Razzia bei der Crypto International AG
Zürich (ots)
In der ersten Märzwoche fuhren gemäss "Handelszeitung"-Recherchen Polizisten bei der Crypto International in Steinhausen ZG vor, durchsuchten das Gebäude und transportierten Geräte ab. Bei dieser Razzia beschlagnahmte die Bundesanwaltschaft verschiedene Geräte, um sie einer näheren Überprüfung zu unterziehen. Die Bundesanwaltschaft teilt auf Anfrage mit, dass sie damit "die unaufschiebbaren sichernden Massnahmen getroffen" habe, bevor allenfalls ein Strafverfahren eingeleitet werde.
In Bewegung gesetzt wurde die Bundesanwaltschaft durch eine Strafanzeige des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Bereits im Dezember, als erste Recherchen zur dunklen Geschichte der (alten) Crypto AG anliefen, hatte das Amt, ermächtigt von Wirtschaftsminister Guy Parmelin, die bestehenden Generalausfuhrbewilligungen in sichere Länder für die (neue) Crypto International sistiert. Exportieren darf sie seither nur noch in zeitaufwendig geprüften Einzelfällen. Zudem hat das Seco am 25. Februar "im Fall Crypto AG wegen möglicher Widerhandlungen gegen das Exportkontrollrecht" bei der Bundesanwaltschaft Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Die Firma teilt nur mit: Man befinde sich im Dialog mit dem Seco zur Sistierung der Generalexportlizenzen und werde bis zum Abschluss der Gespräche keinen Kommentar abgeben.
Die Vorläuferfirma Crypto AG wurde in der Vergangenheit durch die amerikanische CIA und den deutschen Bundesnachrichtendienst BND kontrolliert. Über Jahrzehnte hinweg verkaufte sie abhörbare Chiffrier- und Übermittlungsgeräte an Militär- und Polizeibehörden im Ausland. Vor wenige Wochen flogen die wahren Besitzverhältnisse auf.
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