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Kindernothilfe e.V.

Zum Weltkindertag am 20. September
Uganda: 7.500 Ex-Kindersoldaten suchen ein Zuhause
Kindernothilfe: Endlich UN-Zusatzprotokoll einhalten

Duisburg/Wien/Aarau (ots)

Anlässlich des Weltkindertages am 20.
September fordert die Kindernothilfe die strikte Einhaltung des 2002
in Kraft getretenen Zusatzprotokolls zu Artikel 38 der
UN-Kinderrechtskonvention ("Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz vor
kriegerischer Gewalt"). Das Zusatzprotokoll verbietet Kriegsparteien
den Einsatz von unter 18-Jährigen. In den Bürgerkriegen in Sri Lanka
und im Norden Ugandas werden Kinder und Jugendliche aber immer noch
als Kindersoldaten missbraucht. Die seelischen und körperlichen
Verletzungen dieser Mädchen und Jungen machen die Rückkehr in ein
normales Leben extrem schwierig.
In Uganda stehen die Friedensgespräche zwischen der ugandischen
Regierung und den Rebellen der Lord's Resistance Army (LRA) kurz vor
einem Abschluss. Die Kindernothilfe erwartet in den nächsten Tagen
die Rückkehr von 1.500 ehemaligen Kindersoldaten in ihre
Heimatdörfer. In den kommenden Monaten wird diese Zahl auf etwa 7.500
anwachsen. Derzeit ist aber noch völlig unklar, wo diese Kinder
untergebracht werden. In ihre Familien können sie häufig nicht
zurückkehren, da die Eltern als Vertriebene in Lagern leben oder tot
sind. Häufig ist ihnen aber auch die Rückkehr versperrt, weil sie für
die Rebellenarmee im eigenen Familienkreis oder im Heimatdorf morden
mussten. Noch gibt es keine Programme für diese traumatisierten und
extrem gewaltbereiten Mädchen und Jungen. Die Kindernothilfe wird die
Programmarbeit in dieser Region ausbauen, um ehemalige Kindersoldaten
und Kriegswaisen aufzufangen. Mit beruflicher Ausbildung und
psychologischer Betreuung wird sie bei einem kleinen Teil dieser
Rückkehrer zu einer neuen Lebensperspektive beitragen.
In Sri Lanka sind 150.000 Menschen auf der Flucht vor dem
Bürgerkrieg im Norden und Osten des Landes. Vor allem für Kleinkinder
ist die Situation lebensbedrohlich, da viele Familien völlig
abgeschnitten zwischen den tamilischen Rebellen der Tamil Tigers of
Eelam (LTTE) und der Regierungsarmee auf Hilfe hoffen. Aufgrund der
unüberschaubaren Sicherheitslage im Nordosten Sri Lankas dringen
derzeit nur wenige Hilfsorganisationen in die Dörfer vor. Die
Kindernothilfe versorgt die Menschen mit Nahrungsmitteln und frischem
Wasser. Erschwert wird die Belieferung der Dörfer durch
Fahrzeugkontrollen, die die Regierungstruppen aus Sorge vor
Waffenschmuggel durchgeführt. Die Entwurzelung tausender Familien
führt zu einer vermehrten Zwangsrekrutierungspraxis von Kindern und
Jugendlichen auf allen Seiten, fürchtet die Kindernothilfe. Die
Organisation ist seit über 30 Jahren mit Hilfsprogrammen im
tamilischen Nordosten präsent.
Mehr Informationen zum Thema "Kinder im Krieg" und
Zusatzprotokoll: http://www.knh.de/Kindersoldaten.html

Pressekontakt:

Sascha Decker (Pressesprecher) +49 (163) 234 43 54

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