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Schweizerische Gesellschaft für Parodontologie

Schweiz. Gesellschaft für Parodontologie - Parodontitis: Eine meist unerkannte, aber in der Bevölkerung weit verbreitete Erkrankung de Zahnbettes

Zürich (ots)

Prof. Dr. med. dent. Andrea Mombelli
Etwa drei von vier Menschen leiden irgend einmal in
ihrem Leben an Parodontitis. Blutendes Zahnfleisch ist der erste, und
meistens auch der einzige für den Patienten wahrnehmbare Hinweis,
dass das Parodont - das Gewebe, das den Zahn im Kieferknochen
verankert - krank ist. Ohne dass der Patient viel merkt, beginnen
sich um den Zahn herum der Knochen und der Faserapparat aufzulösen,
der den Zahn im Kiefer hält. Falls die Krankheit lange unerkannt
bleibt - oder nicht behandelt wird, kann sich der Schwundprozess so
weit fortsetzen, dass der Zahn sich lockert und schliesslich
ausfällt.
Bakterienbeläge zerstören das Zahnfundament
Parodontitis wird durch Bakterien verursacht, die sich auf den
Zähnen ablagern und sich bei schlechter Mundhygiene stark vermehren.
Falls man diese Ablagerungen nicht regelmässig entfernt, werden sie
hart. Es entsteht Zahnstein, der mit der Zahnbürste nicht mehr
beseitigt werden kann. Eine gute Mundhygiene - sowie die regelmässige
Entfernung hart gewordener Beläge durch den Zahnarzt oder die
Dentalhygienikerin sind der beste Schutz vor Parodontitis. Nicht alle
Bakterien im Mund sind jedoch für das Parodont gleich gefährlich, und
nicht jeder Mensch ist gleich anfällig. Wichtige Faktoren, die das
Parodont auf diese Bakterien empfindlicher machen sind starkes
Rauchen, Diabetes und andere allgemeine Erkrankungen.
Nicht bei allen Patienten gleich aggressiv
In den meisten Fällen schreitet die Parodontitis relativ langsam
voran. Umfangreiche Schäden entstehen erst durch die Einwirkung von
Bakterien über Jahre. Werden solche Fälle früh erkannt so ist die
Behandlung einfach und das Risiko für ein späteres Wiederaufflammen
der Krankheit gering, sofern der Patient nach der Behandlung eine
gute Mundhygiene betreibt. Bei etwa 7-15% der Bevölkerung entstehen
jedoch grosse Schäden am Zahnhalteapparat innert relativ kurzer Zeit.
Oft brauchen diese Patienten schon als junge Erwachsene eine
aufwändige Behandlung und leider ist bei ihnen das Risiko für ein
späteres Wiederauftreten der Krankheit erhöht.
Parodontitis kann behandelt werden
Ohne Bakterienbeläge auf den Zähnen gibt es keine Parodontitis.
Damit eine Parodontitis heilt müssen die Bakterienbeläge von den
erkrankten Zähnen entfernt werden. Damit sich die Beläge nicht wieder
von neuem bilden, muss der Patient lernen, seine Zähne perfekt sauber
zu halten. Die Behandlung von nicht allzu fortgeschrittenen Fällen
kann jeder Zahnarzt oder eine Dentalhygienikerin durchführen. Weit
fortgeschrittene Fälle sowie rasch fortschreitende
Zahnbetterkrankungen bei jungen Erwachsenen erfordern jedoch
Spezialkenntnisse und eine Praxisinfrastruktur, die eine lückenlose
parodontale Langzeitbetreuung garantiert. Solche Patienten kann der
Familienzahnarzt an einen eidgenössisch diplomierten Parodontologen
überweisen. Parodontologen sind Zahnärzte mit einer mehrjährigen
Spezialausbildung. Sie betreuen in ihrer Praxis hauptsächlich
Parodontalpatienten und stehen den Allgemeinpraktikern in beratender
Funktion zur Seite.

Kontakt:

Sekretariat
Prophylaxe Zentrum Zürich (PZZ)
Tel. +41/44/325'15'00
E-Mail: sekretariat@pszn.ch
Internet: http://www.parodontologie.ch