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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch: 10. Oktober 2007: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

Kempinski will in der Schweiz expandieren
Reto Wittwer, CEO der Luxushotelbetreibergesellschaft Kempinski, hat 
in der Schweiz Grosses vor. "Wir führen Gespräche. Es geht um Hotels 
in der Innerschweiz, in Bern und in Lausanne, also um eine 
Package-Lösung", sagt er im Interview mit der "Handelszeitung". Dass 
es sich dabei nur um die luxemburgische Rosebud Hotels Holding SA 
handeln kann, zu deren Portfolio die Bürgenstock Hotels, das «Royal 
Savoy» in Lausanne, der «Schweizerhof» in Bern und das «Atlantis» in 
Zürich gehören, dementiert Wittwer nicht. "Die Details sind nicht 
spruchreif, lassen Sie sich überraschen." Im Fall von Zürich schwebt 
ihm ein Standort ähnlich wie jenem des "Baur au lac", "Widder", 
"Savoy" oder "Dolder" vor. Von letzterem ist der Kempinsk-CEO 
besonders begeistert. Wittwer: "Das "Dolder" - ein Aushängeschild der
Schweizer Hotellerie - wäre mit seiner grossen Vergangenheit unsere 
Traumdestination in Zürich. Ich kenne aber die persönlichen 
Ambitionen von «Dolder»-Besitzer und Financier Urs E. Schwarzenbach 
nicht."
Trotz Turbulenzen mehr Börsengänge
Die Turbulenzen an den Aktienmärkten scheinen die IPO-Stimmung nicht 
zu trüben. Im Jahr 2007 sind über zehn Börsengänge zu erwarten, womit
die Anzahl des Vorjahrs (neun IPO) übertroffen werden dürfte. Bis 
Ende Dezember wollen der Generalunternehmer Karl Steiner und die 
Beteiligungsgesellschaft HBM Bioventures den Gang aufs Börsenparkett 
wagen. Und bereits stehen erste Kandidaten für 2008 fest - allen 
voran im Biotechnologiesektor: Die Zuger Firma Amvac will im 1. 
Quartal 2008 an die Schweizer Börse (SWX). Als heisser Kandidat gilt 
auch das Baselbieter Unternehmen Nitec. Und im November 2007 will das
italienische Biotechunternehmen Molmed entscheiden, ob es sich an der
SWX kotieren lassen wird.
Grossinvestor Ronny Pecik will unabhängige OC Oerlikon
Der Technologiekonzern OC Oerlikon soll mit dem Industriezulieferer 
Sulzer oder mit dem Elektroisolationsspezialisten Von Roll 
zusammengehen, wird an der Börse spekuliert. Doch Ronny Pecik, Chef 
der Wiener Beteiligungsfirma und Oerlikon-Hauptaktionärin Victory, 
winkt ab. «Ein Verkauf an Von Roll ist für Victory nicht 
vorstellbar», sagt der Investor im Gespräch mit der «Handelszeitung».
Von Roll erziele einem Jahresumsatz von 530 Mio Fr. und einem 
Betriebsgewinn von 27 Mio Fr. «Oerlikon dagegen wird 2007 über 5 Mrd 
Fr. umsetzen», erläutert Pecik. «Ich weiss nicht, wie das 
funktionieren soll.» Auch die Idee, Teile von Oerlikon an Von Roll zu
veräussern, wie dies die Finanzgemeinde spekuliert, lehnt Pecik ab. 
Kein Thema ist auch ein Zusammengehen mit Sulzer. «Dieser Schritt war
früher eine Option», bestätigt Pecik. Heute hingegen sehe man dafür 
keine geeignete Grundlage mehr. Victory war bis Ende August gemeinsam
mit Renova, der Beteiligungsfirma des russischen Industriellen Viktor
Vekselberg, an Sulzer beteiligt, ist dann aber ausgestiegen.
Sonova-Chef Valentin Chapero: Rücktritt in drei Jahren
"In etwa drei Jahren wird die operative Zeit bei Sonova für mich 
vorbei sein", sagt CEO Valentin Chapero. Er werde seinen 
Arbeitsvertrag, der noch bis 2010 läuft, nicht verlängern, dem 
Hörgeräteunternehmen aber weiter erhalten bleiben. Eine der 
Möglichkeiten sei es, dann den amtierenden Verwaltungsratspräsidenten
Andy Rihs abzulösen. Noch hat Chapero mit Sonova (Ex-Phonak) viel 
vor. So will er in China eigene Verkaufsshops eröffnen. "Das 
Potenzial ist so gross, dass wir nichts falsch machen können", sagt 
Chapero. In Belgien und Österreich betreibt Sonova bereits eigene 
Hörgeräte-Verkaufsketten. Und sogar eine zweite Offerte für den 
dänischen Konkurrenten GN Resound erscheint wieder möglich. Grund 
dafür ist ein aktueller Entscheid des deutschen Bundesgerichtshofs; 
dieser besagt, dass zentrale Entscheide der Kartellbehörde auch nach 
dem Abbruch einer Akquisition noch geprüft werden können. Das Verbot 
der Übernahme von GN Resound durch Sonova stellt einen solchen 
wichtigen Entscheid dar.
Precious Woods will in Afrika weiter expandieren.
"Der Kongo bietet riesiges Potenzial", sagt CEO Andreas Heusler im 
Interview mit der "Handelszeitung". Werden die Konzessionen im Kongo 
wie geplant durchgeführt, soll die Beteiligung an der Firma 
Nordsüdtimer deutlich aufgestockt werden. "Auch eine 
Mehrheitsbeteiligung ist möglich", so Heusler. Für 2007 peilt das 
nachhaltige Forstwirtschaftsunternehmen einen Gewinn von 7,5 Mio 
Dollar an. «Es ist aber durchaus möglich, dass das Ergebnis über 
unseren Erwartungen liegt», so der CEO. Der Ertrag über rund 11 Mio 
Dollar aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten im Jahr 2006 war eine 
einmalige Akkummulation. Künftig rechnet der CEO jährlich mit rund 2 
Mio Dollar aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten.
Rieter-CEO hält an Automotive-Division fest
Trotz der Schwierigkeiten der Autozulieferer-Sparte am wichtigen 
Produktionsstandort Grossbritannien hält Hartmut Reuter, CEO des 
Autozulieferer- und Textilmaschinenherstellers Rieter, am Geschäft 
fest. "Es ist müssig, über einen Verkauf der Automotive-Sparte zu 
diskutieren", sagt Reuter im Interview mit der "Handelszeitung". Im 
Gegenteil: Die Autozulieferer-Sparte soll neue, margenträchtige 
Nischen erschliessen. Daneben soll die Autozulieferer-Sparte 
akquirieren. "Wir konzentrieren uns auf ergänzende Produkte mit der 
Kompetenz im Bereich Akustik und Hitzemanagement sowie angrenzende 
Gebiete", sagt Reuter. Trotz des Aktienrückkaufprogramms über 150 Mio
Fr. sei der Konzern finanziell noch immer stabil. "Wir können 
grössere Akquisitionen finanzieren", so Reuter, aber "nicht in 
Milliardenhöhe". Die Restrukturierung des Grossbritannien-Geschäfts 
wird bis Ende Jahr mit 15 Mio Fr. zu Buche schlagen.
Thalia führt die Hitliste der Schweizer Buchhändler an.
Die Thalia Gruppe hat sich still und leise durch Zukäufe und 
Neugründungen zur grössten Buchhändlerin der Schweiz 
emporgeschwungen. "Wir gehen davon aus, dass wir in der 
Deutschschweiz die Nummer eins sind", sagt Hanspeter Büchler, CEO von
Thalia Schweiz. Zur Gruppe gehören auch die Buchhandlungen 
Stauffacher, Meissner und Zap. In Zukunft will Thalia durch weitere 
Akquisitionen und durch Neueröffnungen wachsen. Nach der Aufhebung 
der Buchpreisbindung hat Thalia bei der Rabattschlacht nicht 
mitgemacht und sich an die Empfehlungen der Verlage gehalten. Davon 
hat sie profitiert. "Dank unserer Strategie mussten wir bisher keine 
Preiserhöhungen vornehmen, um Rabatte auf Bestsellern wieder 
einzuspielen," erklärt Büchler.
Medisize: Umsatz in fünf Jahren auf 500 Millionen Franken 
verdoppeln
Das erst im Sommer 2006 von der Industriegruppe Gurit abgespaltene 
Medtechunternehmen Medisize verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. 
Damit soll die kritische Grösse erreicht werden, die zum Überleben 
als eigenständige Firma notwendig ist. "Bis in fünf Jahren wäre ein 
Umsatz von 500 Mio Fr. realistisch", sagt Medisize-Finanzchef Hans 
Grüter im Interview mit der "Handelszeitung". Für externe Zukäufe 
"könnten wir weitere Schulden in Höhe von 100 bis 120 Mio Fr. gut 
verkraften", sagt Grüter weiter. Indirekt kündigt er auch eine 
baldige Lösung für das kriselnde Segment der Beatmungsgeräte an: "Wir
stehen nicht unter Zeitdruck, weil es kein Verlustgeschäft ist. Ich 
bin aber ein Sportler. Und Sportler machen gerne vorwärts."
Die Firmen bauen 2008 die Zahl der Einstiegsjobs für 
Hochschulabsolventen in der Schweiz deutlich aus
Hochschulabsolventen sind derzeit heiss begehrte Arbeitskräfte. Wie 
eine Umfrage der «Handelszeitung» bei 30 bekannten Grossunternehmen 
und KMU ergab, will mehr als die Hälfte derjenigen die spezifische 
Einstiegsstellen für Hochschulabgänger anbieten, diese 2008 ausbauen.
ABB erhöht das Angebot in der Schweiz um 20 auf 100 Stellen. Swiss Re
schreibt für sein Graduate Programme 2008 in der Schweiz 45 Stellen 
aus, verglichen mit 15 im laufenden Jahr. Erweitert werden die 
Jobangebote nächstes Geschäftsjahr in der Schweiz auch bei der 
Grossbank Credit Suisse, Baloise, Lindt&Sprüngli, Lonza, Swiss Life, 
IBM, McKinsey, KPMG und Adecco.
Der Schweizer Post drohen im EU-Geschäft Millioneneinbussen
Das Ende der Briefmonopole in der EU gefährdet das fast 1 Mrd Fr. 
schwere Geschäft der Schweizer Post in der EU. Der Verband der 
Schweizer Privatpostfirmen KEP&Mail warnt schon lange davor, dass 
Länder mit geöffneten Postmärkten Druck auf die Schweiz machen 
werden, weil sie im Ausland Rosinen picke, ohne den Heimmarkt zu 
öffnen. Jetzt hat die Warnung eine gesetzliche Grundlage: Seit Anfang
Monat ist bekannt, dass die EU Rosinenpickerei jenen Mitgliedsstaaten
verbieten will, die ihr Monopol bis nicht 2011 aufheben. KEP&Mail 
rechnet mit erheblichen Umsatzeinbussen für die Schweizer Post in der
EU und sogar Sanktionen. Postregulator Martin Kaiser befürchtet 
grosse wirtschaftliche Folgen unter anderem weil der Schweizer Post 
Geschäftslizenzen verweigert werden könnten.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.
www.handelszeitung.ch

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