Erste weltweite Richtlinien erklären Metformin (GLUCOPHAGE(R)) zur Grundlage der oralen antidiabetischen Therapie
Lyon, Frankreich (ots/PRNewswire)
- Neue Forschungen weisen auf Risikosenkung bei Herzkreislauferkrankungen und Krebs hin
Neu veröffentlichte weltweite Richtlinien zur Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus empfehlen, eine orale antidiabetische Therapie mit Metformin (GLUCOPHAGE(R)) zu beginnen (1). Zu diesem Schluss kam die klinische Arbeitsgruppe der International Diabetes Federation (IDF). Nach Prüfung der neuesten Daten aus Klinik und Forschung äusserte die Arbeitsgruppe:
"Die Standardbehandlung sollte mit Metformin beginnen, es sei denn, es gibt Anzeichen für einen Nierenschaden oder es besteht ein Risiko, dass ein solcher entstehen könnte."
Laut Aussage der Arbeitsgruppe ist diese Empfehlung zum Teil deshalb gerechtfertigt, weil Daten der United Kingdom Prospective Diabetes Study(2) (UKPDS) zeigen, dass GLUCOPHAGE(R), vom Zeitpunkt der Diagnose an, die diabetesbezogene Sterblichkeit um 42% (p = 0.017), die Gesamtmortalität um 36% (p = 0.011) und jedwede diabetesbezogene Endpunkte um 32% (p = 0.002) senken konnte.
Herzkreislaufrisiko durch Metformin (GLUCOPHAGE(R)) bei KHK-Patienten gesenkt
Neue Erkenntnisse aus der Prevention of REStenosis with Tranilast and its Outcomes (PRESTO)-Prüfung 3 zeigten, dass die Gabe von Metformin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus und nachgewiesener KHK Vorteile bringt. Bekanntermassen besteht bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus, bei denen eine perkutane Herzkatheterintervention durchgeführt wird, ein signifikant höheres Risiko für unerwünschte Ergebnisse, einschliesslich Tod, als bei nicht-diabetischen Patienten. Jetzt hat eine neue Analyse von PRESTO, die auf Daten von 2.772 Diabetikern beruht, gezeigt, dass die Behandlung mit Metformin mit einer signifikant geringern Rate an schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen im Vergleich zu mit Sulfonylharnstoff/Insulin behandelten Patienten assoziiert war(um 28%, Odds-Ratio 0,72, 95%-Konfidenzinterval 0,57-0,91, p=0.005)(3). Als Kommentar zu diesen Ergebnisse sagte Professor John Kao, Chicago, USA:"Dieser Unterschied zwischen mit Metformin behandelten und mit Sulfonylharnstoff/Insulin behandelten Patienten beruhte in erster Linie darauf, dass unter Metformintherapie die Raten für Todesfälle und Herzinfarkt signifikant niedriger lagen."
Erhöhtes Krebsrisiko durch Metformin (GLUCOPHAGE(R))gesenkt: Erste Forschungsergebnisse
Diabetiker weisen ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere für Leber- und Pankreaskrebs, auf (4). Jetzt weisen Forschungsergebnisse darauf hin, dass das Risiko krebsbezogener Todesfälle möglicherweise durch die Wahl der antidiabetischen Therapie beeinflusst wird.
Neue Daten, die auf einer Pressebesprechung bei der EASD erörtert wurden, geben erste Hinweise darauf, dass eine Metforminbehandlung im Gegensatz zu anderen Therapieansätzen, wie z.B. Sulfonylharnstoffe oder Insulin, möglicherweise das Krebsrisiko bei Typ-2-Diabetikern senken kann.
Ein Fallkontrollstudie in Schottland mit 11.876 teilnehmenden Typ-2-Diabetikern, denen entweder Metformin oder ein Sulfonylharnstoffpräparat neu verschrieben worden wurde, untersuchte, ob krebsbezogene Mortalität und diese den Blutzucker senkenden Therapien assoziiert sind(5). Im Zeitraum 1993-2001 lag die krebsbezogene Mortalität bei den Sulfonylharnstoff-Benutzern signifikant höher als bei den Metformin-Benutzern (Odds-Ratio 0,79, 95%-Konfidenzinterval 0,67-0,93), d.h. Metformin war mit einer Senkung des Krebsrisikos um 21% assoziiert. Nach Korrektur der Einflüsse von Störvariablen, wie z.B. Rauchen, Adipositas, Blutdruck und soziökonomischer Status, fand sich eine Senkung des Krebsrisikos um 23%. Ein Forscher bemerkte:"Die Einnahme von Metformin ist möglicherweise mit einer Senkung des Krebsrisikos bei Typ-2-Diabetikern assoziiert und ein biologisch plausibler Mechanismus existiert." Dr. Alistair Emslie-Smith, Principal in General Practice, Division of Community Health Sciences, Universität Dundee, Dundee, Schottland.
Als Sprecher des Dundee-Teams bestätigte Dr. Emslie-Smith die Existenz von Plänen, eine grosse Kohortenstudie durchzuführen, um spezielle Krebsformen, die günstig durch Metformin beeinflusst werden, zu identifizieren.
Der Ansatz, mögliche Anti-Tumor-Wirkungen von Metformin weiter zu untersuchen, findet Unterstützung durch die Ergebnisse einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie, die auf dem Treffen der American Diabetes Association in San Diego, USA, vom 10.-14.06.2005 präsentiert wurde(6). Professor Jeffrey Johnson und Mitarbeiter vom Department of Public Health Sciences, Universität Alberta, Edmonton, Kanada, zeigte, dass über eine fünfjährige Nachuntersuchungsperiode die krebsbezogene Mortalität bei mit Sulfonylharnstoffen behandelten Patienten signifikant höher lag als in der Metformingruppe(korrigierte Gefahren-Ratio 1,3; 95%-Konfidenzinterval 1,1-1,6; p=0,012). Insulingebrauch war ebenfalls mit einer erhöhten krebsbezogenen Mortalität assoziiert(korrigierte Gefahren-Ratio 1,9, 95%-Konfidenzinterval 1,5-2,4, p<0,0001).
Das kanadische Team kam zu dem Schluss, dass ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Diabetestherapieform und Krebs viele wichtige Implikationen für Prävention und Therapie haben könne. Der Einsatz von Wirkstoffen, die die Insulinempfindlichkeit bei Typ-2-Diabetes mellitus erhöhen (wie z.B. Metformin), hat möglicherweise nicht nur einen günstigen Einfluss auf die Ergebnisse bei Diabetes mellitus sondern auch auf die krebsbezogene Mortalität.
Über Merck CardioMetabolic Care
Mercks Engagement im Bereich der Herz- und Stoffwechselkrankheiten reicht mehr als vier Jahrzehnte bis zur Einführung von GLUCOPHAGE(R)(i) in die klinische Praxis zurück. Merck ist das führende Unternehmen auf dem globalen Markt für orale Antidiabetika. Die meisten Patienten mit Typ-2-Diabetis mellitus in über 100 Ländern der Welt geniessen zurzeit den Nutzen einer Vielzahl von Präparaten, die auf Metformin basieren.
(i) GLUCOPHAGE(R) wird auch unter den folgenden Markennamen vertrieben: Diabex(R), Dabex(R), Dianben(R), Glifage(R), Glisulin(R),Merckformin(R) und Risidon(R)
Literatur
1. International Diabetes Federation 2005. Clinical Guidelines Task Force. Global guideline for type 2 diabetes. Erhältlich bei www.idf.org.
2. UK Prospective Diabetes Study Group. Effect of intensive blood-glucose control with metformin on complications in overweight patients with type 2 diabetes (UKPDS 34). Lancet 1998; 352:854-65.
3. Kao J, Tobis J, McClelland RL, Heaton MR, Davis BR, Holmes DR, Currier JW. Relation of metformin treatment to clinical events in diabetic patients undergoing percutaneous intervention. Am J Cardiol 2004; 93:1347-50.
4. Czyzyk A, Szczepanik Z. Diabetes mellitus and cancer. Eur J Intern Med 2000; 11: 245-52.
5. Evans JMM, Donnelly LA, Emslie-Smith AM, Alessi DR, Morris AD. Metformin and reduced risk of cancer in diabetic patients. BMJ 2005;330:1304-5.
6. Bowker SL, Majumdar SR, Veugelers P, Johnson JA. Increased cancer related mortality for patients with type 2 diabetes who use sulfonylurea or exogenous insulin compared to metformin. Diabetes 2005; 54 (Suppl 1): A128.
Merck ist ein weltweites im Bereich Pharmazie/Chemie tätiges Unternehmen mit einem Umsatz von EUR 5,9 Milliarden in Jahre 2004, einer Geschichte, die bis in Jahr 1668 zurückreicht, und einer Zukunft, die von 28.600 Mitarbeitern in 54 Ländern geformt wird. Sein Erfolg basiert auf Innovationen von Angestellten mit Unternehmergeist. Mercks Geschäftsaktivitäten finden unter dem Dach der Merck KGaA statt, von der die Merck-Familie einen Anteil von 73% und freie Anteilseigner die verbleibenden 27% besitzen. Die frühere US-Tochtergesellschaft, Merck & Co., ist seit dem Jahre 1917 vollkommen von der Merck-Gruppe unabhängig.
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