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GalloSuisse - Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten

Billige Nahrungsmittel auf Kosten der Nutztiere

Zürich (ots)

Konsumverhalten zwischen Preis und Qualität
Ist den Schweizer Konsumenten der Preis plötzlich
wichtiger als tiergerecht produzierte Nahrungsmittel? Tun die
Billiglinien der Grossverteiler und die "Geiz ist geil"-Welle ihre
Wirkung? Alarmrufe sind verfrüht, denn die Konsumenten wissen sehr
wohl: Wer beim Kauf tierischer Nahrungsmittel nur auf den Preis
schaut, schadet den Tieren. Darum sind Schweizer Nahrungsmittel im
Lebensmittelmarkt unverändert stark verankert.
Die Schweizer haben 1978 an der Urne die Legebatterie abgeschafft
und darauf als Konsumenten Wort gehalten: Im Laden haben sie trotz
Billig-Alternativen dem teureren Schweizer Ei konsequent den Vorzug
gegeben. Ferner haben sie an der Urne wiederholt klar gemacht, welche
Landwirtschaftsproduktion sie wollen - naturnah, bäuerlich, umwelt-
und tiergerecht muss sie sein. Und sie sind bereit, für diese Werte
einen Mehrpreis zu entrichten - über Direktzahlungen, aber auch über
die Preise für Schweizer Nahrungsmittel. Denn von denen wissen sie,
wie, wo, wann und unter welchen Bedingungen sie produziert worden
sind.
Verändertes Umfeld
Gewiss, das Umfeld hat sich verändert. Die Schweizer sind sich
schmerzlich bewusst, dass sie auf einer Hochpreis-Insel leben, die
Liberalisierung macht Fortschritte, und das Geld sitzt nach Jahren
des Null-Wachstums nicht mehr so locker wie auch schon. Und just in
diesem Klima kommen die Grossverteiler und lancieren - im Hinblick
auf den Markteinstieg deutscher Discounter - mit grossem
Marketinggetöse ihre Billiglinien. Da war es nicht verwunderlich,
wenn viele Konsumenten dieses neue Angebot ausprobieren wollten - wer
wollte nicht von einem Günstig-Angebot profitieren?
Keine "Fahnenflucht"
Einige landwirtschaftliche Produzenten- sowie
Tierschutzorganisationen sind bereits an die Öffentlichkeit gelangt
und haben die Gefahr beklagt, die Schweizer Konsumenten könnten den
im eigenen Land produzierten Nahrungsmitteln den Rücken kehren. Und
die Grossverteiler verteidigten sich, sie hätten die Billiglinien nur
lanciert, weil dies der Markt verlangt habe, keinesfalls, um der
hiesigen Landwirtschaft zu schaden. Doch bereits zeichnet sich ab -
von einer "Fahnenflucht" auf breiter Front kann keine Rede sein! Die
Schweizer verhalten sich an der Ladenkasse weiterhin so, wie sie es
sich an der Urne selber vorgegeben haben. Über 70 Prozent der im
Laden verkauften Eier sind Schweizer Eier, von Hühnern gelegt, die
nachweisbar in tiergerechten Halteformen leben.
Tier und Preis
Die Massenproduktion, wie sie im Ausland allgegenwärtig ist,
reduziert die Kosten und verleitet zur Erwartung, dass Nahrungsmittel
nichts mehr kosten dürfen. Doch die Konsumenten geben mit ihrem
Einkaufsverhalten zu erkennen: Billige Nahrungsmittel aus
rationalisierten Grossbetrieben werden immer auf Kosten der Tiere
angeboten, Einsparungen werden am schwächsten Glied der Kette
vorgenommen - die Zeche für Billig-Nahrungsmittel bezahlen die Tiere.
In der Schweiz ist man sich der Zusammenhänge zwischen umwelt- und
tiergerechter Tierhaltung, gesunder Nahrungsmittel und einem höheren
Preis an der Ladenkasse bewusst.

Kontakt:

Medienstelle GalloSuisse - Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten
Hans-Rudolf Meier
Tel. +44/44/780 40 80
E-Mail: hrm@hrmcom.ch