Media Service: Vorabmeldung aus der Handelszeitung vom Mittwoch, 6. Februar 2008
Zürich (ots)
Finanzkrise: "Es wird sicher weitere Abschreiber bei der UBS geben" "Es wird bei der UBS sicher weitere Abschreibungen geben, in welcher Höhe lässt sich derzeit aber nicht abschätzen", sagt Sacha Holderegger, Analyst bei Clariden Leu, der "Handelszeitung". Der US-Broker Morgan Stanley erwartet, dass im schlimmsten Fall für 2008 nochmals Abschreiber in der Höhe von 11 Mrd Fr. nötig sein werden. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 27. Februar 2008 stimmen die Aktionäre über die von der Anlagestiftung Ethos geforderte Sonderprüfung ab. Damit Ethos-Direktor Dominique Biedermann mit seinem Antrag durchkommt, braucht er mindestens 50% der Stimmen. "Das wird ziemlich schwierig", sagt Biedermann. Wird der Antrag abgelehnt, beschreite Ethos aber «sehr wahrscheinlich» den rechtlichen Weg. «Dafür ist 1% des Aktienkapitals erforderlich und diese Unterstützung haben wir», so Biedermann.
Ascom-CEO: «Neuer Grossinvestor soll in den VR» Der CEO des Telekomzulieferers führt zusammen mit dem Ascom-VR «intensive Gespräche» mit Gross¬investoren. Das bestätigt Cadonau im Interview mit der "Handelszeitung". Ziel: Die Platzierung des 25%-Aktienpakets, das noch immer in Besitz der Zürcher Kantonalbank ist und veräussert werden soll. "Es ist unser Ziel, die 25%-Beteiligung so zu platzieren, dass wir einen Investor erhalten, der uns auf unserem Weg aktiv begleitet und unsere Strategie voll und ganz mitträgt", erklärt Cadonau. Zudem würde er es gerne sehen, wenn die wichtigste Aktionärsgruppe Einsitzim Ascom-VR nehme, kritisch hinterfrage und so als zusätzlicher Sparringpartner fungiere. Cadonau möchte bis spätestens Mitte April, wenn die Ascom-GV stattfindet, eine Lösung präsentieren. Seit vergangener Woche kursieren Gerüchte über Ver¬änderungen im Ascom-Aktionariat. Das hat dem Titel kräftig Auftrieb verschafft: Ascom legten in den vergangenen fünf Börsentagen über 20% auf zuletzt gut 12 Fr. zu.
Chemiebranche: China hat Appetit auf Ciba, Clariant & Co. «Wir ermuntern die chinesischen Unternehmen schon seit 1999, im Westen nach Akquisitionsobjekten Ausschau zu halten, auch im Chemie- und Pharmabereich», sagt der ranghohe chinesische Regierungsvertreter Cheng Siwei im Gespräch mit der «Handelszeitung». «Für chinesische Chemiekonzerne sind vor allem amerikanische und europäische Spezialchemieunternehmen interessant», präzisiert der stellvertretende Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des chinesischen Nationalen Volkskongresses. Analysten rechnen damit, dass deshalb auch die Aktivitäten von Ciba und Clariant vermehrt in den Fokus chinesischer Chemiekonzerne wie Chem China oder Sinochem kommen könnten. Europäische Spezialchemiefirmen wie Rhodia, Akzo Nobel oder BASF sehen dies aber als Chance für "freundliche" Transaktionen. Auch Arnd Wagner, Sprecher von Clariant, meint: "In der Spezialchemiebranche finden momentan weltweit zahlreiche kleinere Transaktionen statt. Wir haben bemerkt, dass dabei zunehmend auch chinesische Chemieunternehmen involviert sind. Darin sehen wir eine Chance der partnerschaftlichen Zusammenarbeit, keinesfalls eine Bedrohung".
Carolina Müller-Möhl: "Wir haben unseren Risikoappetit reduziert" Erstmals sprechen die Präsidentin der Müller-Möhl Group und deren CEO, Beat Näf, über ihre künftige Strategie und die Repositionierung der Familienholding. Nach der Reduktion der DKSH-Beteiligung hält die Gruppe, die über ein Vermögen zwischen 600 und 700 Mio. Fr. verfügt, keine grossen Einzelinvestments mehr. Das bestätigt Müller-Möhl im Interview mit der "Handelszeitung". Insbesondere hält die Gruppe keine grossen Aktienpakete mehr wie früher jenes der Ascom. "Wir haben unsere Anlagestrategie nach einer Restrukturierungs- und Repositionierungsphase verfeinert", erklärt Carolina Müller-Möhl, die auch den VR von Nestlé und der Kühne&Nagel Holding angehört. "Wir haben unseren Risikoappetit deutlich reduziert." Künftig will die Müller-Möhl Group auch in China und Indien sowie im Bereich Mikrofinanz investieren. Schon heute sei die Gruppe im Bereich Mikroversicherung über eine Start-up-Firma in Lateinamerika engagiert.
Grossinvestoren steigen bei Panalpina ein Seit Panalpina unter Kartellverdacht steht, haben Grossinvestoren fast 20% der Aktien gekauft. Laut Patrik Ducrey von der Wettbewerbskommission (Weko) wird die Wettbewerbsuntersuchung länger über Panalpina lasten: «Vor Ende 2008 ist nicht mit einem Abschluss zu rechnen.» Inzwischen werden Zweifel an der Grundlage der internationalen Grossuntersuchung laut. Der Auslöser, der den Logistikfirmen nicht bekannt ist, könnten die Preisempfehlungen des Branchenverbands Spedlogswiss sein, die hie und veröffentlicht würden, aber absolut nicht bindend seien, sagt Panalpina-Sprecher Martin Spohn. «Möglicherweise betrachtet die Weko alleine die Tatsache einer Mitgliedschaft in einem solchen Verband als kritisch, was unserer Ansicht nach allerdings unverständlich ist», sagt er. Wie hart die Weko auf schriftliche Preisempfehlungen von Verbänden reagieren kann, ist seit den Warnungen an die Adresse des Cafetier- und des Fahrlehrerverbands bekannt.
Das iPhone führt zum Höhenflug Das kleine Unternehmen Isa-Grund GmbH verkauft über www.next-sim.ch Sim-Adapter, mit denen iPhones auch mit den Schweizer Netzbetreibern Swisscom, Orange oder Sunrise betrieben werden können. Die Nachfrage ist riesig: Innerhalb von 24 Stunden gingen weit über 2000 Bestellungen ein. Zu viel, für den Kleinstbetrieb. Er musste seine Türen vor einigen Tagen schliessen. Um erst einmal all die Bestellungen abzuarbeiten. «Inzwischen haben wir bereits über 3500 Sim-Karten für iPhones ausgeliefert», sagt Firmen-Gründer und Geschäftsführer Carsten Grund. Das Interesse sei unvermindert gross. «Wir haben sehr viele Anfragen» -inzwischen auch aus Sao Paulo, den USA, Polen und den Arabischen Emiraten.
LLB-CEO Josef Fehr prüft Übernahmen in der Region Zürichsee Knapp ein Jahr nach der Übernahme der Bank Linth will die Leichtensteiner Landesbank (LLB) in der Schweizer weiter wachsen - auch über Akquisitionen: " Sollten sich Möglichkeiten ergeben, die zu uns passen, werden wir sie überprüfen", sagt CEO Josef Fehr im Interview mit der "Handelszeitung". Mit der Bank CA fänden keine Gespräche statt - dagegen sei für die LLB die Region Zürichsee generell interessant.Für das anstehende Jahresergebnis 2007 rechnet Fehr mit einem "sehr zufriedenstellenden" Resultat.
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Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
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