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Handelszeitung

Media Service: Heute in der HandelsZeitung vom Mittwoch, 12. April 2006: Themen siehe Lead unten.

Zürich (ots)

1.Post-Chef Ulrich Gygi warnt vor den Folgen
weiterer Liberalisierung. «Eine umfassende Grundversorgung zum 
Nulltarif ist nicht zu haben», warnt Post-Chef Ulrich Gygi im 
Interview mit der «HandelsZeitung». Interne Kalkulationen zeigten, 
dass die Grundversorgung nur durch ein Restmonopol finanzierbar sei, 
argumentiert er vor dem anstehenden Bundesratsentscheid über die 
weitere Postliberalisierung. Tatsache sei, die neuen Nebengeschäfte 
könnten die steigenden ungedeckten Kosten des Poststellennetzes 
nicht decken. Hinzu kommen weitere Aufwendungen: «Bei einer 
Monopol-Senkung auf 50 g wie in der EU erhöht sich die 
Mehrwertsteuerbelastung um 25 Mio Fr. je Jahr», führt Gygi aus. Ob 
sich dadurch die Porti verteuern, könne er noch nicht sagen. Neue 
Einnahmen wird die Post immerhin mit dem Netzzugang privater Pöstler 
generieren.
2. Swisscom CEO Schloter befürchtet "riesigen Imageschaden" Das 
politische Hin- und her um die Privatisierung der Swisscom ist 
schlecht fürs Geschäft: CEO Carsten Schloter warnt laut Unterlagen, 
die der «HandelsZeitung» vorliegen, vor einem «riesigen 
Imageschaden». Falls der Bund seine Mehrheit abgibt, was Schloter 
grundsätzlich begrüsst, «wird die traditionelle Verbundenheit, 
welche viele Kunden dazu bewegt, bei uns zu bleiben, langsam 
schwinden». Die offene Privatisierungs-Frage führe auch bei den 
Swisscom-Angestellten und den Investoren zu einer Unsicherheit. 
Belastend wirkt weiter die mögliche Busse der Wettbewerbskommission 
gegen die Swisscom.
3. Uhren-Steuer: Bern verlangt von China  eine Aussprache.
Der Streit um die neue Uhren-Steuer hat diplomatische Folgen: 
Laut Recherchen der «HandelsZeitung» hat Staatssekretär 
Jean-Daniel Gerber beim chinesischen Botschafter in Bern 
eine Aussprache mit den zuständigen Behörden in Peking 
verlangt. Ausserdem hat  Wirtschaftsminister Joseph Deiss in 
China auf oberster Ebene schriftlich gegen die ohne 
Ankündigung eingeführte Steuer auf Luxusuhren interveniert. 
«Deiss forderte in einem Brief, dass die Modalitäten der Steuer, 
die fast ausschliesslich die Schweizer Uhrenindustrie betrifft,  
nochmals überdacht werden», bestätigt   EVD-Sprecher 
Christophe Hans. (clu) 	Seite 3
4. Kampf gegen Bürokratie: Neue Initiativen und Vorstösse fordern 
jetzt rasch Erleichterungen für KMU. Kleine und mittelgrosse Firmen 
(KMU ) und ihre Interessenoranisationen auf nationaler und 
kantonaler Ebene verstärken ihren Kampf gegen die administrative 
Belastung der Unternehmen durch staatliche Gesetze und Verordnungen. 
Der Bundesrat solle endlich die Anliegen der KMU ernst nehmen, 
fordert Edi Engelberger, Präsident des Schweizerischen 
Gewerbeverbands (SGV). «Wir lassen uns nicht mehr nur mit Berichten 
zufriedenstellen», sagt FDP-Nationalrat Engelberger. Die neusten 
zwei Vorstösse, die er dieser Tage eingereicht hat, zielen auf eine 
Verstärkung der so genannten KMU-Tests des Bundes ab. Diese waren 
1999 eingeführt worden, damit die Bedürfnisse der KMU bereits 
während des Gesetzegebungsprozesses berücksichtigt werden könnten. 
Sie blieben jedoch wirkungslos, «ein Papiertiger», wie Engelberger 
kritisiert. Mit seinen Vorstössen macht der SGV-Präsident auch Druck 
auf den Bundesrat. Die Regierung solle den Aktionsplan zur 
administrativen Entlastung der KMU, die sie im Januar vorgestellt 
habe, möglichst rasch umsetzen. Engelberger: «Tempo ist angesagt, 
weil die Belastung der Schweizer Unternehmen um 1 Mrd Fr. jährlich 
gesenkt werden könnte, wenn nur schon die wichtigsten 100 Massnahmen 
realisiert würden.» Die Unzufriedenheit ist bei den KMU gross, weil 
die adminstrative Belastung in den vergangenen Jahren laufend 
zugenommen hat. Gemäss einer Untersuchung von KMU-next erhöhte sie 
sich in den vergangenen fünf Jahren bei 84% der Befragten (siehe 
Grafik). Dies korrespondiert mit den Ergebnissen einer Umfrage, die 
kürzlich im Kanton Basel-Stadt durchgeführt wurde. Danach stellt der 
staatlich angeordnete administrative Aufwand für 71% eine 
übermässige und finanzielle Belastung dar. Gemäss Erhebungen des 
Bundes belaufen sich die Gesamkosten der KMU für das Ausfüllen von 
Formularen auf rund 7 Mrd Fr. pro Jahr . Der Unmut der Unternehmen 
schlägt sich auch so genannten «KMU-Entlastungsinitiativen» nieder, 
die in verschiedenen Kantonen bereits realisiert oder noch unterwegs 
sind, so in Baselland, Aargau, Zürich und Baselstadt. «Weil der 
Vollzug der vom Bund erlassenen Gesetze und Verordnungen in den 
Kantonen erfolgt, bekommen wir die Folgen für die Unternehmen 
hautnah mit», erklärt Daniel Spinnler von der Wirtschaftskammer 
Baselland den Hintergrund. Beim Bund empfindet man die Offensive des 
Gewerbes nicht nur als Druck. Botschafter Eric Scheidegger, Leiter 
der Direktion Standortförderung im Seco: «Die Vorschläge zeigen, 
dass wir mit unserem Plan auf dem richtigen Weg sind.»
5.Der Industrieverband Swissmem fordert vom Staat massiv mehr 
Investitionen für die praxisorientierte Forschung. Forschungsleiter 
Peter Stössel ortet einen jährlichen Mittelbedarf von mindestens 150 
Mio Fr. und strebt damit eine Verdoppelung der heutigen Fördergelder 
an. Die Mittel sollen an die Innovationsagentur KTI fliessen, die 
dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie unterstellt ist und 
für Schweizer Industrie-KMU eine zentrale Rolle spielt. Swissmem 
reagiert auf die Forderung des staatlich subventionierten 
Nationalfonds, der für seine Grundlagenforschung ein um 47% höheres 
Budget verlangt.
6.Marcel Imhof Der Chef von Swiss Steel weckt Hoffnungen. «Wir gehen 
davon aus, dass der Höhepunkt im Stahlgeschäft noch nicht erreicht 
ist», sagt Swiss-Steel-CEO Marcel Imhof im Interview. Entsprechend 
zuversichtlich blickt er für sein Unternehmen in die Zukunft: «Beim 
rostfreien Stahl könnten wir in Europa bald schon die Nummer eins 
sein.» Im anhaltenden Konzentrationsprozess steht Swiss Steel laut 
Imhof «vor einem nächsten Schritt». Mehrheitsaktionär 
Schmolz+Bickenbach verhandelt mit Arcelor über eine Übernahme des 
französischen Stahlwerks Ugitech, das rund 1 Mrd Fr. pro Jahr 
umsetzt. «Diese Firma würde unsere Palette optimal ergänzen und 
komplettieren», sagt Imhof. Eine Absichtserklärung sei 
unterzeichnet, im Moment laufe aber noch die Due-Diligence-Prüfung.
7. Jelmoli-Konzern zieht es nach Russland
Gustav Stenbolt, der Chef des Handels- und 
Immobilienkonzerns Jelmoli, ist für 2006 zuversichtlich und 
erklärt im Interview mit der «HandelsZeitung», weshalb er in 
Russland investiert: «Wir sehen dort Erträge, die das Risiko 
mehr als kompensieren.» Seite 2
8. Kritik an Stiftungsidee Der Vorschlag von CVP-Ständerat Bruno 
Frick für eine Stiftung, welche zusätzliche Staatsanwälte für die 
Aufarbeitung hängiger Wirtschaftskriminalfälle bezahlen soll, löst 
kontroverse Reaktionen aus.
9. Widersprüchliche Angaben von Saurer und Laxey Der Verwaltungsrat 
von Saurer lässt die Kernaktionärin Laxey Partners offenbar ins 
Leere laufen. Laxey behauptet, ihrer Bitte um ein Treffen mit dem VR 
noch vor der GV vom 11. Mai 2006 sei nicht entsprochen worden.
Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor 
HandelsZeitung, Zürich.

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