Gemeinsame prospektive Studie von Sylvia Lawry Centre und Schering AG zur Erstellung von Richtlinien für bessere Behandlungsergebnisse bei Multipler Sklerose
München, Deutschland, November 9 (ots/PRNewswire)
- Erste evidenzbasierte Richtlinien zur Hilfe bei Entscheidungen bezüglich Therapiewechsel
Das Sylvia Lawry Centre (SLC) gab heute bekannt, dass es in Zusammenarbeit mit der Schering AG Deutschland (FSE:SCH; NYSE:SHR) eine Studie zur Entwicklung der ersten evidenzbasierten Richtlinien zur Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungen für Multiple Sklerose (MS) durchführen wird. Viele MS-Patienten leiden trotz einer Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Therapien weiterhin an Krankheitsaktivität.
Es ist jedoch auch häufig sehr schwer festzustellen, ob und in welchem Masse ein Patient auf eine Behandlung anspricht. Ziel dieser Zusammenarbeit sind die Optimierung des MS-Managements mittels Bereitstellung weiterer Mittel für eine objektive Beurteilung der Behandlungswirksamkeit sowie die Unterstützung von Entscheidungen bei einem Therapiewechsel.
Derzeit stützen sich Ärzte auf konsensbasierte Kriterien zur Beurteilung, wie ein Patient auf eine Behandlung anspricht. Diese Kriterien basieren auf Parametern wie Rückfallhäufigkeit, Anhäufung von Behinderungen und Magnetresonanz-Imaging (MRI).
Im Rahmen dieser Studie werden SLC und Schering eine Datenbank mit Daten zu Placebo und natürlichem Krankheitsverlauf von etwa 20.000 Patienten aus über 45 verschiedenen klinischen Studien analysieren. Das Projekt wird sich mit der Evaluierung objektiver Kriterien befassen, welche die Krankheitsaktivität bei MS-Patienten am besten beschreiben und prognostizieren. Hierauf werden dann Prognosemodelle zur Bestimmung der Behandlungsreaktion auf Therapien entwickelt. Anhand dieser Hilfsmittel können Kliniker den besten Zeitpunkt für einen Behandlungswechsel zur Optimierung des Ergebnisses für einen Patienten, der nicht auf die Therapie anspricht, eruieren.
Prof. Ludwig Kappos vom Universitätsspital Basel, Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsausschusses des Centers, dazu:
"Es handelt sich hierbei um eine natürliche Ausdehnung früherer Arbeiten des SLC, im Rahmen derer wir klinische und MRI-Verfahren sowie deren Nutzen zur Prognose des Krankheitsverlaufes untersuchten. Anhand dieser Partnerschaft mit Schering zielen wir auf eine mögliche Entwicklung evidenzbasierter Richtlinien für den richtigen Zeitpunkt eines Behandlungswechsels ab."
"Ultimatives Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines Online-Tools, das MS-Spezialisten zur Beurteilung der verschiedenen Behandlungsoptionen für ihre Patienten einsetzen können. Wir haben Erfahrung in der Entwicklung ähnlicher Tools für klinische Entscheidungsfindung in der Geburtshilfe. Schering seinerseits bringt ein bedeutendes Mass an medizinischer und pharmazeutischer Expertise sowie ein klares Verständnis der aktuellen Bedürfnisse im Bereich MS-Krankheitsmanagement in dieses Projekt ein", so Dr. Martin Daumer, wissenschaftlicher Leiter des SLC.
"Die Übertragung riesiger Datengruppen aus klinischen Studien auf einzelne Patienten sowie die Beurteilung, ob ein Patient angemessen auf eine Behandlung anspricht, stellen eine enorme Herausforderung dar.
Wenn dieses Projekt erfolgreich verläuft, dann wird es zukünftige Behandlungsentscheidungen bei MS nachhaltig beeinflussen", so Prof. Jerry Wolinsky von der Universität Texas (Houston), Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsausschusses des Centers.
"Schering steht durch seine Aktivitäten zur Bestimmung von Behandlungsreaktionsmarkern beim Krankheitsmanagement von MS an der Spitze", so Dr. med. Darlene Jody, stellvertretende Direktorin und weltweite Bereichsleiterin Medical Development Group Specialized Therapeutics von Schering. "Wir hoffen, dass uns anhand unserer Zusammenarbeit mit Experten auf diesem Gebiet sowie dem SLC die Definition von Markern gelingt, die der medizinischen Gemeinschaft eine Maximierung derzeitiger sowie zukünftiger MS-Behandlungen ermöglicht sowie möglicherweise eine Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität jedes einzelnen MS-Patienten bewirkt."
Über Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten Erkrankungen des Zentralnervensystems. Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 2.000.000 Menschen weltweit an MS leiden.
MS ist das Ergebnis der Beschädigung von Myelin, einer Schutzschicht um die Nervenfasern des Zentralnervensystems, sowie auch der Nervenfasern (Axonen). Eine Beschädigung von Myelin beeinträchtigt die Botschaften zwischen dem Gehirn und anderen Körperteilen.
Die Symptome sind sehr unterschiedlich und reichen von Sehstörungen (verschwommener Blick) über Gliederschwäche und Kribbelgefühl bis hin zu Schwindel und Müdigkeit. Bei den meisten Betroffenen zeichnet sich MS durch abwechselnde Rückfälle und Remissionen aus, die sich letztendlich zu einem stabileren progredienten Muster entwickeln.
Sylvia Lawry Centre e.V.
Das Sylvia Lawry Centre wurde im Februar 2001 von der Multiple Sclerosis International Federation als unabhängiges Forschungszentrum zur Unterstützung der Erforschung der Ursachen von Multipler Sklerose sowie zur beschleunigten Entwicklung wirksamer Therapien anhand der Vernetzung innovativer statistischer Methoden und modernster Computertechnologie mit medizinischem Fachwissen gegründet. Fast alle bedeutenden akademischen Forschergruppen und Pharmaunternehmen im Bereich Entwicklung von MS-Therapeutika weltweit haben dem SLC Patientendaten zu Placebo und zum natürlichen Krankheitsverlauf (keine Behandlungsdaten) zum Aufbau einer umfassenden Datenbank zur Verfügung gestellt, die nun Daten von etwa 20.000 Patienten (80.000 Patientenjahre aus 45 klinischen Studien) beinhaltet.
Diese Datenbank liefert die Basis für die Tätigkeiten des Centers. Weitere Informationen finden Sie unter www.slcmsr.org
Die Schering AG ist ein forschendes Pharmaunternehmen. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf vier Geschäftsbereiche: Gynäkologie & Andrologie, Onkologie, Diagnostische Bildgebung sowie Spezialtherapeutika für behindernde Krankheiten wie etwa Multiple Sklerose. Als globaler Akteur mit innovativen Produkten hat sich die Schering AG zum Ziel gesetzt, führende Positionen auf Spezialmärkten weltweit einzunehmen. Mit seiner internen F&E-Infrastruktur und der Unterstützung eines hervorragenden weltweiten Netzwerkes externer Partner sichert sich das Unternehmen eine Erfolg versprechende Produktpipeline. Mit neuen Ideen möchte die Schering AG einen anerkannten Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten und eine Verbesserung der Lebensqualität erzielen: making medicine work. Betaferon/Betaseron (Interferon beta 1-b) wird seit 1993 weltweit für RRMS (Relapsing Remitting MS) und seit 2002 in Europa für SPMS (Sekundär Progrediente MS) vertrieben.
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