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Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau

Lindauer Nobelpreisträger-Tagung feierlich eröffnet

Lindau (ots)

Sperrfrist Sonntag, 25. Juni 2006, 16.00 Uhr
  • „Europas Zukunft braucht exzellente Forschung - mit mehr Wissenschaftlerinnen"
  • EU-Kommissar Poto_nik und Forschungsministerin Schavan begrüßen 550 Spitzenforscher
In Anwesenheit von europäischen Persönlichkeiten aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik ist die traditionelle Tagung der
Nobelpreisträger in Lindau von Gräfin Sonja Bernadotte feierlich
eröffnet worden. Das weltweit einmalige Treffen dient dem
Wissenstransfer zwischen den besten Forschern der Gegenwart und
ausgewählten jungen Wissenschaftlern aus aller Welt. Es findet in
diesem Jahr zum 56. Mal statt. 23 Nobelpreisträger aus den
Fachgebieten Chemie, Physik und Medizin nehmen daran teil. Aus über
11.000 Bewerbungen haben sich 530 junge Wissenschaftler aus 53
Ländern für die Teilnahme qualifiziert. Im Mittelpunkt des Programms
stehen wissenschaftliche Vorträge, Workshops im kleinen Kreis und
zahlreiche Möglichkeiten zu persönlichen Gesprächen zwischen den
jungen Forschern und den Nobelpreisträgern.
Der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez
Potocnik unterstrich bei der Eröffnung in Lindau die Bedeutung von
Forschung auf höchstem Niveau für die Wettbewerbsfähigkeit Europas:
„Wir wollen und brauchen ein attraktives Europa mit aufregenden
Forschungsmöglichkeiten in wissenschaftlichen Zukunftsfeldern", sagte
er vor den versammelten Nobelpreisträgern und den jungen
Wissenschaftlern. „Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen benötigen
wir Menschen, eine Politik, die richtige Rahmenbedingungen setzt -
und eine Gesellschaft, die sich der Chancen der Forschung bewusst ist
und sie unterstützt."
Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan bezeichnete das
Lindauer Treffen als „herausragende Visitenkarte des Forschungs- und
Bildungsstandorts Deutschland mit großer Ausstrahlung in die ganze
Welt". Sie kritisierte zugleich Hochschulen und
Forschungsinstitutionen, da es ihnen nicht gelinge, Frauen adäquat in
die Forschung einzubinden. Frauen stellten die Hälfte aller
Studienanfänger, fast 40 Prozent bei den Promotionen, aber nur mehr
14 Prozent bei den Professuren. Wenn Deutschland die Ziele der
Europäischen Union erfüllen wolle, fehlten in wenigen Jahren 90.000
Naturwissenschaftler und Ingenieure: „Das Potenzial an
technikorientierten Frauen ist dabei ein besonders wichtiges und
zahlenmäßig bedeutsames", betonte Forschungsministerin Schavan.
„Untersuchungen gehen davon aus, dass jedes Jahr bis zu 10.000 Frauen
zusätzlich für diese Berufsfelder gewonnen werden könnten - auch
wirtschaftlich eine Größenordnung, für die es sich lohnt, große
Anstrengungen zu unternehmen."
Ehrengäste der feierlichen Eröffnung des Lindauer
Nobelpreisträger-Treffens waren unter anderem der ehemalige
Bundespräsident Prof. Roman Herzog, der Bayerische und der
Baden-Württembergische Minister für Wissenschaft, Forschung und
Kunst, Dr. Thomas Goppel und Prof. Peter Frankenberg sowie der
Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof.
Ernst-Ludwig Winnacker, der in den Ehrensenat der Stiftung Lindauer
Nobelpreisträger-Treffen aufgenommen wurde.
Die 56. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau, die am 30. Juni
endet, steht ganz im Zeichen der Chemie. Zum ersten Mal werden bei
einem fachspezifischen Treffen auch Laureaten aus anderen Disziplinen
Vorträge halten, etwa der Deutsche Prof. Theodor Hänsch, der erst vor
wenigen Monaten in Stockholm den Physik-Nobelpreis erhielt. Insgesamt
nehmen drei aktuelle Nobelpreisträger an dem Treffen teil: Neben
Hänsch die beiden Amerikaner Prof. Richard Schrock (Physik) und Prof.
John Hall (Chemie).
Die 530 jungen Teilnehmer wurden in einem mehrstufigen
Selektionsverfahren nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien
ausgewählt. Etwa ein Viertel kommt aus Deutschland, eben so viele aus
dem restlichen Europa, rund die Hälfte von den übrigen vier
Kontinenten. 213 von ihnen sind junge Forscherinnen.
14 Vorträge der Nobelpreisträger werden per Videostream auch im
Internet übertragen Das Programm beginnt ab Montag, 26. Juni 2006 um
14.00 Uhr MESZ unter der Webadresse www.lindau-nobel.de.
Die jährlichen Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau werden
ausgerichtet vom Kuratorium der Lindauer Nobelpreisträger Treffen
unter dem Präsidium von Gräfin Sonja Bernadotte und unterstützt von
der Stiftung Lindauer Nobelpreisträger-Treffen am Bodensee, deren
Stifterversammlung 156 Nobelpreisträger angehören.

Pressekontakt:

Hinweise für die Medien:
- Pressestelle während der Tagung: Reiner Korbmann/ Christian Rapp
Tel: +49-8382-260-635; Fax +49-8382-26 06 60
E-Mail: media@lindau-nobel.de
- Weitere Einzelheiten im Internet unter www.lindau-nobel.de
(Meetings > Chemistry 2006).
- Während der Tagung finden tägliche Pressegespräche mit Laureaten
statt.

Council for the Lindau Nobel Laureate Meetings

President: Countess Sonja Bernadotte

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