Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 19. Dezember 2007
Zürich (ots)
Kleinaktionär möchte Valora verkaufen, Grossinvestor nicht. Valora-Verwaltungsratskandidat Markus Fiechter und CEO der Jacobs Holding erklärt seine Pläne im Interview: "Wir wollen Valora nicht verkaufen. Es braucht ein bis drei Jahre bis die Firma dort ist, wo sie stehen sollte. Wir glauben, dass wir die Ebitrendite von 0,4 auf 4% steigern können.» Jede Schlüsselposition auch diejenige von CEO Peter Wüst müsse im Verwaltungsrat bald diskutiert werden. Im Gegensatz zu Adriano Agostis Wunschkandidat Fiechter möchten Kleinaktionäre wie Franz Gyger Valora möglichst bald an die französische Hachette verkaufen. Gyger: «Das ist operativ die beste Lösung für alle.»
Schweizerhall: Generika-Ziele müssen nach unten revidiert werden Die harten Bandagen, mit denen die Marktführer Mepha und Sandoz im Schweizer Generikamarkt auftreten, machen der Spezialgenerika- und Pharmaholding Schweizerhall zu schaffen. "Das Ziel, durch die Aufnahme des Direktvertriebs unserer Produkte in der Schweiz die Nummer drei im Generikamarkt zu werden, muss als zu hoch betrachtet werden", sagt VR-Präsident Luzi A. von Bidder. Im 1. Quartal will Schweizerhall über die nach unten revidierten Projekte orientieren. "Unterschätzt haben wir vor allem aber auch die Abhängigkeit der Apotheker von Ärzten und Grossisten. Auch die jüngste Generika-Preissenkungsrunde von Bundesrat Pascal Couchepin vom November haben wir nicht erwartet", nennt von Bidder weiter Gründe. Die Schweizerhall-Generikatochter Cimex startete im November 2006 mit dem Direktvertrieb ihrer Produkte in der Schweiz.
Wolfgang Renner, CEO Cytos: "Pharma kann uns Auftrag erteilen" Bis jetzt hat das Zürcher Biotechunternehmen Cytos über 1000 Studienteilnehmer behandelt und dabei keine Sicherheitsprobleme verzeichnet. Zudem zeigen drei potenzielle Impfstoffe erste Wirksamkeiten. "Dies stimmt uns zuversichtlich, unsere Technologieplattform auch für Projekte von aussen zu öffnen", sagt Cytos-Chef Wolfgang Renner im Interview mit der "Handelszeitung". Konkret bedeutet dies: "Wenn ein Pharmaunternehmen einen Impfstoff gegen eine bestimmte Krankheit wünscht, kann sie uns den Auftrag erteilen, diesen zu entwickeln", so Renner. Mit dieser Art von Kollaboration will Cytos in Zukunft zusätzlichen Wert generieren.
Panalpina plant Grossübernahmen Für Panalpina-CEO Monika Ribar standen in diesem turbulenten Jahr Übernahmen trotz voller Kasse nicht im Vordergrund. Doch im 2008 seien Käufe für sie prioritär. "Wenn sich etwas ergibt, dann liegen auch Käufe in dreistelliger Millionenhöhe drin", sagt sie im Interview mit der "Handelszeitung". Die mittelfristige Margen- und Grossprofit-Guidance will Ribar revidieren und erst mit der Bilanz im nächsten Frühjahr bekannt geben.
Gebot von Applied und Tokyo für SEZ ist "vorstellbar" «Es ist möglich, dass sich der Halbleiterkonzern Applied Materials, der unser Geschäft schon sehr lange kennt, meldet», bestätigt Kurt Lackenbucher, COO des Halbleiterausrüsters SEZ im Gespräch mit der "Handelszeitung". Ebenso vorstellbar sei eine Gegenofferte von Tokyo Electron. «Grundsätzlich in Frage käme auch unser Mitbewerber Dainippon Screen, wobei ich hier ein grosses Fragezeichen mache», erklärt Lackenbucher. Die Überlappungen seien einfach zu gross. SEZ erhielt vor gut einer Woche ein Kaufangebot des US-Halbleiterausrüsters Lam Research. Das Unternehmen bietet 38 Fr. pro SEZ-Aktie in bar. Der Übernahmeprospekt wird voraussichtlich am 8. Januar 2008 veröffentlicht.
Fred Kindle wird Unternehmer des Jahres 2007 Mit 71 Punkten haben sich die Schweizer Wirtschaftsjournalisten in der «Handelszeitung»-Wahl zum Unternehmens des Jahres 2007 klar für Fred Kindle ausgesprochen. Es freue ihn, dass mit ihm ein CEO zum Unternehmer des Jahres 2007 gewählt wurde, erklärt der ABB-Chef gegenüber der «Handelszeitung». «Wenn ein Manager seine Aufgabe richtig machen will, muss er automatisch unternehmerisch handeln.» Für eine Firma genüge es nicht, dass sie nur gute Resultate erziele. Ein gutes Unternehmen müsse auch attraktive Arbeitsplätze bieten und «in Sachen Ethik und Moral ein Vorbild sein». Mit acht Stimmen hinter Fred Kindle folgt auf dem 2. Rang der Unternehmer und SVP-Nationalrat Peter Spuhler. Der Chef von Stadler Rail gilt als klassischer Selfmade-Unternehmer, der aus einem kleinen Gewerbebetrieb aus dem Kanton Thurgau einen international tätigen Schienenfahrzeugkonzern geschaffen hat. Überraschend auf Rang 3 platzierte sich mit 51 Punkten Bertrand Piccard von Solarimpulse. Damit wird der Innovationswille des Westschweizers geehrt. «Es ist ermutigend, dass erneuerbare Energieprojekte und Pionierleistungen in der Energieeffizienz von Wirtschaftsjournalisten anerkannt werden», freut er sich im Interview mit der "Handelszeitung".
Flugpionier Bertrand Piccard fürchtet Ausschluss der Schweiz Für den Flugpionier Bertrand Piccard, der bei der Wahl zum Unternehmer des Jahres 2007 überraschend auf Platz drei gelangte, ist seine Wahl symbolisch für das Umdenken bezüglich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz in der Wirtschaft. Der Präsident des Solarflugprojekts Solarimpulse sagt im Interview mit der "Handelszeitung": "Selbst wenn uns Klimawandel und Umweltverschmutzung egal sind, müssen wir allein aus ökonomischen Gründen erneuerbare Energie und Energieeffizienz fördern." Doch: "Wenn die Schweiz bei diesem Trend keine Führungsrolle übernimmt wie Deutschland, dann werden wir von vielen Märkten ausgeschlossen." Der Rückstand sei darauf zurück zuführen, dass die Schweizer Regierung bisher keine klaren Regulierungen und Anreize punkto Treibhausgasemissionen und Alternativenergien setzte.
Das sind die Top-Aktien 2008 Aktienanleger können auch im nächsten Jahr profitieren. Denn «die Börsenbewertungen sind attraktiv», resümiert Alois Bischofberger. Der Chefökonom der Credit Suisse ist zuversichtlich, dass 2008 lediglich eine konjunkturelle Wachstumsverlangsamung, aber keine Reszession oder Stagnation einsetzt. Die Zuversicht des Ökonomen fusst vor allem auf dem intakten wirtschaftlichen Umfeld. Dies veranlasst auch fünf von der «Handelzeitung» befragte Investmentstrategen zu einem positiven Ausblick: «Zum Jahresende 2008 erwarten wir den Swiss Market Index (SMI) bei 10000 Punkte», schätzt Roger M. Kunz, von Clariden Leu. Auch Christian Gattiker-Ericsson von Julius Bär und Alfred Roelli von Pictet rechnen damit, dass der SMI die 10000-Marke zumindest ankratzt. Nur Thomas Steinemann von Vontobel und Sven Bucher von der ZKB sind etwas zurückhaltender mit ihren Prognosen. Die meisten Experten bevorzugen Roche, ABB und Adecco. Die Finanzredaktion der «Handelszeitung» favorisiert unter anderem Nobel Biocare, Quadrant und Kudelski.
Thomas Matter wird Verwaltungsrat in Gaydouls Familienholding Nach dem Verkauf seiner Discountkette an Migros holt Denner-Chef Philippe Gaydoul den Swissfirst-Gründer Thomas Matter in den Verwaltungsrat seiner Familienholdings. "Ich habe Thomas Matter angefragt, weil ich seine hohe Kompetenz als Investor und Bankkaufmann sowie seine Unabhängigkeit schätze", bestätigt Denner-Chef Philippe Gaydoul Recherchen der "Handelszeitung". "Anders als die meisten Bankiers muss Matter seit seinem Ausscheiden bei der Swissfirst auf keine fremden Interessen Rücksicht nehmen, sondern kann unabhängig agieren. Darüber hinaus ist er für mich und meine Mutter eine Vertrauensperson und ein Freund", präzisiert Gaydoul. Seit dem Verkauf von Denner an Migros ist die Rast Holding ebenso wie die Gaydoul Holding das Vehikel, in dem die verbliebenen Beteiligungen von Denner-Chef Philippe Gaydoul und seiner Mutter Denise Gaydoul-Schweri eingebracht sind. Gleichzeitig mit der Wahl von Thomas Matter in die Rast Holding sind ein Sohn und eine Tochter von Denner-Gründer Karl Schweri aus dem Verwaltungsrat der Beteiligungsgesellschaft ausgeschieden. Nicht mehr im VR sind nämlich neu Eliane Borzatta-Schweri und René Schweri. Deren Unterschriftsberechtigung für die Rast Holding wurde aufgehoben.
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Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Tel. 043 444 59 00