"swisselectric research" unterstützt die Erforschung markttauglicher Energien
Bern (ots)
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Gezielter Technologietransfer vom Labor in die Wirtschaft
Die Forschungsorganisation "swisselectric research" ist gut gestartet. Knapp ein Jahr nach der Lancierung des Programms zur Unterstützung der angewandten Forschung und Entwicklung auf allen Gebieten der Elektrizität sind bereits sieben Projekte in Arbeit. Als Auszeichnung für hervorragende Forscher wurde zusätzlich der Preis "swisselectric research award" für Spitzenleistungen in der Energieforschung ins Leben gerufen, der 2007 erstmals vergeben wird.
Die schweizerischen Stromverbundunternehmen - zusammengeschlossen in der Vereinigung swisselectric - haben im vergangenen Jahr die Forschungsorganisation "swisselectric research" gegründet. Am Dienstag, 5. September 2006, wurden an einer Tagung in Bern laufende Projekte vorgestellt.
Sechs Millionen für sieben Projekte
Dr. Manfred Thumann, Mitglied der Axpo-Konzernleitung und Vorsitzender von "swisselectric research", zeigte sich erfreut über den Erfolg, den das Förderungsprojekt nach knapp einem Jahr bereits vorweisen kann: "swisselectric research ist nunmehr seit rund neun Monaten aktiv. Seither wurde die Unterstützung von sieben Projekten mit einem Volumen von rund sechs Millionen Franken gestartet. Die Projekte decken eine breite Palette von Themen ab mit dem gemeinsamen Ziel einer ausreichenden, sicheren, preiswerten und umweltgerechten Stromversorgung." Thumann betonte, wie wichtig es sei, "dass alle relevanten Kräfte in der Schweiz zusammenspannen, um die Energieforschung voranzutreiben."
Konkret unterstützt "swisselectric research" Projekte mit Partnern wie Hochschulen, Fachhochschulen, Forschungsinstitute und Unternehmen. Jährlich sollen rund zehn Projekte mit maximal zehn Millionen Franken gefördert werden.
Diese Projekte werden unterstützt
- Forschungsprojekt der EPF Lausanne über den Einfluss extremer Klimaereignisse wie Schneestürme, Eisregen, Starkwind oder Blitzschlag auf Energie-Infrastrukturen. Ziel ist, Schwachstellen zu erkennen und rechtzeitig Gegenmassnahmen einzuleiten.
- Forschungsprojekt an der ETH Zürich zur Reduktion von Schallemissionen durch Hochspannungsleitungen.
- Forschungsprojekt an der ETH Zürich zur Optimierung von Richtlinien für die Versorgungssicherheit in Europa.
- Forschungsprojekt der HTA Luzern und der Firma VA Tech Hydro zur Optimierung von Pelton-Turbinen (siehe Kasten).
- Forschungsprojekt der EPF Lausanne zur Untersuchung von Massnahmen gegen die Verlandung der Stauseen.
- Forschungsprojekt an der ETH Zürich zur Optimierung von Entlüftungssystemen in Druckleitungen und wasserführenden Stollen bei Wasserkraftwerken.
- Forschungsprojekt eines Konsortiums von Forschungsinstituten, Hochschulen und Unternehmen unter der wissenschaftlichen Leitung des Paul Scherrer Instituts zur Förderung der energetischen Holznutzung in der Schweiz.
Ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Hans E. Schweickardt, Präsident von swisselectric, der Organisation der schweizerischen Stromverbundunternehmen, und Directeur Général des Westschweizer Energieunternehmens EOS Holding, betonte die Bedeutung des Technologietransfers: "Energieforschung ist erfolgreich, wenn die neuen Produkte schnell vom Markt aufgenommen werden. Diese Marktkonformität erfordert also auch eine ökonomische Nachhaltigkeit. Entscheidend ist dabei, dass der Technologietransfer zwischen Forschungsinstituten, Hochschulen und Universitäten sowie der Wirtschaft einwandfrei funktioniert."
Schweickardt machte an der "swisselectric research"-Tagung auch klar, dass Forschung allein nicht genügt. Es brauche zur Sicherung der Stromversorgung in der Schweiz weiterhin leistungsfähige, hochtechnologische und damit vor allem auch umweltfreundliche Grosskraftwerke in der Nähe der Verbraucher. Notwendig sei zusätzlich die Förderung von erneuerbaren Energien. "Es kann aber nicht darum gehen, die erneuerbaren Energien unbeschränkt via Abgaben zu finanzieren", so Schweickardts deutliche politische Botschaft. "Die Subventionierungen, wie sie im Zusammenhang mit den aktuellen Gesetzesvorlagen diskutiert werden, schiessen weit über das Ziel hinaus und führen zu einer massiven Verteuerung des Stroms."
"swisselectric research award"
Spitzenleistungen sind notwendig, um die Energieforschung voranzubringen. Spitzenleistungen, die von hervorragenden Forschern erbracht werden. Ihnen will "swisselectric research" ein Zeichen setzen. Sie sollen speziell ausgezeichnet werden - mit dem "swisselectric research award".
Der Preis, der jährlich vergeben wird, ist mit 25'000 Franken dotiert. Die erste Preisverleihung erfolgt im Sommer 2007.
Weitere Auskünfte:
Dr. Michael Paulus, Geschäftsführer - 031 380 10 64 Dr. Manfred Thumann, Vorsitzender "swisselectric research" - 056 200 40 51
www.swisselectric-research.ch
Wasserkraft optimal nutzen
Pelton-Turbinen werden bei Wasserkraftwerken bereits seit langer Zeit verwendet. Ihr Wirkungsgrad wurde über die Jahre stetig verbessert. Das Bestreben ist, aus diesen Maschinen das Optimum herauszuholen. Unterstützt von "swisselectric research" versuchen die HTA Luzern und die Firma VA Tech Hydro diesem Optimum ein Stück näher zu kommen. Im Zentrum dieser Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie steht die Form des Wasserstrahls. Sie soll durch Computersimulationen und Modellversuche so weit verbessert werden, dass die Effizienz der Turbinen um etwa ein Prozent steigt. Bei den gewaltigen Energiemengen, die mit Pelton-Turbinen erzeugt werden, wäre dies ein enormer Gewinn, sowohl für die Ökologie als auch für die Ökonomie.
"Methan aus Holz"
Ein Konsortium bestehend aus Forschungsinstituten, Hochschulen und Unternehmen unter der wissenschaftlichen Leitung des Paul Scherrer Instituts will die Marktnähe einer Technologie für die energetische Holznutzung in der Schweiz verbessern. Ziel des Projektes ist, Holz in einem speziellen und anspruchsvollen Prozess in hochwertiges Methan zu verwandeln. "swisselectric research" unterstützt bei diesem Projekt den Schritt aus dem Forschungslabor in die reale Anwendung. Es handelt sich um den Bau einer Pilotanlage in Güssing, im österreichischen Burgenland. Das Projekt wird auch von der EU gefördert. Die Unterstützung durch "swisselectric research" beträgt vier Millionen Franken. Bewährt sich das Prinzip der Umwandlung in der Praxis, könnte ab etwa 2010 eine solche Ablage für Biomasse auch in der Schweiz gebaut werden.
"swisselectric research award"
"swisselectric research" vergibt jährlich einen mit 25'000 Franken dotierten Preis für hervorragende Forscher mit Spitzenleistungen auf dem Gebiet der Elektrizität. Der Preis soll die besten Köpfe anziehen und die besten Nachwuchsforscher ansprechen. Er soll aber auch Sinnbild in einer vermehrt kommunikativ ausgerichteten Welt sein. Er gibt der Forschung, die sich oft hinter verschlossenen Türen abspielt, ein (sympathisches) Gesicht. Die erste Preisverleihung erfolgt im Sommer 2007.
- Wem wird der Preis verliehen? Forschern von Hochschulen, Fachhochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen.
- Wer entscheidet über die Vergabe? Eine fachkundige Jury mit Vertretern von Hochschulen, der Wirtschaft und von "swisselectric research".
- Welches sind die Bewertungskriterien? Wissenschaftliche Qualität und Originalität, Nachhaltigkeit, Anwendungsnähe der Ergebnisse, Marktnähe/Marktchancen, Bedeutung für die zukünftige schweizerische Elektrizitätsversorgung
- Wie kann man sich für den Preis bewerben? Ab Anfang 2007 auf www.swisselectric-research.ch
swisselectric
swisselectric ist die Organisation der schweizerischen Stromverbundunternehmen: Aare-Tessin AG für Elektrizität (ATEL), BKW FMB Energie AG (BKW), Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW), Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg AG (EGL), EOS Holding und Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK). Die Mitglieder-Unternehmen beschäftigen rund 12 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind rund 60 Prozent der Beschäftigten in der schweizerischen Elektrizitätsbranche. "swisselectric research" ist eine Fachgruppe der swisselectric.
Privatwirtschaft und öffentliche Hand
"Verfügbarkeit von Energie sowie effizienter Energieeinsatz sind Grundvoraussetzungen für eine leistungsfähige Wirtschaft. Um dies auch langfristig zu gewährleisten, ist eine starke Energieforschung unabdingbar. Dabei ist wichtig, dass die Privatwirtschaft und die öffentliche Hand ihre diesbezüglichen Anstrengungen gut aufeinander abstimmen. Ich begrüsse es ausserordentlich, dass die Elektrizitätswirtschaft ihren Beitrag zur Energieforschung in unserem Land wesentlich verstärken will." Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie.
Kontakt:
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Postfach 7950
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Dr. Michael Paulus
Tel. +41/31/380'10'64
Fax +41/31/381'64'01
E-Mail: research@swisselectric.ch
Internet: http://www.swisselectric-research.ch