International Centre for Missing & Exploited Children
Amerikanische und europäische Führungspersönlichkeiten vereinigen sich zum Schutz der Kinder
Alexandria, Virginia, November 3 (ots/PRNewswire)
Hochrangige Funktionäre aus den USA und 21 anderen Ländern haben einen aggressiven 17-Punkte-Plan erstellt, mit dessen Hilfe der Handel mit Kinderpornographie weltweit bis zum Jahre 2008 ausgerottet werden soll. Im Rahmen des Plans sollen ausserdem in Europa nationale Zentren nach dem Vorbild des nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder (National Center for Missing & Exploited Children, oder NCMEC) in den USA und der Organisation Child Focus in Belgien gegründet werden. Auch auf dem Plan stehen die Schaffung einer dreistelligen Telefonnummer zur Meldung vermisster Kinder, der Aufbau einer Datenbank pädophiler Straftäter sowie die Schaffung eines Systems für die grenzüberschreitende Verfolgung von Kinderhändlern.
Der Plan wurde in der vergangenen Woche von den Teilnehmern des ersten amerikanisch-europäischen Gipfeltreffens über vermisste und ausgebeutete Kinder im schweizerischen Buonas erstellt. Gastgeber des Treffens, das vom internationalen Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (International Centre for Missing and Exploited Children, oder ICMEC) und Child Focus gesponsert wurde, war das schweizerische Gesundheitsunternehmen F. Hoffmann-La Roche Ltd.
Margarida Barroso, die Ehefrau des Präsidenten der Europäischen Kommission, sagte: "Amerikaner und Europäer müssen mehr denn je bei der Verteidigung der Schwächsten zusammen stehen. Die Aufgabe ist so dringlich und enorm, dass alle Beteiligten mobilisieren müssen". Sie fügte hinzu: "Glücklicherweise gibt es bereits einen angemessenen Rahmen für diese Aufgabe. Das internationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder hat bereits Europäer und Amerikaner bei gemeinsamen Tätigkeiten vereint".
Juan Miguel Petit, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornographie sagte: "Es ist unsere Herausforderung, die Probleme zu erreichen, bevor sie uns erreichen ... wir brauchen Ressourcen und den politischen Willen der Regierungen und internationalen Organisationen, aber wir brauchen auch eine Route, einen Plan, der zeigt, dass wir nicht nur Sensibilität und guten Willen, sondern auch die Fähigkeit zum Durchgreifen besitzen".
John Walsh, Mitbegründer des NCMEC, Moderator der Fernsehsendung über vermisste Personen "America's Most Wanted" und Vater eines entführten und ermordeten Kindes, sagte: "... vor 24 Jahren gab es noch nichts. Ich hätte mir niemals erträumt, dass ein solches Treffen möglich sein würde oder dass wir uns vereinigen könnten, um Kindern in aller Welt zu helfen". Ausser Walsh waren auch andere Eltern von Opfern präsent, darunter Michel Bruyere aus Belgien und Colleen Nick aus den USA.
Zu den Teilnehmern des Gipfeltreffens gehörten Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und von internationalen Organisationen, Vertreter der Polizei und anderer Gesetzeshüter, Richter, Staatsanwälte, Forscher und Ärzte. Organisationen wie die Europäische Kommission, der Europarat, das amerikanische Aussenministerium, das amerikanische Justizministerium und die Vereinten Nationen waren bei dem Treffen vertreten.
Das internationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder, eine Schwesterorganisation des NCMEC, ist eine gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation (gemäss der Definition des amerikanischen Steuerrechts 501 (c) (3)). Sie ist die führende Organisation im globalen Kampf gegen Kindesentführung und -ausbeutung.
Im Folgenden finden Sie den 17-Punkte-Plan. AMERIKANISCH-EUROPÄISCHES GIPFELTREFFEN ÜBER VERMISSTE UND AUSGEBEUTETE KINDER 25. -27. Oktober 2005 Roche Forum, Buonas, Schweiz AKTIONSPLAN
Repräsentanten aus 22 Ländern haben am ersten amerikanisch-europäischen Gipfeltreffen über vermisste und ausgebeutete Kinder teilgenommen und den folgenden 17-Punkte-Plan ausgearbeitet:
Gemeinsame amerikanisch-europäische Initiativen (1) Förderung der Schaffung neuer Zentren nach dem Vorbild des nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder in den USA und Child Focus in Belgien in den einzelnen Ländern. Das internationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (ICMEC) und Child Focus werden ein Standardprotokoll und ein Anerkennungsverfahren für neue nationale Zentren ausarbeiten. (2) Zusammenarbeit zur Ausrottung des Handels mit Kinderpornographie bis zum 1. Januar 2008, Mobilisierung der führenden Bank- und Finanzinstitute. Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines einheitlichen Systems für die Meldung von Kinderpornographie durch Anbieter von Internet-Services. Einsatz für eine strafrechtliche Verfolgung des Besitzes von Kinderpornographie in jedem Land. Ausweitung der Bemühungen bei der Identifikation von Kindern, die für Kinderpornographie benutzt wurden. (3) Förderung breiter Forschung auf dem Gebiet zur Schaffung eines grösseren Bewusstseins und Verständnisses für das tatsächliche Ausmass des Problems vermisster und ausgebeuteter Kinder. (4) Die Bewertung der Möglichkeiten und die Schaffung einer Datenbank bekannter, verurteilter pädophiler Straftäter und anderer Straftäter, die sich des sexuellen Missbrauchs von Kindern schuldig gemacht haben. (5) Entwicklung einer gemeinsamen Technologie zur Verfolgung von Kinderhändlern. (6) Förderung der Einrichtung einer dreistelligen Telefonnummer zur Meldung vermisster Kinder in aller Welt. Die Meldungen sollen dann an anerkannte Zentren für vermisste Kinder in den entsprechenden Ländern weiter geleitet werden. (7) Schaffung und Förderung eines Systems zur schnelleren Verbreitung von Fotos vermisster Kinder und Absicherung, dass jedes Land über ein funktionstüchtiges System zur Verteilung von Fotos verfügt. (8) Förderung der Schaffung einer gemeinsamen DNA-Datenbank von Straftätern in Europa. (9) Einführung des amerikanischen Amber Alert Systems, eines Systems zur Verbreitung von Informationen über vermisste Kinder in den Medien, in Europa. (10) Einsatz für die Durchsetzung verschiedener von europäischen Institutionen erlassener Konventionen für den Kinderschutz. Untersuchung der europäischen Konventionen als potenzielle Modelle für die Verbesserung der amerikanischen Gesetze. Schaffung einer grösseren Konsistenz und Einheitlichkeit zwischen den USA und Europa auf diesem Gebiet. (11) Durchsetzung einer gemeinsamen Ausbildung amerikanischer und europäischer Gesetzeshüter und anderer Personen, so dass Fälle von vermissten und ausgebeuteten Kindern auf höchstem Niveau und mit dem bestmöglichen Fachwissen bearbeitet werden.
Initiativen des internationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder (ICMEC):
(1) Identifizierung von Vorbildern im Bereich vermisster und ausgebeuteter Kinder in den USA und in Europa. Erstellung und Verteilung von Handbüchern an Gesetzeshüter, Sozialeinrichtungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Politiker und andere Amtsinhaber. (2) Erstellung und Förderung formeller Kooperationsabkommen zwischen Nicht-Regierungsorganisationen, Gesetzeshütern und anderen Behörden. (3) Entwicklung und Förderung einer gemeinsamen Definition von Kindesausbeutung, in der wirtschaftliche sowie sexuelle Ausbeutung in Betracht gezogen werden. (4) Untersuchung und Förderung der Entwicklung von Hilfeprogrammen für Familien vermisster und ausgebeuteter Kinder. (5) Förderung der Einhaltung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes und anderer internationale Instrumente um sicherzustellen, dass Kinder geschützt werden. (6) Förderung einer grösseren Beachtung der Themen Kindesentführung und sexuelle Ausbeutung von Kindern durch die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen.
Webseite: http://www.ncmec.org
Pressekontakt:
Jessica Derder vom International Centre for Missing and Exploited
Children, +1-703-837-6218, oder +1-202-236-2267; oder Susan Miller,
+1-571-221-1813, für das International Centre for Missing and
Exploited Children