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Erklärung von Bern EvB

Gute Banken schützen Wale. Und die Credit Suisse?

Zürich (ots)

Was hat ein aufblasbarer Wal auf dem Paradeplatz
verloren? Einiges, denn bei der Credit Suisse laufen die Fäden für 
die Finanzierung eines Öl- und Gasförderprojektes zusammen, welches 
den Westpazifischen Grauwal existentiell bedroht.
Die Erklärung von Bern und Greenpeace fordern die Credit Suisse 
auf, 
ihr Beratungsmandat für die Ölförderung auf der Insel Sachalin vor 
der Küste Ostsibiriens aufzugeben. Mit einem 18 Meter langen Wal 
vor 
dem Hauptsitz der Credit Suisse haben sie heute auf Ihr Anliegen 
aufmerksam gemacht. Vor dem Sitz der Credit Suisse First Boston in 
New York demonstrieren morgen die US-Umweltorganisationen Pacific 
Environment und Rainforest Action Network ebenfalls mit einer 
Walaktion.
Die in der Steueroase Bermudas angesiedelte Firma «Sakhalin Energy 
Investment Company», die von Shell kontrolliert wird, will in den 
nächsten Jahren mindestens 12 Milliarden Dollar in das weltweit 
teuerste Öl- und Gasförderprojekt investieren. «Sachalin II», wie 
der geplante Ausbau genannt wird, hätte verheerende Auswirkungen 
auf den vom Aussterben bedrohten Westpazifischen Grauwal und die 
Lebensweise der indigenen Völker Sachalins.
Eine im Februar veröffentlichte Expertenstudie der 
Weltnaturschutzunion IUCN betont die Bedrohung des Westpazifischen 
Grauwals. «Der Tod nur eines Grauwal-Weibchens pro Jahr in 
Zusammenhang mit der Ölförderung würde zum Aussterben der Art 
führen», sagt Stefan Füglister von Greenpeace. Alexander Solovev, 
der die Programme von Sakhalin Environmental Watch auf der Insel 
leitet, erlebt, wie die Ureinwohnervölker der Insel unter dem 
Ölboom leiden. Sie sind traditionell Fischer und Rentierzüchter und 
deshalb auf eine intakte Umwelt angewiesen. «Die Röhren der Öl- und 
Gaspipeline werden 1103 Flüsse und Bäche durchkreuzen. In den 
meisten Fällen wird einfach durch den Fluss gebaggert, die Trübung 
durch aufgewirbeltes Material und durch Verschmutzungen von den 
Baumaschinen bedroht die flussabwärts liegenden Laichgründe von 
Lachsen und anderen gefährdeten Fischarten.»
Der Credit Suisse First Boston (CSFB) kommt zum jetzigen Zeitpunkt 
eine Schlüsselrolle zu. Als Financial Advisor berät CSFB Sakhalin 
Energy bei der Zusammenstellung des Finanzierungspaketes. Als 
Ergänzung zur Finanzierung durch öffentliche Finanzinstitute wie 
der Europäischen Entwicklungsbank wird CSFB in den nächsten Wochen 
versuchen, ein Konsortium von privaten Geschäftsbanken für eine 
Teilfinanzierung zu gewinnen. «Die Credit Suisse hat sich mit der 
Unterzeichnung der so genannten ‚Equator Principles’ darauf 
verpflichtet, bei Projektfinanzierungen auf die Schonung der Umwelt 
zu achten sowie Rechte und Lebensgrundlagen der betroffenen 
Bevölkerung zu respektieren. Ihre Rolle bei der Finanzierung der Öl-
und Gasförderung auf Sachalin zeigt, dass die Credit Suisse diese 
Prinzipien ungenügend umsetzt», sagt Andreas Missbach von der 
Erklärung von Bern.
Für weitere Informationen: 
Andreas Missbach, Erklärung von Bern, 079 478 91 94
Stefan Füglister, Greenpeace, 079 222 82 59
Hintergrundinformationen: www.evb.ch, dort finden Sie auch 
Pressebilder von der Walaktion auf dem Paradeplatz zum Download.

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