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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 16. April 2008

Zürich (ots)

Telekom-Regulator fordert Fusion der
Mobilfunk-Netze
"Es gibt nur eine Möglichkeit, wie die Swisscom-Herausforderer Orange
und Sunrise ihre Position ausbauen können: Durch die Reduktion der 
Infrastrukturkosten." Das sagt Telekom-Regulator Marc Furrer im 
Interview mit der "Handelszeitung". Sein Vorschlag: 2Sunrise und 
Orange sollten ihre Mobilfunknetze zusammenlegen." Durch die Fusion 
der Netze würde telefonieren mit dem Handy massiv günstiger.
Die Idee kommt bei Sunrise gut an: "Das ist ein spannender Beitrag 
zur Entwicklung der Mobilnetze", so CEO Christoph Brand. Im Gegensatz
zur Telekommarkt erwartet Furrer, der auch als Postregulator 
fungiert, für den Postmarkt keinen Preisrutsch: "Es wäre illusorisch 
zu glauben, dass die A-Post-Briefe am Ende des Briefmonopols auf 90 
Rappen sinken." Doch die Schweiz müsse wegen des zunehmenden Drucks 
aus der EU weiter liberalisieren. "Die ausländischen Player fragen 
sich, wieso ihre Firmen in der Schweiz eine andere Marktsituation 
antreffen sollen als die Schweizer in der EU."
UBS-Verwaltungsrat Jörg Wolle: "Peter Kurer ist am besten 
geeignet"
"Ich bin zuversichtlich, dass die Aktionäre unserem Vorschlag 
folgen", sagt Jörg Wolle, UBS-Verwaltungsrat und Mitglied des 
Nomination Committee im "Handelszeitung"-Interview. "Als 
Verwaltungsrat haben wir die Person zur Wahl nominiert, die aus 
unserer Sicht in der aktuellen Situation am besten geeignet ist, die 
UBS auf den Erfolgspfad zurückzubringen." Die Kritik an Kurer sei 
nicht gerechtfertigt. "Ihm Bankerfahrung abzusprechen, erachte ich 
als gewagt", sagt Wolle. Der VR habe die Aufsichtspflicht jederzeit 
seriös wahrgenommen. Eine Trennung des Vermögensverwaltungsgeschäftes
und des Investment Bankings sei nicht sinnvoll. "Wir dürfen uns nicht
durch kurzfristige Entwicklungen unter dem Eindruck der Finanzkrise 
von unserer Strategie ablenken lassen." Gerade in Asien würden Kunden
das integrierte Modell schätzen. "Die relevante Frage ist nicht 
Abtrennung ja oder nein, sondern ob wir die Investmentbank so führen,
dass sie zum Vermögensverwaltungsgeschäft passt."
(Interview mit Jörg Wolle über die UBS und Peter Kurer: 
www.handelszeitung.ch/wolle)
Handelskonzern DKSH erwirtschaftet 2007 fast 9 Mrd.Fr. Umsatz
Der Schweizer Handelsgigant DKSH erzielte im Geschäftsjahr 2007  zum 
sechsten Mal in Folge ein zweistelliges Umsatz- und Gewinnwachstum, 
wie Jörg Wolle, CEO und VR-Delegierter der DKSH-Gruppe im Interview 
mit der "Handelszeitung" bestätigt. Erstmals erwirtschaftete die 
Gruppe mit Verkäufen von 8,8 Mrd. Fr.  fast 9 Mrd. Fr. Umsatz. "Als 
Unternehmen, das in Asien tätig ist, war für uns die Umsatzmarke von 
8,8 Mrd. Fr. wichtig. 8 ist in Asien die symbolträchtige Glückszahl 
für Reichtum und Wohlergehen. Und diese Umsatzmarke haben wir 2007 
erreicht", sagt Wolle. 2006 erreichte DKSH einen Umsatz von 8,122 
Mrd. Fr. Auch 2008 sei die Gruppe gut gestartet, erklärt Wolle 
weiter. "Wir gehen davon aus, dass wir für DKSH ein stabiles und 
wenig konjunkturabhängiges Geschäftsmodell geschaffen haben. Eine 
Wirtschaftsabschwächung in den USA trifft uns weit weniger als andere
Firmen, da unsere Aktivitäten breit diversifiziert sind. Wir sehen 
derzeit keine Anzeichen für eine generelle Verlangsamung in unseren 
Geschäftsbereichen." Zur laufenden Kapitalerhöhung der Gruppe sagt 
er:  "Wir gehen davon aus, dass dem Unternehmen fast 170 Mio Fr. 
zufliessen werden. Zusammen mit einem angemessenen 
Fremdkapitalanteil, hätten wir damit künftig 500 Mio. Fr. für eine 
weitere Expansion zur Verfügung."
Walter Fust denkt über Verkauf nach
"Wenn der Preis stimmt, könnte ich mir vorstellen, die Aktien zu 
verkaufen, aber nicht beim heutigen Kurs", sagt Jelmoli Grossaktionär
Walter Fust. Auch die  Einheitsaktie für die geplante 
Immobiliengesellschaft Jelmoli wird zum heissen Eisen.  Zur Zeit 
stellt sich Fust die Frage: "Ist eine Prämie berechtigt oder nicht?" 
Damit zielt er auf den Mehrheitsaktionär Georg von Opel. Für VR und 
Grossaktionär Walter Fust hat «eine Immobilienaktie 
Obligationencharakter".
Tatbeweis der Wirtschaft bei Behindertenintegration steht aus
Vor der Abstimmung über die 5. IV-Revision erklärten sich gegen 400 
Unternehmen einsatzbereit für das Projekt Job-Passerelle, das sich 
für die Integration vor Rente einsetzte. Geschaffen wurden nur 14 
Job, statt den geplanten 1000. Nun liegt das Projekt am Boden, die 
Firmen distanzieren sich auf Anfrage der "Handelszeitung" vom 
Nachfolgeprojekt des Bundesamts für Sozialversicherung (BSV) und der 
IV. Das BSV plant damit mittelfristig noch 100 Jobs jährlich zu 
schaffen. Da das Projekt aber nur rentiert, wenn 30 Personen nach 
eineinhalb Jahren eine definitive Stelle haben, müsste es bei weniger
abgebrochen werden.
"Wir profitieren von der Situation bei den Grossbanken"
Im Gespräch mit der Handelszeitung bestätigt der Chef der Privatbank 
Sal. Oppenheim, dass er "so hohe Neugeldzuflüsse hat, wie schon sehr 
lange nicht mehr". Diese Gelder kämen auch vermehrt von Seiten der 
Grossbanken, bestätigt Christian Camenzind. Und auch auf der 
Mitarbeiter-Seite profitiere die Privatbank, die seit 219 Jahren im 
Familienbesitz ist, von der Krise bei den grossen Insituten. 
Potentielle neu Mitarbeiter würden an die Türe von Sal. Oppenheim 
klopfen, sagt CEO Camenzind.
Novartis setzt bei Impfstoffen auf den Osten
Noch erzielt die Impfstoff- und Diagnostikdivision des Basler 
Pharmakonzerns Novartis erst wenig Umsatz. Dies soll sich in Zukunft 
aber ändern. Novartis will bis in fünf Jahren zur weltweit 
drittgrössten Impfstoffherstellerin aufsteigen. Dazu soll nicht 
zuletzt die enge Kooperation mit der österreichischen Biotechfirma 
Intercell beitragen. Die Basler forschen mit den Wienern unter 
anderem gemeinsam an Impfstoffen gegen Grippe. Gleichzeitig ist 
Novartis mit einem Anteil von rund 16% die grösste Investorin von 
Intercell. Momentan soll dieser Anteil nicht erhöht werden: "Wir sind
mit unserer Kollaboration zufrieden", sagt Novartis-Impfstoffchef 
Jörg Reinhardt gegenüber der "Handelszeitung". Intercell-CEO Gerd 
Zettlmeissl gibt indirekt zu, dass für ihn eine höhere Beteiligung 
von Novartis in Ordnung ginge: "Ich rechne damit, dass Intercell auch
in Zukunft weiteren Wert für alle Investoren schaffen kann. Daher 
sollten sich Zukäufe für bisherige als auch potenzielle Aktionäre 
lohnen", sagt Zettlmeissl.
Biotechfirma Cosmo benötigt momentan kein weiteres Geld
Die italienische Biotechfirma Cosmo, die seit April 2007 an der 
Schweizer Börse (SWX) kotiert ist, benötigt laut Finanzchef Chris 
Tanner kein weiteres Geld. "Momentan haben wir nicht die Absicht, bis
zum Markteintritt unseres Medikaments Budesonide nochmals Geld am 
Kapitalmarkt aufzunehmen", sagt Tanner gegenüber der 
"Handelszeitung". Budesonide soll gegen Darmentzündungen wirken und 
Ende 2010 in Europa und den USA auf den Markt kommen. "Allerdings 
wird unsere US-Strategie allenfalls einen grossen Einfluss auf den 
Finanzierungsbedarf haben", ergänzt Chris Tanner. Denn bis Ende 
dieses Jahres will Cosmo entscheiden, ob in den USA eine eigene 
Vertriebsmannschaft aufgebaut werden soll. Für diese allfälligen 150 
Leute würden jährliche Kosten in Höhe von 30 Millionen Dollar 
anfallen.
Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein: "Ganz grosse Wellen 
hinter uns"
Es ist in erster Linie ein Reputationsschaden, den Liechtenstein und 
seine Banken durch die Steueraffäre erfahren. "Doch die ganz grossen 
Wellen sind hinter uns", sagt Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein
gegenüber der "Handelszeitung". Momentan bestehe allerdings noch eine
gewisse Unsicherheit unter den Kunden."Solange diese Unsicherheit 
besteht, gibt es weniger Zuflüsse an Kundengeldern", erklärt das 
Staatsoberhaupt von Liechtenstein. Dagegen sei es kaum zu 
Geldabflüssen von ausländischen Kunden bei den liechtensteini¬schen 
Banken gekommen. Aus der Sicht des Erbprinzen ist ein verstärkter 
Abfluss von europäischen Geldern nach Asien wahrscheinlich. "Das 
Problem ist, dass es den Kunden oft schwer zu erklären ist, dass ein 
Bankgeheimnis auch dann noch funktionieren kann, wenn es einen 
Informationsaustausch in Steuersachen gibt." Die Kunden würden nicht 
glauben, dass die Verwaltungsorgane ihrer Staaten die Informationen 
vertraulich behandelten.
Baumgartner-CEO Claude Romy: "Übernahme durch BBC wird zu heutigen
Bedingungen ein Misserfolg"
Für den Chef des Verpackungsherstellers ist der Angebotspreis von 
Behr Bircher Cellpack BBC deutlich zu tief. Zudem behindere das 
Übernahmeangebot von BBC den Zukauf von zwei Objekten und den Ausbau 
des Unternehmens. "Innerhalb der nächsten zwölf Monate haben wir mit 
den heutigen finanziellen Mitteln die Möglichkeit, eine Gruppe von 
mehr als 120 Mio Fr. zu schaffen", so Romy. Er glaubt, dass 
Baumgartner eigenständig bleibt.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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