bonus.ch: voraussichtliche Erhöhung der Krankenkassenprämien um 2.5%
Deutschschweizer mit den stärksten Erhöhungen konfrontiert
Lausanne (ots)
Die Analyse der an bonus.ch übermittelten provisorischen Prämien von mehreren Versicherern, die zusammengenommen über die Hälfte der Schweizer Versicherungsnehmer repräsentieren, bestätigt den beobachteten Trend: die Erhöhung der Grundversicherungsprämien wird diesmal mit ca. 2,5% gemässigt ausfallen.
Glarus, mit 4%, und Appenzell Ausserrhoden, mit 3.9%, müssen die stärkste durchschnittliche Erhöhung in Kauf nehmen, gefolgt von Basel-Stadt (3.3%) und Schaffhausen (3.2%). In Zürich (2.4%), Bern (2.6%) und Luzern (2.7%) werden die Prämien voraussichtlich mehr oder weniger dem nationalen Niveau entsprechen. Die Westschweizer Kantone (mit Ausnahme des Wallis und Freiburg) und das Tessin liegen unter dem nationalen Schnitt, zwischen 0.3% im Jura und 2.4% im Waadtland. Nur wenige Deutschschweizer Kantone können ähnliche Werte vorweisen: Zug 1.8%, Aargau und Thurgau 2%, Uri und St. Gallen 2.2%, Zürich, Schwyz und Appenzell Innerrhoden 2.4%.
Es handelt sich bei diesen Zahlen um Durchschnittswerte, unter Berücksichtigung aller Versicherer. Doch für gewisse Krankenkassen und gewisse Kantone kann die durchschnittliche Erhöhung bis zu 11% betragen. Je nach Altersgruppe und vertraglich festgelegter Franchise konnten Unterschiede festgestellt werden. Für gewisse Kunden kann die monatliche Versicherungsrechnung um 15% teurer werden, während andere sogar von einer Prämienreduzierung profitieren können. Insbesondere die Prämien für junge Erwachsene unter 26 Jahren steigen weiterhin an, während die der Kinder tendenziell sinken.
Da die Prämien der obligatorischen Grundversicherung mehrere tausend Franken im Jahr ausmachen, liegt ein Wechsel der Krankenkasse oder des Versicherungsmodells im Interesse der Versicherungsnehmer, die starke Erhöhungen hinnehmen müssen. Denn beim Wechsel von einem traditionellen zu einem sogenannten "alternativen" Modell wie z.B. dem Beitritt zu einem Versorgungsnetz, kann man bis zu 25% der Grundprämie sparen. Und in manchen Fällen ist es sogar möglich, in einem alternativen Modell seinen bisherigen Hausarzt beizubehalten.
Die erwartete Erhöhung fällt für das traditionelle Versicherungsmodell um ungefähr 20% höher aus als für die alternativen Modelle, was insbesondere für das Versorgungsnetze-Modell (auch "managed care" genannt) gilt. Am 17. Juni dieses Jahres hatte das Schweizer Volk ganz klar gegen eine Integrierung des Versorgungsnetze-Systems in die Schweizer Gesetzgebung gestimmt, obwohl die alternativen Modelle dem Ansteigen der Gesundheitskosten und damit der Erhöhung der Krankenkassenprämien entgegenwirken, was die geringe Prämienerhöhung bei den alternativen Modellen zu bestätigen scheint. So hätte dieses bei der Abstimmung abgelehnte System dazu beitragen können, die Prämienerhöhungen auch in Zukunft niedrig zu halten.
Die durchschnittlichen Erhöhungsquoten werden von bonus.ch auf der Grundlage von allen Versicherungsmodellen und unter Berücksichtigung der Anzahl der Versicherungsnehmer der einzelnen Krankenkassen ermittelt.
Zurzeit prüft das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Prämien 2013, die ihm von den Schweizer Versicherern zur Genehmigung vorgelegt wurden. In wenigen Wochen wird es seine Entscheidung kommunizieren. Einige Versicherer haben dem Vergleichsportal bonus.ch bereits ihre provisorischen Prämien 2013 übermittelt. Die Versicherer sind verpflichtet, die Versicherungsnehmer individuell bis spätestens Ende Oktober 2012 über die Prämien 2013 in Kenntnis zu setzen. Die Versicherungsnehmer haben also bis Ende November 2012 Zeit, ihren Versicherer und/oder ihr Versicherungsmodell zu wechseln. Die Kündigungsfrist für Zusatzversicherungen ist allerdings bereits Ende September.
2013 wird die Erhöhung der Krankenkassenprämien allem Anschein nach wie im letzten Jahr, wo sie laut BAG 2.2% betrug, moderat sein. 2011 betrug die Erhöhung 5.6% und 2010 sogar 8.7%. Die geringste Erhöhung gab es 2008, mit einer Erhöhung um 0.5% für Erwachsene. Die Ursache dieser kontinuierlichen jährlichen Erhöhungen liegt generell in den progressiv steigenden Gesundheitskosten und in der Finanzierung von qualitativ hochstehenden Spitalstrukturen.
Geschätzte durchschnittliche Prämienerhöhung pro Kanton:
http://www.bonus.ch/RDP-20120828_DE.pdf
Von den Versicherern übermittelte provisorische Prämien auf bonus.ch:
http://www.bonus.ch/zrSA6SL.aspx
Kontakt:
bonus.ch SA
Patrick Ducret
Direktor
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