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PwC Schweiz

PwC-Studie "Spitalimmobilien - Hoher Investitionsbedarf, unsichere Finanzierung"
Immobilien: Spitäler sind gefordert

Zürich (ots)

Mit der Einführung des Tarifsystems SwissDRG*
werden ab dem 1. Januar 2012 die Investitionen in die Fallpauschalen 
eingerechnet. Die Spitäler müssen somit ihre Investitionsvorhaben 
vorfinanzieren. Mit dem Einbezug der Investitionen in die 
Fallpauschalen werden zudem neue Wettbewerbselemente ins 
Gesundheitswesen eingefügt: Neben dem Alter des Immobilienparks 
gewinnen die Eigenkapitalstärke und die Risikofähigkeit des Spitals 
mit Eigentümerfunktion bei der Mittelbeschaffung zur Finanzierung der
Investitionen stark an Bedeutung. Weil auch der Bodenpreis 
eingerechnet wird, spielt auch der Standort künftig eine wichtige 
Rolle. Die PwC-Studie "Spitalimmobilien - Hoher Investitionsbedarf, 
unsichere Finanzierung" wertet 291 Spitalimmobilien in drei Kantonen 
zu dieser Thematik aus.
Der Immobilienbestand der Schweizer Spitäler ist stark überaltert.
Mehr als 70 Prozent der in drei Kantonen ausgewerteten 291 
Spitalimmobilien wurden vor 1980 erstellt. Die grössten Investitionen
erfolgten in den Siebzigerjahren. In dieser Zeit haben 
Kantonsspitäler neue Bettenhäuser und Behandlungstrakte gebaut. 
Kleinere Investitionsspitzen folgten Anfang der Achtziger- und 
Neunzigerjahre. In den letzten zehn Jahren sind die Investitionen im 
Bereich Spitalimmobilien - trotz starkem Wachstum des Sektors 
insgesamt - stark gesunken. Die alten Gebäude sind zwar aus 
bautechnischer Sicht noch nicht am Ende ihres Lebenszyklus, doch 
entsprechen sie vielerorts nicht mehr den betrieblichen Anforderungen
des heutigen Gesundheitswesens und erfordern Sanierungsmassnahmen im 
zweistelligen Milliardenbereich. Allein die Spitalobjekte aus den 
Siebzigerjahren machen rund 40 Prozent des untersuchten 
Portfoliowertes aus.
Christian Elsener, Director Corporate Finance Real Estate von 
PricewaterhouseCoopers Schweiz, erklärt: "Für die Spitalführung ist 
es heute entscheidend, ihre Immobilienstrategie so auf den 
Leistungskatalog abzustimmen, dass die Immobilien das Angebot der 
Leistungen am besten unterstützen. Neubauten sind 
betriebswirtschaftlich gesehen oft die bessere Option als aufwendige 
Sanierungen, da sie besser auf die Bedürfnisse der modernen Medizin 
und neuste Erkenntnisse in Bezug auf die Betriebsabläufe ausgerichtet
werden können."
Systemwechsel für Spitalimmobilien
Investitionsprojekte eröffnen dem Spitalsektor die Chance, die 
Spitallandschaft auf die künftigen Bedürfnisse des Gesundheitswesens 
auszurichten, doch müssen Spitäler mit der Einführung des 
Tarifsystems SwissDRG das erforderliche Kapital neu selbst 
beschaffen. "Die Spitalfinanzierung erfolgt somit nicht mehr über 
eine individuelle Kostenabgeltung, sondern über vollkostenorientierte
Fallpauschalen. Der Systemwechsel im Gesundheitswesen betrifft daher 
auch die Finanzierung von Spitalimmobilien. Ab dem Jahr 2012 werden 
neben den Betriebskosten auch die Gebäudeinvestitionen und die 
Grundstückverzinsung als Bestandteile der Behandlungskosten 
betrachtet und über Tarife abgegolten", kommentiert Max Neuhaus, 
Director Beratung öffentlicher Sektor und Gesundheitswesen von 
PricewaterhouseCoopers Schweiz.
Der Gebäudeversicherungswert der untersuchten Spitalimmobilien 
beträgt CHF 2,54 Milliarden. Der nach gesetzlichen Vorgaben 
ermittelte Restwert macht mit 21 Prozent nur noch einen Fünftel des 
Gebäudeversicherungswertes aus.
Zudem gewinnt die Standortfrage mit der Einrechnung des Landwertes
in die Kostenstruktur schlagartig an Bedeutung. Je nach 
Produktionsstandort und Bodenpreisen macht die Bodenrente für die 
Spitäler und die psychiatrischen Kliniken über 50 Prozent der 
gesamten Anlagenutzungskosten aus.
Zukünftige Finanzierung unsicher
Mit der Umsetzung der KVG-Reform müssen die Spitäler künftig die 
Mittel zur Finanzierung von Investitionen über ihre 
Geschäftstätigkeit erwirtschaften. Wenn ein Spital Eigentümer der 
Liegenschaften ist, muss es das Kapital zur Finanzierung seiner 
Investitionen bei Dritten beschaffen. Spitäler mit knappen 
Eigenmitteln werden die Anforderungen von Investoren kaum erfüllen 
können. Ohne wirtschaftliche Sanierungsmassnahmen sind sie aus 
eigener Kraft nicht in der Lage, eine Infrastruktur bereitzustellen, 
die den Anforderungen des heutigen Gesundheitswesens entspricht.
Die Investitionen machen Erhöhungen der Behandlungspreise und 
Effizienzsteigerungen der Spitäler erforderlich. Können keine 
Preisanpassungen erfolgen, müssen die Spitäler ihre 
Leistungsportfolios verkleinern, ihre Investitionspläne 
redimensionieren, die Erträge steigern, ihre Betriebskosten 
reduzieren oder Mietzinssubventionen beantragen.
*SwissDRG (Swiss Diagnosis Related Groups) ist das neue 
Tarifsystem für stationäre akutsomatische Spitalleistungen, das 
gemäss der letzten Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) 
die Vergütung der stationären Spitalleistungen nach Fallpauschalen 
schweizweit einheitlich regelt.
Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen 
werden.
Unsere Medienmitteilungen finden Sie jetzt auch auf: 
www.twitter.com/PwC_Switzerland

Kontakt:

Christian Elsener
Director Corporate Finance Real Estate
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: christian.elsener@ch.pwc.com

Max Neuhaus
Director Beratung öffentlicher Sektor und Gesundheitswesen
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: max.neuhaus@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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