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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom 15. September 2010.

Zürich (ots)

Interview mit Hans-Ulrich Doerig, VRP Credit
Suisse: "Wir begrüssen den Basel-Prozess"
Der VR-Präsident der Credit Suisse sieht der Umsetzung der 
Basel-III-Vorschriften gelassen entgegen. "Wir begrüssen den 
Basel-Prozess", sagt Hans-Ulrich Doerig im Interview mit der 
«Handelszeitung». Denn aufgrund der langen Übergangsfristen sollte es
Credit Suisse durchaus möglich sein, den zusätzlichen Kapitalbedarf 
aus laufenden Gewinnen zu decken, erwartet Dörig. "Wir gehen davon 
aus, dass Credit Suisse die neuen Vorschriften erfüllen kann, ohne 
die Wachstumspläne oder die aktuelle Kapital- und Dividendenpolitik 
materiell zu ändern." Vehement wehrt sich Doerig hingegen gegen die 
Forderung, die Investmentbank vom Konzern abzuspalten. "Das wäre ein 
Eigentor. Es ergibt keinen Sinn, ausgerechnet ein Geschäftsmodell 
aufzugeben, um das uns ausländische Konkurrenten beneiden."
Seco-Chef Gerber: Schweiz ist vom Wohl der EU abhängig
Im März 2011 tritt Jean-Daniel Gerber als Chef des 
Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zurück. Im Interview mit der
«Handelszeitung» erklärt er, warum dies trotz der noch immer 
herrschenden konjunkturellen Verunsicherung der richtige Zeitpunkt 
sei. Die Schweiz habe vor allem dank rascher Massnahmen der 
Nationalbank und weltweit koordinierter Aktivitäten zur 
Konjunkturstabilisierung die Wirtschaftskrise gut gemeistert. Gerber 
lobt auch das Krisenmanagement des Seco sowie das intakte 
Vertrauensverhältnis zum Bundesrat. Wichtigste Aufgabe sei es nun, 
die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Schweiz weiter zu stärken.
Bis 2015 sieht Gerber folgende vier zentralen Aufgaben: 
Gesundheitskosten in den Griff kriegen, Sozialversicherungen 
finanziell absichern, Probleme auf dem Finanzplatz bereinigen 
(Grossbanken-Problematik) und die guten Schweizer Infrastrukturen 
erneuern. Das Schicksal der EU erachtet Gerber als vordergründiges 
Thema. Davon hänge auch die Entwicklung und der Wohlstand der Schweiz
massgeblich ab.
Öffentlicher Verkehr: Mehr Stehplätze für Pendler
Gemäss Peter Vollmer, Direktor des Dachverbandes der 
Transportunternehmen, könnten die wachsenden Pendlerströme bald mit 
mehr Stehplätzen bewältigt werden. Im Interview mit der 
«Handelszeitung» sagt Vollmer: "Im Agglomerationsverkehr in den 
grossen Städten muss man sich fragen, ob es zwingend ist, dass alle 
zu jeder Zeit einen Sitzplatz haben müssen." Oder, so Vollmer weiter,
"ob man nicht Rollmaterial anschafft, das in einem Teil des Angebots 
von vornherein auf komfortable Stehzonen setzt, in denen man sich 
bedeutend bequemer fühlt als bei den heutigen Stehplätzen". Für 
Vollmer ist zudem klar, dass die Bahnkunden künftig stärker zur Kasse
gebeten werden müssen. Hinsichtlich des Generalabonnements (GA) sagt 
er: "Es ist zu überlegen, ob der Preisunterschied zwischen der 1. und
der 2. Klasse nicht grösser sein könnte als heute." Geschäftsreisende
seien eher bereit, für den Komfort beim Reisen in der 1. Klasse mehr 
zu bezahlen.
Versicherung: Amag kooperiert mit Axa Winterthur
Der Wettbewerb im Markt für Autoversicherungen wird angeheizt. 
Gemäss Recherchen der «Handelszeitung»  kooperiert Axa Winterthur neu
mit dem führenden Autoimporteur Amag. Unter Druck geraten Mitbewerber
wie Allianz Suisse und Zurich, die ihrerseits seit Jahren mit Amag 
zusammenarbeiten. Das Ringen um neue Kunden wird härter. Denn wie die
Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure meldet, fahren wieder mehr
neue Autos auf Schweizer Strassen. Die Zahl der immatrikulierten 
Neuwagen hat im Juli 2010 gegenüber dem Vorjahresmonat um über 6% 
zugenommen. Der Konkurrenzkampf der Autoversicherer hat zu sinkenden 
Prämien geführt. Gemäss dem Vergleichsdienst Comparis haben im 
letzten Jahr daher 7% der Autobesitzer ihre Fahrzeugversicherung 
zugunsten eines besseren Angebots gekündigt. Der nächste Stichtag für
einen Wechsel ist der 30. September 2010.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Dr. Pascal Ihle, stv.
Chefredaktor "Handelszeitung". Tel. 043 444 59 00.

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