten sich indische Unternehmen den europäischen Börsenplätzen zu. Europa zieht auch weiterhin Börsenneulinge aus den USA an. Der AIM in London registrierte fünf Erstnotierungen US-amerikanischer Unternehmen. An anderen europäischen Börsen ergaben die Quartalsergebnisse ein gemischtes Bild. Luxemburg vergrösserte seinen Marktanteil in Bezug auf das Gesamtvolumen gegenüber dem vierten Quartal 2005 und generierte Euro 544 Millionen (viertes Quartal 2005: Euro 396 Millionen). Im Gegensatz zu London und Luxemburg blieben der WSE, Madrid, die Wiener Börse und Athen ohne einen einzigen Börsengang. Auf dem neuen, geregelten Markt der Deutschen Börse, dem Entry Standard, hat sich die Zahl der Börsengänge gegenüber dem vorangehenden Quartal verdoppelt. Im ersten Quartal 2006 fanden acht Erstnotierungen statt, im vierten Quartal 2005 waren es vier gewesen.
US-Börsenplatz holt auf
Nach einer rückläufigen Tendenz zum Jahresende 2005 verzeichneten die US-amerikanischen Märkte im ersten Quartal 2006 eine Zunahme der Erstnotierungen sowie einen Volumenanstieg mit 56 Börsengängen im Gesamtwert von Euro 9'939 Millionen (erstes Quartal 2005: 38 Börsen-gänge, Euro 6'958 Millionen). Nach drei bescheiden verlaufenden Quartalen übertraf der Gesamtemissionswert erstmals denjenigen Europas. In Bezug auf internationale Börsengänge blieben die US-amerikanischen Börsenplätze jedoch hinter Europa zurück und verzeichneten lediglich sieben internationale Erstnotierungen mit einem Gesamtvolumen von Euro 2'541 Millionen. Diesen stehen 39 internationale Erstnotierungen an europäischen Börsenplätzen gegenüber.
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