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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung Mittwoch, 8. August 2007

Zürich (ots)

Ausländische Hilfswerke verschärfen Jagd auf Schweizer Spender
Nicht nur bei Firmenkäufen auch im Kampf um Spendengelder erhalten 
die Schweizer Konkurrenz aus dem Ausland. Die neusten Akteure im 
umkämpften Schweizer Spendenmarkt heissen Save-the-Children, Plan 
International, Care International und Medair. Alle sind daran, 
hierzulande stark zu expandieren, wie sie Recherchen der 
«Handelszeitung» bestätigen. Save-the-Children und Plan 
International haben bereits in Zürich Filialen eröffnet und wollen 
in diesem ersten Geschäftsjahr Spenden von über 5 Mio Fr. 
generieren. Sie fokussieren wie das internationale Megahilfswerk 
World Vision auf umstrittene Kinderpatenschaften und gewinnen im 
Gegensatz zu den etablierten Schweizer Hilfswerken deutlich an 
Einzelspendern.
Swiss-Verwaltungsrat Walter Bosch: «Verheerend für die Wirtschaft»
Swiss-Verwaltungsrat Walter Bosch ist über die Initiative zur 
Plafonierung der Flugbewegungen am Zürcher Flughafen derart empört, 
dass er einen positiven Volksentscheid zur Initiative nicht umsetzen 
würde. «Wenn der Bundesrat einigermassen gut beraten ist, setzt er 
sich über einen allfälligen Ja-Entscheid hinweg.» Denn die 
Auswirkungen bei einem Ja «wären für die Schweizer Volkswirtschaft 
weit verheerender, als man es sich heute vorstellen kann». Bosch 
droht im Interview mit der «Handelszeitung»: Die Lufthansa dürfte 
nicht mehr in den Zürcher Markt investieren, wenn sich die 
Rahmenbedingungen für den Flughafen verschlechtern. Den heutigen 
Swiss-Grossaktionär Lufthansa lobt Bosch: «Im Gegensatz zu früher 
haben wir einen Aktionär, der interessiert ist am Schicksal der 
Swiss und der etwas versteht vom Geschäft.» Bosch ist über­zeugt, 
dass eine unabhängige Swiss ohne Lufthansa wirtschaftlich 
erfolgreich gewesen wäre. Aber dazu habe «der Mut und auch der 
Stolz» des damaligen Bundesrates gefehlt.
VZ-CEO Matthias Reinhart: „Ich bin entschlossen, meinen Anteil zu 
halten“
CEO und VR-Präsident des Vermögenszentrums Matthias Reinhart hat 
seine Mehrheitsbeteiligung abgesichert. „Ich bin entschlossen, 
meinen Anteil zu halten“, sagt Reinhart im Interview. Die Expansion 
ins Ausland will er langsam vorantreiben: „Zuerst wird Deutschland 
gefestigt“. In anderen Nachbarländern der Schweiz sieht er ebenfalls 
Potenzial. „Mittelfristig wollen wir dies irgendwann anpacken“. In 
den nächsten Jahren sollen die Erträge organisch jährlich rund 20% 
wachsen. „Von diesem mittelfristigen Ziel werden wir auch 2007 nicht 
gross abweichen“. Neben dem organischen Wachstum kämen derzeit nur 
kleinere Übernahmen in Frage.
Schlechtes Zeugnis für Finanzdienstleister
Ein neuer, der Handelszeitung exklusiv vorliegender Beratungstest 
der zehn Schweizer Finanzdienstleister kommt zu dem ernüchternden 
Ergebnis, dass "die getesteten Unternehmen die Anforderungen an eine 
umfassende Beratung, insbesondere im Hinblick auf die notwendige 
Detailtiefe der angebotenen Produkte, nicht erfüllen konnten." Die 
Analyse der Testpersonen fiel bei der Migrosbank und den beiden 
Grossbanken sehr schlecht aus, während PostFinance, Zürcher 
Kantonalbank und Zürich Versicherung hier am besten abgeschnitten 
haben. Was die Qualität des angebotenen Lösungskonzeptes angeht, 
haben alle zehn Institute besorgniserregende Bewertungen erhalten.
Jelmoli will in China und Russland investieren
Jelmoli-Verwaltungspräsident Walter Fust erklärt im Interview die 
neue Strategie der Investmentgesellschaft Jelmoli. „In den EU- 
Ländern werden wir in Titel investieren, in den Bric-Staaten 
(Indien, Brasilien, Russland und China) in erfolgreiche Funds. Dabei 
will Fust in Branchen wie Chemie, Banken und Versicherungen 
investieren. „Auf keinen Fall“ werde die neue Firma mit der 
Gesellschaft ENR Russia des Jelmoli-Hauptaktionärs von Opels 
fusionieren. „Die zukünftige Firma muss unabhängig sein.“ Walter 
Fust hält zwar eine Einheitsaktie für gerechter, sei aber für die 
neue Investmentgesellschaft nicht geplant.
BB Medtech: Nobel Biocare muss besser mit Behörden kooperieren
„Den Kampf mit einer Zulassungsbehörde kann man nicht gewinnen, 
selbst wenn man Recht hat. Da muss man zu Zugeständnissen bereit 
sein“, sagt Heino von Prondzynski, Vizepräsident des 
Verwaltungsrates der Beteiligungsgesellschaft BB Medtech, gegenüber 
der „Handelszeitung“. Diese hat rund 35% ihres Portfolios in die 
Titel des Dentalimplantateherstellers investiert. Von Prondzynski 
hofft deshalb, dass sich der neue CEO von Nobel Biocare, Domenico 
Scala, geschickter im Umgang mit den Behörden verhalten wird als 
seine Nachfolgerin Heliane Canepa. Auch beim Laborausrüster Tecan 
will BB Medtech als grösste Investorin am Ball bleiben. „Wir halten 
an der Kritik an Tecan-Präsident Mike Baronian fest“, bekräftigt von 
Prondzynski. Weil Tecan aber „eine Perle mit erheblichem Potenzial“ 
sei, verzichte man momentan auf weitere Aktionen. „Treten in Zukunft 
aber Ereignisse ein, die aus unserer Sicht als grosser Investor 
negativ sind, würde beispielsweise die Einberufung einer 
ausserordentlichen Generalversammlung möglich sein“, sagt der BB- 
Medtech-Vizepräsident.
Nähere Auskunft erteilt Ihnen: Martin Spieler, Chefredaktor 
Handelszeitung

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